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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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einem billigen Empfänger. »Eine Hommage an Marilyn Monroe in Blondinen bevorzugt .«
    Gerade wollte sie mit ihm nach draußen gehen, als die Tür aufgerissen wurde und Cornelia ihnen völlig außer Atem den Weg verstellte.
    Sie trug einen flauschigen Pelz – eine eher fragwürdige Entscheidung für einen Ausflug in den Zoo – und eine Sonnenbrille, hinter der ihr zierliches Gesicht beinahe völlig verschwand. Zwei Schritte hinter ihr wie immer ihre treu ergebene Leibeigene Fernanda. Mit ihr im Rücken musterte Cornelia kühl die Anwesenden und den ganzen Wohnwagen, als sei sie gerade auf dem Stammsitz ihrer Familie eingetroffen und im Foyer über dreckige, verlauste Hausbesetzer gestolpert. Als ihr Blick auf Lucy fiel, verfinsterte sich ihre ohnehin eisige Miene schlagartig noch mehr. »Was zum Geier macht die mit diesem Kleid?«, kommandierte sie, und ihre schrille Stimme hallte scheppernd durch den inzwischen totenstillen Wohnwagen. »Das weiß doch jeder, dass Grün meine Farbe ist!«
    Meinte sie das wirklich ernst? Lucy musste ein nervöses Kichern
unterdrücken. Ansonsten gab niemand einen Mucks von sich.
    »Wir können euch gerne beide in Grün fotografieren«, meinte Mallory. »Lucy hat dieses hinreißende Kleid selbst geschneidert, und ich bestehe darauf, dass sie es auch selbst trägt.«
    »Was, du hast dir selbst ein grünes Kleid geschneidert?« Cornelias Oberlippe verzog sich zu einem hässlichen Grinsen, und dann baute sie sich auf und trat zwei Schritte auf Lucy zu, bis sie direkt vor ihr stand. Lucys nervöses Gekicher ließ sich nicht mehr unterdrücken, es schlüpfte ihr durch die zusammengepressten Lippen und schien Cornelia wie ein Schlag ins Gesicht zu treffen. »Das ist nicht komisch«, zischte Cornelia.
    »Du hast die Farbe nicht gepachtet, Cornelia.« Lucy wollte sich nicht ins Boxhorn jagen lassen. »Gras ist auch grün, Dollarscheine genauso…«
    »Verstehe«, fauchte Cornelia. Libet und Anna warfen sich über den Make-up-Spiegel mit weit aufgerissenen Augen bedeutungsvolle Blicke zu. »Tut mir leid, Mallory, aber ich weigere mich, an diesem Foto-Shooting teilzunehmen, solange diese Person auch dabei ist.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte Mallory. Mit kalkweißen Fingerknöcheln umklammerte sie die Rückenlehne des Make-up-Stuhls. »Ich weiß ja, dass es da gewisse Spannungen zwischen euch gibt, aber du kannst doch jetzt nicht einfach einen Rückzieher machen…«
    »Das kann ich – und das werde ich«, erklärte Cornelia und bedachte Mallory mit einem eiskalten Killerblick. »Also kannst du dich entweder für mich entscheiden oder für diesen dahergelaufenen Frischling, nach dem vor zwei Monaten noch kein Hahn gekräht hat.«

    Lucy schnappte nach Luft. All die harte Arbeit, die langen Nächte, die sie vor der Nähmaschine gehockt hatte – und jetzt stahl Cornelia ihr die eine große Chance, ihre Stücke vorzuführen.
    »Tut mir leid, Cornelia. Aber wenn du mich dazu zwingst, mich für eine von euch beiden zu entscheiden, dann entscheide ich mich für Lucy.« Sollte Mallory diese Entscheidung schwergefallen sein, so ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken.
    Und damit wurde, einfach so, Manhattans amtierende Königin der besseren Gesellschaft entthront. Cornelia rührte sich zunächst gar nicht. Sie blieb einfach in der Tür stehen und schnappte nach Luft über den Schlag in die Magengrube, den Mallorys Entscheidung ihr versetzt hatte. »Also gut, dann bleibe ich eben. Aber ich stelle mich ganz bestimmt nicht neben die.« Naserümpfend stolzierte sie zu der Visagistin. Doch statt sich über ihren Sieg zu freuen, wurde Lucy plötzlich ganz mulmig.
     
    »Und die Pinguine, bitte!«, rief Giles.
    Lucy nahm ihre Position ein, während ein Tierpfleger aus dem Zoo die komischen kleinen Vögel hereinführte, die mit den Stummelflügelchen wackelten und lustig um sie herumwatschelten. Sie gab sich große Mühe, sich ganz normal zu geben trotz dieser leicht seltsamen Situation – das Kamerateam, die Friseure und Visagisten, die sie von überallher anstarrten, der silbrige Reflektor, der auch die letzten Schatten in ihrem Gesicht ausleuchtete, die gleißenden Strahler ringsherum, und natürlich nicht zu vergessen die merkwürdigen kleinen Kerlchen im Smoking zu ihren Füßen. Einer von Giles’ Assistenten eilte herbei, um den Kragen ihres Kleides zu richten, ein anderer wuselte mit einem Belichtungsmesser
um ihren Kopf herum. »Mach ein ganz entspanntes Gesicht, Lucy«,

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