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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Zweitens habe ich niemandem davon erzählt. Und drittens hätte man die Unterhaltung, in der wir die Zeit und den Ort verabredeten, zwar beobachten – von den Gästezimmern des Gasthofes aus, zum Beispiel –, nicht aber belauschen können. Dessen habe ich mich damals vergewissert. Wir sprachen ganz leise, und in Hörweite gab es keinerlei Versteck.«
    »Woraus sich«, sagte Wolfe, »ergibt, dass X nicht der Mörder von Bussy ist. Und an dieser Stelle sollte vielleicht hinzugefügt werden, dass Bussy für den Fall, dass er eine dritte Person über das Treffen informierte, sich der Hütte vorsichtig genähert hätte, was er offensichtlich nicht tat … Wir müssen Y folglich ausschließen.«
    »Außer« – Humbleby machte einen kleinen Scherz – »wir entscheiden uns dafür, Professor Fen mit X gleichzusetzen … Wenn diese Annahme jedoch korrekt wäre, läge es kaum in Professor Fens Interesse zu behaupten, niemand außer Bussy und ihm selbst könne von der Verabredung gewusst haben.« Und Humbleby grinste mit einem Gesichtsausdruck, den er offensichtlich für ein Anzeichen von großartigem Sinn für Humor hielt.
    » Ich habe den Mann nicht umgebracht«, entgegnete Fen ziemlich unterkühlt. »Aber ich würde zu gerne wissen, wieso Sie darauf kommen, der Verrückte sei der Täter.«
    »Nun, es verhält sich folgendermaßen.« Humbleby hörte sofort auf zu grinsen und legte stattdessen die Stirn in Falten. »Zum ersten wäre da das kleine Lagerfeuer, das in der Hütte noch vor sich hinqualmte. Ich nehme an, Sie haben es bemerkt?«
    »Ja. Der Menge der Asche nach zu schließen, die dort lag, kann es nicht länger als eine Stunde gebrannt haben.«
    »Das«, sagte Humbleby vorsichtig, »mag stimmen … Ich will jedoch auf folgenden Punkt hinaus: Mitten in der Glut fanden wir einen randlosen Kneifer, den Dr. Boysenberry als jenen identifizierte, der zum Zeitpunkt des Ausbruchs aus seinem Sprechzimmer entwendet wurde – und zweifellos von dem Verrückten entwendet wurde. Aus Mangel an Gegenbeweisen können wir daher logischerweise schließen, dass der Verrückte das Lagerfeuer entfacht hat.«
    »Ganz richtig«, sagte Fen. »Er kann jedoch seinen Lagerplatz ohne Weiteres verlassen haben und woanders hingegangen sein, bevor der Mord sich ereignete.«
    »Ja. Dagegen müssen wir aber die Tatsache halten, dass er mit großer Sicherheit das Messer gestohlen hat, mit dem die Tat verübt wurde. Natürlich können Sie immer noch argumentieren, dass er das Messer liegen ließ und dass anschließend ein anderer es nahm und Bussy damit niederstach, aber das halte ich für ziemlich weit hergeholt.«
    »Das wäre es sicherlich«, stimmte Fen zu. »Erzählen Sie mir von dem Messer.«
    »Es wurde gestern Abend«, sagte Wolfe, »aus dem Haus eines gewissen Judd gestohlen, der Kriminalromane schreibt. Es handelt sich übrigens um ein afghanisches Messer – nicht, dass das von Belang wäre. Jedenfalls waren Judd und seine Haushälterin den ganzen Abend nicht zu Hause, und jemand – vermutlich der Verrückte – stieg durch ein Fenster ein, ließ das Messer mitgehen und eine Büchse amerikanischen Schinken …«
    »Die wir, nebenbei bemerkt, leer in der Nähe von Bussys Leiche fanden«, warf Humbleby dazwischen.
    »… und hinterließ«, sagte Wolfe abschließend, »eine Inschrift.«
    Fen horchte auf. »Eine Inschrift? Sie meinen, einen Namen?«
    »Nein, keinen Namen. Nur wenige Worte, die mit roter Farbe an die Küchenwand geschmiert wurden: Nieder mit Taft .«
    »Nieder womit ?«
    »Mit Taft«, erwiderte Wolfe kichernd. »Taft, müssen Sie wissen, kandidierte 1912 für die amerikanische Präsidentschaft.«
    »Das«, sagte Fen, »verstehe ich immer noch nicht …«
    »Nun, das überrascht mich nicht.« An dieser Stelle musste Wolfe herzlich lachen, woraufhin Humbleby ihn tadelnd anstarrte. »Und ich würde es gewiss ebenfalls nicht verstehen, wenn Dr. Boysenberry der Polizei nach Elphinstones Ausbruch aus der Anstalt nicht bestimmte Informationen über den Kranken hätte zukommen lassen. Anscheinend ist Elphinstone hin und wieder überzeugt, er sei Woodrow Wilson.«
    »Ah.« Fen ging ein Licht auf. »Und Taft war bei den Wahlen 1912 einer der Gegner von Wilson. Als Elphinstone bei Mr. Judd einbrach, fühlte er sich demnach, in der Person Wilsons, in die heiße Phase des Wahlkampfes von 1912 zurückversetzt.«
    »Davon gehen wir aus«, nickte Humbleby. »So sieht die Beweislage gegen Elphinstone also aus. Sie mag nicht absolut schlüssig

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