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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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sein – aber dann wiederum ist das bei den wenigsten Beweislagen der Fall.«
    »Eine Sache haben Sie noch nicht erwähnt«, sagte Fen. »Die Fingerabdrücke. Wenn Elphinstone Bussy umgebracht hat, müssen sich ganz sicher seine Fingerabdrücke auf dem Griff des Messers befinden.«
    Wolfe schüttelte den Kopf. Das Aufkommen dieser Frage schien ihn zu bedrücken. »Es gibt aber keine. Auch nicht in Judds Haus, nirgendwo.«
    »Aber bedeutet das nicht …«
    »Es bedeutet nichts Besonderes. Sie müssen wissen, neben der Idee, er sei Wilson, ist Elphinstone ganz besessen von Handschuhen . Er liebt Handschuhe. Er trägt sie, wann immer möglich – egal, wie das Wetter ist.«
    Fen runzelte die Stirn. »Aber das stimmt nicht. Ich konnte einen kurzen Blick auf ihn werfen, als ich vom Bahnhof hierher kam, und da trug er keine Handschuhe.«
    »Ah, ich hatte ganz vergessen, dass Sie ihm begegnet sind. Aber da war er doch nackt, oder?«
    »Ja, abgesehen von dem Kneifer.«
    »Dr. Boysenberry informierte uns«, meinte Humbleby bedrückt, »dass der Entkleidungszwang und der Handschuhzwang nie gleichzeitig auftreten. Der Handschuhzwang und der Wilson-Zwang hingegen fast immer … Ich finde«, fügte er mürrisch hinzu, »dass die Diagnose bei manchen Geisteskrankheiten beinahe genauso verrückt klingt wie die Geisteskrankheit selbst. Jedenfalls bleibt die unwiderlegbare Tatsache bestehen, dass Elphinstone gern Handschuhe trägt. Folglich widerspricht das Fehlen von Fingerabdrücken der Theorie, dass er Bussy umgebracht hat, keineswegs.«
    Die Sonne stand nun merklich tiefer, und in den Blättern regte sich eine Brise. Wieder trat Schweigen ein. Diesmal war Fen derjenige, der es schließlich brach.
    »Das gerichtliche Verfahren zur Feststellung der Todesursache«, sagte er. »Wann wird es stattfinden?«
    »Morgen, wie es aussieht. Und die Beerdigung am Donnerstag.«
    »Und Sie werden offiziell die Ansicht vertreten, dass Elphinstone der Täter ist?«
    Humbleby zuckte mit den Schultern. »Welche andere Ansicht sollte ich sonst vertreten? Es ist zweifellos sehr bequem für Mrs. Lamberts Mörder, dass Bussy just in diesem Moment starb. Aber wie Sie gehört haben, spricht angesichts der Beweise alles für Elphinstone als den Verantwortlichen.«
    »Was ich mir nicht erklären kann«, meinte Wolfe gereizt, »ist, wo Elphinstone sich eigentlich aufhält . Man hat den gesamten Distrikt nach ihm abgesucht, aber bis gestern Nacht hat es nirgendwo eine Spur von ihm gegeben. Und jetzt ist er schon wieder verschwunden.«
    »Sie werden ihn bald finden müssen«, stellte Humbleby nüchtern fest. »Ansonsten wird eine allgemeine Panik ausbrechen.«
    »Nun, wir werden Beamten aus einem anderen Bezirk hinzuziehen«, sagte Wolfe, »und ich bin überaus erleichtert darüber, das kann ich Ihnen sagen. In letzter Zeit stoße ich immer wieder an die Grenzen meiner Ressourcen … Oh ja, natürlich werden wir ihn bald finden. Noch ein oder zwei Tage, und es wird in der Gegend von Polizei nur so wimmeln.«
    Fen rutschte auf seinem Thron hin und her. »Haben Sie in Bussys Taschen nachgesehen?«, fragte er. »Und sein Gepäck durchsucht?«
    »Das haben wir«, antwortete Humbleby. »Und wir haben nichts gefunden, was uns weitergebracht hätte. Was immer er über den Mord an Mrs. Lambert dachte, er hat anscheinend nichts davon zu Papier gebracht. Was das angeht, tappen wir folglich weiter im Dunkeln. Es sei denn« – er blickte zu Fen empor – »Sie haben eine Ahnung von dem, was er vorhatte.«
    »Überhaupt keine, es tut mir leid«, sagte Fen ehrlich. »Ich sollte es bei unserem Treffen in der Hütte erfahren. Wenn ich Sie recht verstehe« – er blickte fragend zu Wolfe hinunter – »haben die Ermittlungen im Falle Lambert nichts zutage gefördert?«
    »Gar nichts. Ich hätte den Polizeichef in jedem Fall gebeten, Hilfe von Scotland Yard anzufordern. Und nun, da Humbleby hier ist, wird es mir eine große Erleichterung sein, ihm die ganze deprimierende Angelegenheit zu übergeben.«
    »Danke«, entgegnete Humbleby. »Das klingt verlockend.«
    »Da wäre noch eine Sache.« Fen hatte sein Verhör noch nicht beendet. »Wie hat Bussy seine Spuren verwischt, bevor er heimlich wieder zurückkam?«
    »Wir sind uns noch nicht ganz sicher.« Es war Wolfe, der antwortete. »Wir wissen, dass er sich am hiesigen Bahnhof eine Fahrkarte nach London gekauft hat, und wir wissen, dass er in Sanford Morvel in den Zug nach London umgestiegen ist. Danach verliert sich seine

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