Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
ertragen zu müssen. Und Corsica hatte so recht – obwohl Dory gerade erst mit ihrer Arbeit als Geschäftsführerin des Zentrums begonnen hatte, fühlte sie sich bereits so viel ausgefüllter und glücklicher als vorher.
Dory hatte eines der drei Zimmer leer stehen lassen. Sie und der Rest der Geschäftsleitung hatten bisher unverderbliche Nahrungsmittelspenden und andere Dinge für Not leidende Frauen in ihren Wagen herumgefahren. Doch nun konnten sie ein wunderbares, gut bestücktes Lebensmittellager anlegen. Zu den ersten Dingen, die Dory in der kommenden Woche erledigen wollte, gehörten Besuche bei einigen der großen Supermärkte wie Costco, um nach Großspenden an Lebensmitteln für dieses Lebensmittellager zu bitten. Dory würde ihnen eine gute Presse versprechen und sie auf der Webseite erwähnen. Sie würde alle Supermärkte besuchen, inklusive Target und Albertsons, und sie würde sogar ihren Stolz hinunterschlucken und in Mr Sills Supermarkt in Fortuna nachfragen. Sie könnte zwar von Glück reden, wenn er ihr nicht ins Gesicht spuckte, aber hier ging es nicht um sie. Sie würde ihn auf alle Fälle fragen.
Aber zunächst einmal standen rote Bohnen und Reis für das Sonntagsessen mit Clay auf ihrem Plan. Dory war zu beschäftigt gewesen, um oft daran zu denken, und sie war überrascht, als ihr bewusst wurde, dass sie der Gedanke an das Essen keineswegs stresste, sondern eher in freudige Aufregung versetzte. Sie war die ganze Woche permanent unterwegs gewesen und hatte ihn nicht einmal gesehen, um zu ihm hinüberzuwinken. Neben der Arbeit in dem Notfallzentrum für alleinerziehende Mütter blieb nicht mehr viel Zeit, die sie zu Hause verbrachte.
Die Kinder waren so aufgekratzt wegen des Abendessens mit Clay, dass sie ihre Zimmer aufräumten und sogar ein paar weitere Pflichten im Haushalt übernahmen. Und zu Dorys Überraschung hatte sich offenbar auch Clay schon darauf gefreut. Er kam am Sonntagnachmittag vorbei und sagte: „Sie haben mir keine Uhrzeit genannt.“
„Wäre fünf zu früh für Sie? Ich weiß, dass Singlemänner den Abend gerne erst um zehn beginnen lassen. Sie haben in den letzten Jahren möglicherweise nie früher gegessen. Aber die Kinder …“
„Fünf ist wunderbar. Kennen Sie einen Wein, der zu den roten Bohnen passt?“
Sie lachte ihn aus. „Clay, sehe ich aus wie jemand, der sich mit Wein auskennt? Ich habe keine Ahnung. Ich trinke normalerweise Milch mit den Kindern. Das sorgt für stabile Knochen.“
„Ich trinke auch eine Menge Milch, aber wenn ich zum ersten Mal bei Ihnen zum Abendessen eingeladen bin, bringe ich etwas Besonderes mit.“
„Machen Sie, was Sie wollen“, sagte sie. „Und jetzt raus mit Ihnen. Ich bin noch nicht auf Gesellschaft vorbereitet. Ich mache gerade sauber und sehe aus wie ein Wrack.“
Er erwiderte, ohne zu lächeln: „Nein, Dory. Das stimmt nicht. Sie sehen wie immer gut aus.“
Sie schob ihn zur Tür hinaus. „Um fünf habe ich alles aufgeräumt – und jetzt raus hier.“
Als er später zurückkehrte, brachte er eine Sechserpackung eiskaltes, importiertes Bier mit. „Es gibt keinen Wein, der besonders gut zu roten Bohnen passt“, erklärte er. „Ich habe ein paar Leute gefragt und alle haben mir zu diesem hier geraten.“
„Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal Bier getrunken habe“, sagte sie. „Wollen wir es jetzt trinken? Oder lieber später zum Abendessen?“
Bevor sie antworten konnte, kamen die Kinder schreiend aus ihren Zimmern gerannt. Sie rissen Clay fast zu Boden, so aufgeregt waren sie. Er war vorher noch nie in ihrem Haus gewesen, hatte noch nie ihre Zimmer gesehen und nun wollten sie ihm all ihre Sachen zeigen. Sie wollten mit ihm spielen, als hätte ihre Mutter einen ihrer Schulfreunde eingeladen und keinen Erwachsenen, mit dem sie gerne den Abend verbracht hätte. Aber Clay grinste breit und nahm beide Kinder an die Hand und sagte: „Es passt vermutlich gut zu den Bohnen, aber wissen Sie was – wir heben es uns lieber für später auf. Wenn es etwas … Sie wissen schon … wenn es etwas ruhiger geworden ist.“
Und sie dachte: großartige Idee.
Das Essen verzögerte sich etwas, weil die Kinder Clays Aufmerksamkeit beanspruchten. Dann sprachen Austin und Sophie beim Abendessen über alles, was so in der Schule los war, und über ihre Begeisterung, weil sie sich für T-Ball und die Little League angemeldet hatten. Sie sprachen sogar über das Notfallzentrum und wie sie ihrer Mutter
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