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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Strand schon schief gehen?
    Ich hatte es nie herausfinden können. Ryans Pager piepste, als wir auf dem Weg zum Flughafen von Guatemala City waren, und anstatt nach Cozumel flogen wir nach Montreal. Ryan musste zu einem Beobachtungsjob nach Drummondsville. Ich kehrte zu den Knochen im Labor zurück.
    Noctus interruptus.
    Ich duschte mich ab.
    Jetzt hatte Detective Don Juan seinen Hintern auf der Couch in meinem Arbeitszimmer geparkt.
    Netter Hintern.
    Schmetterlinge.
    Straff. Alle Kurven an den richtigen Stellen.
    Ein ganzer Schwarm.
    Ich drehte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und tastete nach einem Handtuch. Der Dampf war so dicht, dass er den Spiegel beschlug.
    Gut so, dachte ich und stellte mir vor, was die Moskitos und Mücken mit meiner Haut angerichtet hatten.
    Ich schlüpfte in einen abgenutzten alten Frotteebademantel, ein Geschenk von Harry zu meiner Promotion an der Northwestern. Ausgefranster Ärmel. Kaffeeflecken. Der Wohlfühlfummel meiner Kollektion.
    Birdie lag zusammengerollt auf meinem Bett.
    »He, Bird.«
    Wenn Katzen vorwurfsvoll dreinschauen können, tat Birdie genau das.
    Ich setzte mich neben ihn und strich ihm mit der Hand über den Rücken.
    »Ich habe den Köter nicht eingeladen.«
    Birdie sagte nichts.
    »Was hältst du von dem anderen Typen?«
    Birdie überkreuzte die Pfoten vor der Brust und schenkte mir seinen Sphinx-Blick.
    »Meinst du, ich sollte den String-Tanga rausholen?«
    Ich legte mich neben die Katze.
    »Oder die Victoria’s Secret-Dessous ausgraben?«
    Den Victorias Secret-Abklatsch aus Guatemala, um genau zu sein. In einem Dessousladen hatte ich einen ganzen Vorrat davon gekauft, für den Strandurlaub, der nie stattfand. Die Dinger steckten noch in ihren pinken Tüten von Pseudo-Victoria, die Etiketten unversehrt.
    Ich schloss die Augen, um darüber nachzudenken.
     
    Die Sonne schien wieder durch die Magnolien und warf warme Streifen über mein Gesicht.
    Ich roch gebratenen Speck und hörte Rumoren in der Küche.
    Ein Augenblick der Verwirrung, dann die Erinnerung.
    Ich riss die Augen auf.
    Ich lag in Embryonalhaltung auf der Tagesdecke, mit Großmutters Wolldecke über mir.
    Ich schaute auf den Wecker.
    Acht Uhr zweiundzwanzig.
    Ich stöhnte.
    Ich wälzte mich aus dem Bett, zog Jeans und T-Shirt an und fuhr mir mit der Bürste durch die Haare. Nachdem ich darauf gelegen hatte, waren sie auf der rechten Seite platt gedrückt, dafür auf der linken aufgebauscht wie bei Madame Pompadour.
    Ich versuchte es mit Wasser. Zwecklos. Ich sah aus wie Little Richard mit Helmhaar.
    Klasse.
    Ich war schon halb die Treppe hinunter, als mir die Zahnpasta in den Sinn kam.
    Wieder hoch zum Zähneputzen.
    Boyd begrüßte mich an der untersten Stufe, und seine Augen glänzten wie die eines Junkies auf Crack. Ich kraulte ihn am Ohr. Er rannte in die Küche zurück.
    Ryan stand am Herd. Er trug Jeans. Nur Jeans. Tief unterhalb der Hüfte.
    O Mann.
    »Guten Morgen«, sagte ich, weil mir nichts Besseres einfiel.
    Mit der Gabel in der Hand drehte Ryan sich um.
    »Guten Morgen, Prinzessin.«
    »Hör zu, tut mir Lei…«
    »Kaffee?«
    »Bitte.«
    Er schenkte einen Becher ein und gab ihn mir. Boyd tollte durch die Küche, wie besoffen vom Geruch brutzelnden Fetts. Birdie blieb oben und verströmte Ressentiments.
    »Ich muss wohl …«
    »Hooch und ich haben Eier und Speck fürs Camp gemacht.«
    Camp?
    »Setzen«, sagte Ryan und deutete mit der Gabel zum Tisch.
    Ich setzte mich. Boyd setzte sich.
    Als der Chow-Chow seinen Fehler erkannte, stand er wieder auf, ohne den Blick von dem Speck zu nehmen, den Ryan eben auf Küchenkrepp legte.
    »Hast du ein Kissen und eine Decke gefunden?«
    »Jawoll, Ma’am.«
    Ich trank einen Schluck Kaffee. Er war gut.
    »Guter Kaffee.«
    »Danke, Ma’am.«
    Kein Zweifel. Dies würde ein Cowboy-Tag werden.
    »Wo hast du den Speck und die Eier her?«
    »Hooch und ich sind ein wenig gejoggt. Sind am Haggis-Teeter vorbeigekommen. Komischer Name für einen Lebensmittelladen.«
    »Das heißt Harris-Teeter.«
    »Ach so. Klingt doch gleich viel appetitlicher.«
    Auf der Anrichte entdeckte ich einen leeren Pizza-Karton.
    »Tut mir wirklich Leid, dass ich gestern Abend einfach eingenickt bin.«
    »Du warst fix und fertig. Hast dich in die Falle gehauen. Was soll’s?«
    Ryan gab Boyd einen Speckstreifen, drehte sich um und bohrte seine babyblauen Augen in meine. Langsam hob und senkte er seine Brauen.
    »Natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.«
    O Mann.
    Ich

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