Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
größeres Haus zu betreiben.
Die Dinge liefen jetzt, wo es eine Ansprechperson gab, die den Überblick über alle Projekte und die damit befassten Personen hatte, sehr viel organisierter als vorher. Und weil es nun Visitenkarten gab, die sie überall verteilten, riefen Menschen, die ihre Hilfe brauchten, bei ihnen an oder kamen gleich vorbei. Es war nicht ungewöhnlich, dass Frauen mit zwei Kindern im Schlepptau im Zentrum vorbeikamen. Manchmal brauchten sie wirklich alles; manchmal waren sie einfach nur neugierig oder wollten sogar als ehrenamtliche Helfer mitarbeiten.
Und natürlich hatte Dory einen neuen freiwilligen Helfer gewonnen – Clay Kennedy. Er organisierte ein Baseballturnier zwischen den Mannschaften verschiedener Feuerwachen. Eintrittsgeld sollte gesammelt, Anmeldegebühren einkassiert werden und anschließend sollte es ein großes Grillfest geben – er hatte bereits die Lebensmittelspenden dafür organisiert. Das würde dem Zentrum eine Menge Geld einbringen – Geld, das sie sehr gut gebrauchen konnten. Und daraus würde vermutlich ein regelmäßiges Turnier werden, mit Teilnehmern, die jedes Jahr um die Titelverteidigung kämpfen würden. Clay kümmerte sich außerdem regelmäßig darum, Lebensmittelspenden für ihr Lager aufzutreiben.
Und er küsste Dory, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot. Manchmal versteckten sie sich auch hinter einem Baum, um sich erwischen zu lassen. Damit Sophie sagte: „Ihr küsst euch schon wieder!“ Und Austin: „Iiiiihhh!“ Dory hatte den Verdacht, dass es Clay gefiel, erwischt zu werden. Es war, als ob er den Kindern zeigen wollte, dass er jetzt zur Familie gehörte. Falls keine abendlichen Selbsthilfetreffen stattfanden und Clay keine Vierundzwanzig-Stunden-Schicht in der Feuerwache schieben musste, aßen sie oft gemeinsam zu Abend und trafen sich auf der Vorderveranda, nachdem der Abwasch erledigt war.
Gerade am Abend zuvor hatte er ein paar Dinge im Sinn gehabt – eine neue Dimension für ihre immer noch junge Beziehung.
„Wir brauchen einen anständigen Plan für den Sommer“, sagte Clay. „An meinen freien Tagen hätte ich gerne, dass du mir die Kinder überlässt, damit du im Zentrum arbeiten kannst. Ich bringe sie zum Training und so weiter. Das befreit dich ein bisschen vom Stress. Dann hast du es leichter, die Turniere deiner Kinder in deinem Terminkalender unterzubringen, denn ich weiß doch, dass du so viele Spiele wie möglich sehen willst – und du hast Kinder in zwei verschiedenen Vereinen. Weißt du, was ich meine?“
Junge, und wie sie das wusste! Neben ihrer Arbeit im Zentrum und den Aktivitäten ihrer Kinder war es manchmal ein Kraftakt, ihre Termine zu koordinieren. „Ich weiß dein Angebot sehr zu schätzen“, meinte sie zu Clay. „Doch das ist zu viel. Du bist nicht für uns verantwortlich.“
„Ich tue das aber gerne, Dory“, sagte er. „Es ist ja nicht so, dass ich es machen müsste, und ich habe keinerlei Hintergedanken. Es geht nicht darum, dir näherzukommen – obwohl ich die Einladung dazu natürlich jederzeit gerne annehmen würde.“ Und dann grinste er. „Es sind tolle Kinder und ich kann gut mit Kindern. Ich könnte ein Empfehlungsschreiben von meinen Schwestern bekommen. Sie nutzen mich total aus.“
„Ach, so etwas machen sie?“, fragte sie ihn lächelnd.
„Absolut. Und wo wir schon von meiner Familie sprechen, sie würden dich gerne kennenlernen. Wir müssen uns einen Tag ausdenken, an dem du zu einem Familienpicknick mitkommen kannst, um die ganze Bande kennenzulernen.“
„Hast du über mich gesprochen?“
„Nicht wirklich. Ich gebe mit dir an. Niemand traut mir ein so wunderschönes Mädchen wie dich zu und deshalb musst du meine Glaubwürdigkeit retten und meine Familie kennenlernen.“
„Bist du da nicht ein wenig voreilig?“, fragte sie. „Das mit dir und mir ist noch ziemlich neu.“
„Nee. Das mit uns ist nicht neu. Das Küssen ist neu. Die Kinder beobachten ist neu. Aber wir wohnen schon seit Monaten Tür an Tür und wissen ganz schön viel voneinander. Übrigens, diese Kinder von dir erzählen alles weiter. Wenn ich vergessen würde, den Blinker zu setzen, würden sie mich glatt verpetzen.“
Das stimmt, dachte sie. Sie sahen alles, hörten alles und erzählten alles. Außerdem war Dory total Feuer und Flamme für Clay, weil er einfach wunderbar war. Großzügig und nett und liebenswert und zärtlich. Also machten sie, was er vorgeschlagen hatte. Dory und Clay arbeiteten einen
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