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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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einzige Katastrophe. Es ist Tage her, seit sie das letzte Mal lackiert wurden.«
    Rita nahm Cornelias Finger in Augenschein und hielt sie so dicht an ihr Gesicht, dass Cornelia ihren Atem spüren konnte. Iiih. Na, hoffentlich war die Sache das wert.
    »Haben Sie schon mal überlegt, Acrylnägel zu verwenden?«
    »Ähm, nein. Das könnte ich nicht behaupten.«
    »Sollten Sie aber.« Blitzschnell hatte Rita eine schwarze Plastikbox unter dem Tisch hervorgezaubert. Darauf standen in großen Glitzerbuchstaben die Worte RITAS ACRYLNAGEL-DESIGNS. »Ich habe eine ganze Kollektion davon. Vielleicht gefällt Ihnen das Set mit dem Hollywoodschild?« Womit sie die langen, grünen Nägel hochhielt. »Nein? Wie wäre es dann mit den vielen Gespielinnen von Jack Nicholson? Gerade habe ich erst dieses klapperdürre Gestell Lara Flynn Boyle mit Siebdruck auf den kleinen Finger gebracht.«
    »Wie wäre es mit einer stinknormalen Maniküre? Haben Sie den klaren Nagellack von Sheer Bliss?«
    »Sie meinen den Langweiler-Nagellack von Sheer Bliss?« Rita tat, als müsse sie ein Gähnen unterdrücken. »Ich bitte Sie. Lassen Sie mich wenigstens Angelica Houston auf Ihren Daumennagel kleben.«

    »Dann machen Sie mir doch gleich alle zehn. So eine Sammlung kann man doch nicht auseinanderreißen.« Cornelia wusste, wenn sie sämtliche schmutzigen Details über Lucy in Erfahrung bringen wollte, dann musste sie Opfer bringen. Außerdem, Lucys Fingernägel sahen immer tadellos aus. Wenn die dieser Dame vertraute …
    »Eine gute Entscheidung!« Rita klatschte in die Hände wie ein übereifriger Cheerleader. »Ausgezeichnet!«
    Cornelia lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Zeit, ans Eingemachte zu gehen. »Wie haben Sie und Lucy sich eigentlich kennengelernt?«
    Rita wirkte ziemlich verdattert. »Lucy und ich? Na ja, ich weiß nicht. Ich würde sagen, irgendwie kenne ich sie schon ewig.«
    Cornelia runzelte die Stirn. Diese Frage schien Rita beinahe sentimental werden zu lassen. Interessant. Noch ein bisschen weiterstochern. »Dann kennen Sie Wyatt sicher auch ziemlich gut.«
    »Aber natürlich. Ein reizender Kerl, dieser Wyatt.«
    Jetzt weiß ich, dass sie lügt. »Ach, wirklich? Meinen Sie, da läuft was zwischen den beiden? Ich liebe Lucy heiß und innig, aber Sie wissen ja, wie sie sein kann. Man muss ihr jedes Wort aus der Nase ziehen.«
    Rita starrte angestrengt auf Cornelias Daumen. »Das weiß ich nicht. Mir erzählt sie so was ja nicht.« Bildete Cornelia sich das nur ein, oder schien Rita tatsächlich ein bisschen pikiert angesichts ihrer mangelnden Versorgung mit Insider-Informationen? »Lucy Jo ist sehr verschwiegen.«
    »Lucy Jo?« Na, das war doch mal was ganz Neues.
    »Ich meinte Lucy .« Rita schien ganz aufgelöst. »Ich habe noch eine andere Kundin, die heißt Lucy Jo – dauernd verwechsele ich ihre Namen. Nettes Mädel, diese Lucy Jo.«

    Cornelia wusste zwar nicht so genau, was sie von dieser Frau eigentlich wollte, aber eins war klar, sie bekam es nicht. »Wie lange sind Sie schon in New York, Rita?«
    »Noch nicht sehr lange, aber es gefällt mir. Endlich eine Stadt, die nicht zu klein ist für mich!« Womit sie Cornelias Hand packte und zu sich heranzog, um den Nagel mit der Feile aufzurauen, damit der Acryl-Nagel besser haftete. »Und Sie?«
    »Ach, hier geboren und aufgewachsen. Aber noch mal zurück zu …«
    »Ihre Eltern haben Ihnen sicher alles gegeben, was Ihr kleines Herz begehrte, stimmt’s?« Rita unterbrach sich und schien fast ein bisschen wehmütig, ehe sie dann die erste Schicht giftigen, stechend riechenden Kleber auf Cornelias Nagel auftrug. Dann drückte sie den künstlichen Fingernagel darauf, den ein grellbuntes Porträt von Michelle Phillips zierte. »Ein enges Verhältnis, Sie alle?«
    »Zu meinen Eltern? Die sehe ich zweimal im Jahr. Die ganze Familie rottet sich jedes Jahr zu unserem traditionellen Frühjahrstreffen zusammen. Und jeden November gibt meine Mutter sich selbst zu Ehren eine ausschweifende Geburtstagsparty und erwartet, dass ich brav antanze, obwohl sie mich den Rest des Jahres mehr oder minder ignoriert.«
    Rita nickte tief in Gedanken versunken. »Vielleicht weiß sie ja nicht, was sie machen soll. Vielleicht wünscht sie sich, Sie beide könnten noch mal ganz von vorn anfangen.«
    Cornelia konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn Kosmetikerinnen, die kaum lesen konnten, die Psychotante raushängen ließen. »Tja, na ja, zu spät. Sie war eine hundsmiserable Mutter. Drei Jahre

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