Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
viel anzubieten.
Dory würde einen neuen Job suchen müssen, und zwar ohne ein Empfehlungsschreiben von Mr Sills.
Aber zuerst musste sie ein wenig herumtelefonieren. Es musste doch eine Möglichkeit geben, wie ihre Gruppe Simone helfen konnte.
4. KAPITEL
Dory rief zuerst bei ihren engsten Freundinnen, den drei anderen Frauen, die zur Geschäftsleitung gehörten, an. Sie fragte, ob sie sich zum Kaffee verabreden könnten – sie habe einen ereignisreichen Tag gehabt und brauche nun ihren Einsatz und Hilfe. Sie verabredeten sich bei dem McDonald’s, der nahe dem Ort ihrer Gruppentreffen lag.
Dory setzte ihre Kinder mit Hamburgern zum Abendbrot an einen Tisch und erklärte ihnen, dass sie mit Corsica, Mel und Paige verabredet war. Dann erzählte sie ihren Freundinnen ruhig von den Ereignissen des Tages. Als Dory fertig war, sagte sie: „Das Wichtigste ist erst einmal, Simone dabei zu helfen, mit dem Kind aus der Stadt zu verschwinden. Und zweitens, ich brauche einen neuen Job. Ich habe eine Woche Abfindung bekommen und werde ein wenig Arbeitslosengeld beziehen können, aber die Arbeitssuche geht vielleicht zu Lasten meiner Arbeitszeit als Ehrenamtliche. Außerdem kann ich mir ohne Job keine Tagesmutter für meine Kinder leisten. Elizabeth, unsere neueste ehrenamtliche Mitarbeiterin, ist sehr klug und engagiert – vielleicht kann sie eine Weile für mich einspringen.“
Einen Moment lang herrschte Schweigen. Schließlich sagte Paige: „Dory, das ist nicht richtig. Dein Chef hätte als Erster auf dem Parkplatz sein müssen. Stattdessen feuert er dich, weil du rausgelaufen bist.“
„Das kümmert mich gerade am wenigsten“, erwiderte Dory. „Wir müssen besprechen, ob wir etwas für die Frau und das Kind tun können. Und dann kümmere ich mich um einen neuen Job.“
„Ich hätte da vielleicht einen Vorschlag“, sagte Corsica.
Dory seufzte. „Oh, ich hatte gehofft, dass eine von euch vielleicht etwas gehört hat. Bei all der Mühe, die wir investieren, um Jobs für alleinerziehende Mütter zu finden, hatte ich gehofft, dass etwas für mich dabei sein könnte. Worum geht es? Ich glaube, ihr wisst, dass ich fast alles machen würde.“
„Es ist ein Risiko“, erklärte Corsica. „Es ist eine neu geschaffene Position und wird vielleicht nicht ganz so gut bezahlt wie eine Kassiererin, und es ist einiges an Finesse und Zeit erforderlich, um die Krankenkassenbeträge bezahlt zu bekommen. Aber ich glaube, es handelt sich um etwas, worauf du dich mit Energie und Stolz konzentrieren könntest.“ Sie hob die Achseln. „Du bist perfekt dafür geeignet.“
Die Frauen blickten einander an und warteten neugierig ab. „Nun, was ist es denn?“, fragte Dory schließlich.
Corsica steckte die Hand in ihre Aktentasche und holte einen Vertrag heraus. „Bis jetzt wirkte es nicht gerade wie das beste Geschäft der Welt, aber unter diesen Umständen könnte es genau das Richtige sein. Ich habe ein Haus gefunden – ein kleines Dreizimmerhaus in Fortuna. Der Besitzer ist bereit, es uns für einen Minibetrag plus Steuern zu vermieten, falls der Mieter oder die Mieterin bereit wären, das Grundstück ein bisschen sauber zu halten und instand zu setzen, damit man es irgendwann verkaufen kann. Vielleicht ist die Zeit reif“, sagte sie.
„Für wen?“, fragte Mel Sheridan.
„Für die Eröffnung unseres Zentrums“, erwiderte Corsica. Dann blickte sie auf Dory. „Mit einer Vollzeitgeschäftsführerin. Schließlich arbeiten wir seit drei Jahren darauf hin. Wir können über das Gehalt sprechen und uns um eine ordentliche Krankenversicherung für Dory und die Kinder kümmern.“
Mel grinste. „Und in der Zwischenzeit kümmern Dr. Michaels und ich uns um eure medizinische Versorgung. Wir sollten vielleicht mal sehen, ob man die Versicherung, die der Supermarkt für dich abgeschlossen hatte, von der Stiftung übernehmen lassen könnte.“
Dory brauchte eine Minute, bis sie sich so weit gefasst hatte, dass sie darauf antworten konnte. „Ist das euer Ernst? Glaubt ihr, ich bin qualifiziert genug dafür?“
„Du bist total qualifiziert“, versicherte ihr Corsica. „Du wirst ganz sicher in diese Position hineinwachsen. Du bist doch der Grund, weshalb wir diese Richtung überhaupt eingeschlagen haben. Egal, was jetzt mit deinem Job passiert ist, du warst immer die erste Wahl. Schließlich basiert unser gesamter Einsatz in erster Linie auf dem Stiftungsmodell der Institution, die dir schon einmal geholfen hat. Ja, Dory.
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