Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
Highway-Patrol, in deren Stationen es kein Gemeinschaftsessen gab. Die Feuerwehr war für ihre großzügigen und guten Mahlzeiten bekannt. Clay vermutete, dass so etwas für einen Lebensmittelhändler bares Geld wert war.
„Heute sind wir nicht zum Einkaufen hier, Mr Sills. Eigentlich sind wir nur vorbeigekommen, um Sie wissen zu lassen, dass wir nie wieder hier einkaufen werden. Ein Vögelchen hat uns gezwitschert, dass Sie Ihre Kassiererin entlassen haben – weil sie einer jungen Frau, die auf ihrem Parkplatz angegriffen worden war, zu Hilfe eilte.“
„Ach?“, sagte Mr Sills und zog die Augenbrauchen hoch, als sei er total überrascht.
„Dory Finn“, sagte Clay. „Sie haben sie deshalb gefeuert.“
„Oh, darum geht es“, sagte Mr Sills und lachte verlegen. „Ich bin mir sicher, dass können wir regeln. Das war eine dieser, Sie wissen schon, spontanen Reaktionen.“
Charlie trat vor. „Gehörten Ihre Kommentare zum Thema ‚lieber keine alleinerziehenden Mütter mehr einzustellen, weil sie unzuverlässig sind’ auch zu dieser Spontanreaktion? Denn, Mr Sills, ich bin geschieden, und ich versuche gut für meine Familie zu sorgen, aber meine Exfrau braucht ihren Job und glücklicherweise hat sie nicht so einen unsympathischen Chef. Nee. Ich kaufe meine Lebensmittel in Zukunft woanders.“
„Meine Mutter hat mich alleine großgezogen“, sagte ein anderer Feuerwehrmann. „Wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir ein paar Präsidenten der Vereinigten Staaten ein, die von alleinerziehenden Müttern großgezogen worden sind, inklusive unserem jetzigen. Das bedeutet vermutlich, dass es sich auszahlt, ihnen jedwede mögliche Unterstützung zukommen zu lassen – in der Zukunft auszahlt, falls Sie verstehen, worauf ich hinauswill.“
„Meine Herren, ich bin mir sicher, das war übertrieben dargestellt.“
„Das bezweifle ich“, sagte Clay. „Bei einer Lüge würde Dory die Zunge abfallen.“
„Sagen Sie ihr, sie soll hierherkommen und mit mir reden – wir werden das regeln.“
„Ich werde es ihr ausrichten, allerdings hat sie bereits einen neuen Job und kümmert sich um alleinerziehende Mütter, weil sie weiß, welch großartige Arbeit sie leisten können“, erklärte Clay.
„Ich werde es auch weitersagen“, mischte sich Charlie ein. „Ich werde es allen meinen Freunden, Nachbarn und Familienmitgliedern erzählen. Ich habe eine große Familie in der Gegend. Ich bezweifle, dass sie ihre Lebensmittel noch länger hier einkaufen wollen.“
„Ich auch.“
„Ich auch.“
„Ich vermute, das summiert sich, Mr Sills. Wir sind völlig gegen Ihre Einstellung alleinerziehenden Müttern gegenüber. Also … tja … schönes Leben noch.“
Und die Mannschaft rückte ab.
Der Sommer hatte beinahe Einzug gehalten. In weniger als einer Woche würden die Ferien beginnen und Dory Finns Leben hatte inzwischen eine komplett neue Richtung eingeschlagen. Jeden Morgen wachte sie früher auf, weil sie wegen der vor ihr liegenden Aussichten zu aufgeregt war, um noch weiterschlafen zu können. Sie begann jeden Tag mit einer Tasse Kaffee am Computer, der bei ihr zu Hause stand, und arbeitete eine Weile, bevor sie die Kinder weckte.
Nachdem sie Sophie und Austin zur Schule gebracht hatte, fuhr Dory in ihr neues Büro im Notfallzentrum für alleinerziehende Mütter. Ehe sie dieses Zentrum gehabt hatten, war es schwierig, die große Anzahl ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter zur gleichen Zeit an einem Ort zu versammeln, das war jetzt allerdings kein Problem mehr. Sie trafen sich jetzt im Zentrum. Außerdem gab es nun einen Platz, wo sie ihre wichtigsten Materialien lagern konnten – wie Poster und Flyer für die kommende jährliche Tagung alleinerziehender Mütter und Geschenkkörbe, die weggegeben werden sollten, oder Lebensmittel und Spenden, die sie eingesammelt hatten. Ihre Julitagung würde in der presbyterianischen Kirche vor Ort stattfinden. Der Pastor und seine Frau hatten sich als ihre größten Unterstützer entpuppt, und sie waren bereit, ihnen alles Erdenkliche zu ermöglichen, um ihnen zu helfen.
Das Zentrum, das sie als Schutzzone und Anlaufstelle für Familien und Opfer häuslicher Gewalt benutzten, war immer voll und es gab noch immer eine Warteliste. Aber sie waren sehr erfolgreich damit, Frauen und Kinder schnell umzusiedeln, um Platz für neue Bedürftige zu schaffen. Das Haus war zwar sehr klein, aber es war sicher. Und ihr Ziel war es, in absehbarer Zeit mehr als ein oder wenigstens ein
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