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Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)

Titel: Mit Herz, Charme und Mut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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und möglichst ruhig zu bleiben. Clay war ein Beschützer für Frauen und Kinder. Es fiel ihm schwer, sich ihre Geschichte ruhig anzuhören. „Und Sie arbeiten deshalb ehrenamtlich, weil Ihnen so etwas passiert ist?“
    „Nein“, erwiderte sie. „Ich mache es, weil mir geholfen wurde. Ich ging, als ich hierhergezogen bin, zu einer Selbsthilfegruppe, weil ich nach Oklahoma, wo man mir im Zoë-Institut so viel geholfen hatte, immer noch Unterstützung brauchte. Ich lernte Corsica Ricos kennen, eine alleinerziehende Mutter, die als Sozialarbeiterin arbeitet. Wir tranken einen Kaffee zusammen, sprachen über alles Mögliche und lernten uns kennen. Sie erzählte mir von der Selbsthilfegruppe, die sie ins Leben gerufen hat, und sie sagte: „Diese Frauen brauchen alles! Es ist nicht damit getan, sie zu ernähren, sie zu beschützen und Jobs für sie zu finden – man muss ihnen das Selbstwertgefühl zurückgeben. Das ist die einzige Möglichkeit, wie es ihnen gelingen kann, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und der nachfolgenden Generation ein positives Umfeld zu schaffen. Und ich erzählte ihr, wie man mir geholfen hatte. Das war unser Anfang. Wir hatten ein gutes Vorbild für eine gemeinnützige Organisation, die sich den Bedürfnissen und Belangen alleinerziehender Mütter widmet. Und es funktioniert. Wir halfen im ersten Jahr einer Menge Frauen und seitdem werden es immer mehr. Wir bieten Schutz und es ist immer voll. Es gibt sogar eine Warteliste für Frauen, die einen Ort suchen, wo sie bleiben können und sicher vor gewalttätigen Männern sind. Wir könnten noch viel mehr tun!“ Sie lächelte ihn an. „Aber jetzt haben wir ja eine Vollzeitgeschäftsführung“, sagte sie stolz. „Und zweiundsechzig ehrenamtliche Mitarbeiter!“
    „Dreiundsechzig“, erwiderte Clay.
    Sie war so überrascht, dass es ihr für einen Moment die Sprache verschlug. „Oh Clay.“
    „Ich nehme nicht an, dass ich in diesem Frauenhaus einen Job als Leibwächter bekomme …?“
    „Nehme ich auch nicht an“, sagte sie und lachte. „Man bekommt Lust, ein paar Kiefer zu zertrümmern, stimmt’s? Aber ob Sie es glauben oder nicht, sosehr dieses Gefühl wahrscheinlich von Herzen kommt, ist es nicht gerade die beste Empfehlung. Uns geht es um Gewaltlosigkeit. Natürlich.“
    „Wenn ich mir diese Szenarien ausmale, geht mir einfach der Hut hoch. Aber da gibt’s eine Menge anderer Dinge, bei denen Sie Hilfe gebrauchen können. Kaum jemand liebt solche Anlässe mehr als Feuerwehrmänner“, sagte er. „Ihr Verein wäre nicht der erste gemeinnützige Verein, den wir unterstützen. Es gibt eine Million Dinge, die wir tun können, angefangen bei Lebensmittelauslieferungen bis zum Auftreiben von Spenden. Wir sind echt gut in der Organisation von Baseballturnieren, wo eine Feuerwache gegen die andere antritt.“
    „Wie toll!“
    „Wir führen andauernd Kinder durch unsere Feuerwache – für Kinder ohne Väter wäre das sogar noch wichtiger. Ich wette, ich kann unsere weiblichen Feuerwehrmitglieder leicht für diese Idee gewinnen. Und wie sieht es aus mit Pfannkuchenfrühstück und Grillfesten?“
    „Sie wollen wohl meinen Job haben?“, entgegnete Dory, immer noch lachend.
    „Ich will damit nur sagen, dass es mir nichts ausmacht zu helfen, wenn es um einen guten Zweck geht. Es ist, wie Stan sagte – wir alle sind von der Not betroffen. In unseren Familien, der Nachbarschaft, Kirchen, Schulen. Manchmal sogar direkt nebenan. Dory“, sagte er ernsthaft und in einem sanften Tonfall. „Es tut mir wirklich leid, dass Ihnen so etwas passiert ist. Und ich bin froh, dass Sie es überlebt haben.“
    „Clay, ich wollte Sie eigentlich nur wissen lassen, dass der Grund, weshalb ich mich nicht auf Ihre Verabredungsversuche eingelassen habe, nichts mit Ihnen zu tun hatte. Sie scheinen ein toller Mensch zu sein und Sie können großartig mit Kindern umgehen. Doch wegen allem, was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe, vertraue ich meinen eigenen Instinkten nicht mehr. Ich hätte nie in dieser schrecklichen Beziehung landen dürfen – ich wurde ganz anders erzogen. Meine Tante und mein Onkel waren solide, gute und liebevolle Menschen.“
    „Sie sind jetzt älter“, machte Clay deutlich. „Klüger. Erfahrener.“
    „Und ich habe gelernt, dass viele Frauen wie ich immer in Schwierigkeiten geraten. Aber darauf will ich gar nicht hinaus – ich will mich wirklich entschuldigen, weil ich weiß, dass Sie es nicht verstanden haben.

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