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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Grenzen seines Vorstellungsvermögens. Dort schwirrte sie herum, halb erahnt und unsagbar verführerisch. Im Moment jedoch schaffte er es um keinen Preis, sie heranzulocken, und dieses Gefühl war so quälend wie ein Juckreiz. Glücklicherweise fiel seine Ankunft beim Gasthof mit einem so ungewöhnlichen Ereignis zusammen, dass seinen Überlegungen zeitweilig Einhalt geboten wurde.
    Unter Myras wachsamen Besitzeraugen wurde das nichtsnutzige Schwein erneut abgeholt. Zwei Männer hielten es jeweils an den Vorder- und Hinterfüßen gepackt und hievten es unter größten Schwierigkeiten in einen Kleintransporter, während es ohne Unterlass quiekte und strampelte. Zuletzt schafften sie es doch und klappten die Laderampe hoch. Mit entsetztem Ausdruck spähte das nichtsnutzige Schwein darüber hinweg, als man es abtransportierte wie einen Missetäter zum Gefängnis. Nun aber wurden sie Zeugen einer erstaunlichen Demonstration tierischer Treue. Noch bevor der Transporter die Kurve am Ende der Dorfstraße erreicht hatte, hatte das nichtsnutzige Schwein Anlauf genommen und war auf die Ladeklappe zugerannt. Es überwand das Hindernis knapp und knallte mit seinem Kopf auf die Dorfstraße.
    Allgemeines Entsetzen folgte. Sowohl Fen als auch Myra schrien den Fahrern zu, sie sollten anhalten, was diese schließlich auch taten. Alle versammelten sich um das nichtsnutzige Schwein, das im Straßenstaub lag. Es war nicht tot, aber die Aktion hatte ihm offensichtlich nicht gut getan. Nachdem man wenig ergiebig diskutiert hatte, was man nun anfangen solle, wurde das Schwein erneut auf den Transporter geladen, widerstandslos diesmal, und zu einem Tierarzt gebracht. Das Letzte, was Fen von ihm erkennen konnte, war sein vorwurfsvoller, auf Myra gehefteter Blick.
    »Armes Ding«, meinte Myra mitfühlend. »Ich glaube wirklich, er kann sich nicht von mir trennen. Ich hätte ihn nicht verkaufen sollen. Wäre er doch bloß ein bisschen hübscher gewesen. Aber er hat so viel gefressen, das war das eigentliche Problem … Mein Lieber, da hat jemand für Sie angerufen.«
    »Ja?«
    »Der Superintendent. Er bittet Sie, doch einmal in der Polizeiwache in Sanford Morvel vorbeizuschauen, wenn es Ihre Zeit zulässt.«
    »Ich glaube«, sagte Fen, »ich fahre besser sofort hin.«
    »Heißt das, Sie bleiben nicht zum Mittagessen, mein Lieber?«
    »So leid es mir tut, das heißt es. Und heute muss ich den ganzen Nachmittag über auf Stimmenfang gehen. Ich sehe Sie heute Abend, wenn die Bar aufmacht.«
    »Wie Sie meinen, Sir«, sagte Myra ernst.
    Fen stieg in sein Auto und fuhr nach Sanford Morvel. Wie am Tag zuvor traten Wolfe und Humbleby gerade auf die Straße, um essen zu gehen. Sie nahmen Fen mit zum »White Lion«, wo sich Captain Watkyn an einem benachbarten Tisch unter dem unerträglichen Druck von Mr. Judds politischen Überzeugungen wand.
    »Erst essen«, sagte Wolfe, »dann reden. Wir haben so etwas wie eine Enthüllung zu machen. Leider hilft sie uns, was das zentrale Problem angeht, nicht unbedingt weiter, dennoch klärt sie so manche offen gebliebene Frage. Und was für ein Drama das Ganze doch ist …«
    Er weigerte sich, mehr zu sagen, bis sie mit ihrem Kaffee in einer stillen Nische der Eingangshalle saßen. Dann holte er die kleine schwarze Blechdose hervor, die er am Abend von Jane Persimmons’ Unfall in ihrem Zimmer an sich genommen hatte.
    »Wir haben sie geöffnet«, sagte er und klopfte mit dem Finger darauf. »Erinnern Sie sich, dass ich den Schlüssel zuerst nicht finden konnte? Nun, wie sich herausstellte, hatten die Angestellten des Krankenhauses ihn – er hing dem Mädchen an einer Kette um den Hals. Also war ich schließlich doch nicht gezwungen, einen Schlosser mit der Öffnung zu beauftragen. Was wir fanden …«
    Er hielt inne und sah Humbleby an. Und während Humbleby ein Streichholz an seine Zigarre hielt, sagte er:
    »Wolfe hegt Zweifel – berechtigte Zweifel, da bin ich sicher –, ob wir Ihnen unsere Ermittlungsergebnisse mitteilen sollen oder nicht. Nicht nur Ihnen, sondern allen Außenstehenden ganz allgemein. Die Angelegenheit ist sehr persönlich und sollte nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. Ich bin aber überzeugt, und das habe ich auch Wolfe gesagt, dass wir uns auf Ihre Verschwiegenheit verlassen können.«
    Fen überlegte, dass seine Verschwiegenheit bei diesem Fall Überstunden würde schieben müssen; erst Bussy, dann der Pfarrer, und nun dies hier, was auch immer es sein mochte. Trotzdem

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