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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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erlauben. Es könnte aber auch sein, dass Daniel ...«
    Sie konnte den Satz nicht zu Ende führen, in diesem Moment brach sie in Tränen aus. Patrizia schwieg und ließ sie weinen.
    »Liebes, der Brief ist nicht von mir«, sagte Patrizia. Ihre Stimme klang sehr sanft. »Das schwöre ich dir. Bei allem was mir heilig ist. Ich würde so etwas niemals tun.«
    »Ich glaube es dir ja, aber wer könnte dahinterstecken?« schluchzte Clarissa. Patrizia räusperte sich.
    »Ich habe keine Ahnung Clarissa, vielleicht solltest du diesen Brief Daniel zeigen und schauen wie er reagiert.«
    Clarissa schluchzte.
    »Clarissa, vielleicht will dich nur jemand ärgern. Menschen sind neidisch, leider ist das so. Vielleicht ist da tatsächlich eine in seinem Umfeld, die total scharf auf deinen Daniel ist und keine Chance bei ihm hat und sie hat den Brief aus lauter Bosheit geschrieben. Vielleicht steckt nicht mal was dahinter. Nach eurer Geschichte … also Clarissa, ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich mit einer anderen Frau eingelassen hat, nicht nach eurer Vorgeschichte.«
    Clarissa war irgendwie gerührt über Patrizias Offenheit und vor allem, ihre ehrliche Art, mit ihr über Daniel zu sprechen. Sie hätte allen Grund der Welt gehabt, ihn vor ihr schlecht darzustellen, stattdessen nahm sie ihn noch in Schutz. Sie fühlte ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, nicht nur weil sie sie verdächtigt hatte, diesen Brief geschrieben zu haben, sondern auch weil sie ihr monatelang persönlich aus dem Weg gegangen war.
    »Sprich heute Abend mit ihm«, sagte Patrizia eindringlich.
    »Ja, das werde ich tun. Patrizia?«
    »Ja?«
    »Es tut mir leid, dass ich dich verdächtigt habe.«
    »Ist schon gut. Vielleicht hätte ich an deiner Stelle genauso gedacht. Mir ist nur wichtig dass für dich feststeht, dass ich es nicht war.«
    »Ja«, sagte Clarissa. »Ich glaube dir. Danke.«
    »Danke, für was? Was macht übrigens deine Malerei, ich hab lange keine Bilder mehr von dir bekommen?«
    »Ich hatte wenig Zeit in den letzten Monaten.«
    »Lass es nicht einschlafen, Clarissa, es wäre schade drum. Weißt du, ich hab nur diese kleine Galerie und sicher keinen großen Einfluss auf die Kunstszene, aber immerhin finden deine Werke Anklang. Sie sind wirklich gut. Aber das habe ich dir schon oft gesagt. Und dass sie sich verkaufen, das siehst du ja wohl an meinen Überweisungen auf dein Konto.«
    »Ja«, sagte Clarissa. »Patrizia, ich hab schon hier und da was gemalt, aber ich hatte in den letzten Monaten viel mit dem Haus zu tun. Es musste fertig eingerichtet werden, ich musste mich hier erst mal zurechtfinden und ein wenig einleben. So ein Umzug reißt einen zwangsläufig aus der gewohnten Routine.«
    »Ja, das weiß ich.« Sie seufzte. »Ich würde dich so gerne mal wieder sehen. Meinst du nicht, das wäre möglich? Es liegen ein paar Monate dazwischen. Mir geht es besser. Wir hatten uns doch gern. Wir hatten doch auch so etwas wie eine wirkliche Freundschaft. Müssen wir das aufgeben, nur weil unsere Beziehung vorbei ist?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Clarissa zögernd.
    »Ist es dir peinlich?«
    »Nein.« Sie seufzte tief. »Es ist nur so, dass Daniel damit nicht umgehen könnte. Ich könnte auch nicht damit umgehen, wenn seine damalige Geliebte hier auftauchen würde.«
    »Ja«, sagte Patrizia. Sie klang traurig. »Also gut, aber egal was passiert in deinem Leben, du kannst jederzeit zu mir kommen, das weißt du hoffentlich. Und ruf mich an, wenn du noch mal einen solchen Brief bekommst oder überhaupt – ruf mich an, wenn du mit Daniel gesprochen hast, wenn du jemanden zum Reden brauchst.«
    Sie machte eine kurze Pause. »Ruf mich einfach an, wenn dir danach ist. Ich habe deine Entscheidung akzeptiert. Ich dränge mich nicht mit Gewalt auf, Clarissa, so viel Stolz habe ich. Aber mir wäre oft danach, einfach mal deine Stimme zu hören, mit dir zu reden. Du fehlst mir. Ruf mich an.«
    »Das mach ich«, versprach Clarissa.
    Sie verabschiedete sich und legte auf. Völlig mechanisch erledigte Clarissa ihre restlichen Pflichten im Haushalt und legte sich dann mit einem Buch in der Hand in den Garten in einen der Liegestühle unter den Sonnenschirm. Verzweifelt versuchte sie sich auf das Buch zu konzentrieren, aber es gelang ihr nicht. Sparky tobte um sie herum und nahm ihr ein klein wenig das Gefühl der Einsamkeit. Die Kinder waren nicht zu Hause sondern mit Freunden unterwegs und sie hatte Haus und Garten für sich alleine. Manchmal empfand sie

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