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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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würde ich so weit – haha! – nicht gehen.«
    »Ich«, meinte der Geisteskranke freundlich, aber bestimmt, »würde sogar noch viel weiter gehen.«
    »Nun ja, schön, Baines, ich glaube, Sie nehmen ihn jetzt besser mit und geben ihm sein Mittagessen.« Und nachdem der Pfleger und der Geisteskranke friedlich abgezogen waren, vertraute Boysenberry Fen an: »Firkin erholt sich schnell. Sein Fall ist sehr interessant, und dem von Elphinstone in gewisser Weise nicht unähnlich. Firkin hat zum Beispiel eine Phobie vor Wasser, so wie Elphinstone eine Phobie vor …« Und an dieser Stelle bemerkte Boysenberry zu spät, was er da gerade sagte. Er unterbrach sich und starrte Fen unglücklich an.
    »So wie Elphinstone«, echote Fen bedächtig, »eine Phobie vor was hat?«
    »Vor Clemenceau«, stammelte Boysenberry schwach. »Vor Clemenceau, wollte ich sagen.«
    »Unsinn.« Fen sprach mit besonderer Strenge. »Sie wollten etwas ganz anderes sagen. Heraus damit. Wissen Sie, solche Ablenkungsmanöver sieht man in Oxford gar nicht gern.«
    »Oh Gott.«
    » Wovor hat Elphinstone eine Phobie?«
    Boysenberrys hilfloser Versuch zu lügen platzte wie eine Seifenblase. »Ich hatte die Polizei nach seinem Ausbruch nicht darüber informiert«, stöhnte er, »und ich habe mich seither nicht getraut, es zu erwähnen, aus Angst, man könnte verärgert sein darüber, dass ich es nicht gleich erwähnte.«
    » Wovor hat El…«
    »Aber ich hatte gute Gründe, es nicht zu erwähnen.« Boysenberry hatte sich nun kerzengerade aufgesetzt und schwitzte vor Verzweiflung. »Immerhin war es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass Elphinstone nicht in den Wahnsinn getrieben wird – noch weiter in den Wahnsinn, meine ich – von panischen Hausfrauen, die mit Zündhölzern vor ihm herumfuchteln.«
    » Zündhölzer ?«
    »Seine Geisteskrankheit weist ein Merkmal auf, das stets konstant geblieben ist.« Vom Ausmaß seiner Verzweiflung überwältigt, sackte Boysenberry vollends in seinem Sessel zusammen. »Was er unter keinen Umständen ertragen kann, ist … damit meine ich …«
    »Was kann er unter keinen Umständen ertragen?«
    »Feuer«, antwortete Boysenberry schwach. » Feuer .«
    Drei Minuten später entfernte sich Fen eilig und mit großen Schritten von Sanford Hall. Leise Musik verfolgte ihn, was ein Zeichen dafür war, dass Boysenberry in Thomas Moores She is Far From the Land Trost für seine erschütterten Nerven suchte. Es würde weit mehr brauchen als das, überlegte Fen, um sein Selbstbewusstsein völlig wieder herzustellen … Von der Anstalt zum Gasthaus war es ein ziemlich langer Fußmarsch, und als er dort ankam, schlug die Kirchturmuhr schon halb eins. Sein Auto, das Olive und Harry zu nachtschlafener Stunde zurückgebracht hatten, stand im Hof. Die Stoßstange war nach einem Zusammenprall mit irgendeinem unbeweglichen Objekt stark zerbeult. Ganz in der Nähe stand das nichtsnutzige Schwein und aß einen großen Kohlrabi, während Myra dabeistand und ihm zusah.
    »Er frisst immer noch den ganzen Tag«, kommentierte sie leicht verwundert. »Zum Glück kommt morgen Bauer Lumley, um ihn wieder abzuholen. Und da ist noch etwas Merkwürdiges. Manchmal macht er so ein bellendes Geräusch, fast wie ein Hund.«
    »Für mich«, sagte Fen, während er in sein Auto stieg, »sieht er nach allem aus, außer nach einem Schwein.« Er hatte bereits den Motor angelassen, als ihm eine Spur in den Sinn kam, der man nachgehen könnte. »Myra«, fragte er, »was wissen Sie über den Verrückten?«
    »Was ich über ihn weiß ?«
    »Über die Anzeichen seiner Geisteskrankheit.«
    »Nun, er hält sich für irgendeinen amerikanischen Präsidenten, oder? Und man sagt, er habe eine Vorliebe für Handschuhe.«
    »Glauben Sie, dass die meisten Leute hier darüber Bescheid wissen?«
    »Jeder weiß darüber Bescheid, mein Lieber. Die Männer, die nach ihm gesucht haben, haben eine Menge über ihn geredet.«
    Das würde bedeuten, überlegte Fen, während er nach Sanford Morvel hineinfuhr, dass jeder sich die nötigen Informationen hätte beschaffen können, um die Anwesenheit des Verrückten in der Hütte am Golfplatz und den Einbruch in Mr. Judds Haus vorzutäuschen. Nieder mit Taft war offenbar ein absichtliches Manöver, um Elphinstone mit dem gestohlenen Messer in Verbindung zu bringen. Und obwohl er Boysenberry in dem schrecklichen Glauben zurückgelassen hatte, auf seinem Gebiet unfähig zu sein, musste er sich bei dem Mann bedanken. Hätte er nicht jene

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