Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
Cartier und Ohrringe mit Süßwasserperlen, die Trip ihr im letzten Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte.
»Kannst du ihn nicht einfach mal fragen, wie er sich die Zukunft so vorstellt?«, wollte Ruth zum millionsten Mal wissen. »Frag ihn doch einfach, ob er vorhat, dich irgendwann zu heiraten. Du brauchst ihm ja nicht gleich die Pistole auf die Brust zu setzen. Aber fragen kostet nichts.«
»Ich habe momentan viel um die Ohren, Mom«, antwortete Eloise, um der Frage auszuweichen. »Ich komme kaum zum Nachdenken. Letzte Woche hatte ich ein Shooting in Palm Springs und eins in Telluride. Heute war ich für ein Shooting hier in der Stadt gebucht. Übernächste Woche bin ich für die italienische Vogue in Rom. Ich sitze nicht rum und zerbreche mir Tag und Nacht den Kopf, wann wir endlich heiraten.«
»Ich sage ja auch nicht, dass du dir Tag und Nacht den Kopf zerbrechen sollst. Ich meine bloß, das alles müsste doch nicht so kompliziert sein. Läge ihm was an dir, dann würde er dich nicht so hinhalten.«
Eloise und Trip hatten sich an einem schwülen Juliabend kennengelernt, in Bridgehampton, im Garten eines Hauses, in dem gemeinsame Freunde den Sommer verbrachten. Trip hatte sich um den Grill gekümmert, aber auf der Stelle die Grillzange fallen gelassen und sich auf Eloise gestürzt, kaum hatte er sie gesehen. Als ihn wenig später ein paar seiner Kumpel wegen der verbrannten Burger aufzogen, hatte Trip nur verlegen gegrinst. »Beschwert euch bei dem, der sie mitgebracht hat«, hatte er gesagt und mit dem Kinn auf Eloise gezeigt. Er war nicht gerade der bestaussehende Kerl der Welt, oder auch bloß in diesem Bridgehamptoner Garten. Selbst wenn sie keine hohen Schuhe trug, war er satte zehn Zentimeter kleiner als sie, wodurch Eloise immer einen guten Ausblick auf die kahle Stelle ganz oben auf seinem Kopf hatte. Aber er hatte irgendwas. Oder sie beide hatten irgendwas, und sie konnte sich einfach nicht vorstellen, das bei einem anderen Mann zu finden. An diesem Sommerabend waren sie zusammen nach Hause gegangen, und seither waren sie ein Paar.
»Ich muss Schluss machen, Mom«, erklärte Eloise mit einem Blick auf die Uhr.
»Geht Wyatt immer noch mit deiner Freundin aus?«, erkundigte sich Ruth. Dass sie immer auf dem Laufenden war, wer gerade mit wem was hatte oder nicht, darauf war sie ein bisschen stolz. Und dank der neuen Blogs, die über jeden Schritt der Reichen und Schönen berichteten, war sie auch draußen in Duxbury stets auf dem neuesten Stand.
»Ich würde Cornelia nicht unbedingt als Freundin bezeichnen. Wir kennen uns bloß über Freunde von Freunden«, erklärte Eloise. »Ich muss wirklich los …«
»Tja, dann will ich mal hoffen, dass alles gut wird. Meine Freundin Donna dachte, wenn Trips Freunde nach und nach
alle heiraten, dann würde er vielleicht auch auf den Geschmack kommen und einsehen, dass eine Verlobung der logische nächste Schritt wäre …«
»Mutter!« Eloise hatte endgültig die Nase voll. »Das reicht, ja? Ich komme sonst noch zu spät.«
»Also gut, Süße. Ich wünsche dir viel Vergnügen bei deiner Reise. Ruf uns an, falls irgendwas Aufregendes passiert«, gab Ruth mit säuselnder Stimme zurück.
»Danke. Aber mach dir keine Hoffnungen«, antwortete Eloise und gab sich Mühe, völlig unbeschwert zu klingen. Nachdem sie aufgelegt hatte, ließ sie sich rückwärts aufs Bett plumpsen. Die ganze Woche hatte sie kaum Zeit gehabt, mal durchzuatmen. Ein paar Tage mit ihrem Liebsten am Strand zu liegen, war jetzt genau das Richtige. Warum war sie bloß so eine Spaßbremse? Es war doch wirklich sehr nett von Trip, das alles zu planen und sie damit zu überraschen …
Warum eigentlich nicht? , überlegte Eloise plötzlich, sprang auf und marschierte entschlossen zum Kleiderschrank. Dort zog sie das fließende, zarte Alberta-Ferretti-Kleid heraus, das sie für eine besondere Gelegenheit aufgespart hatte, und dazu ihre umwerfenden Manolos aus Eidechsenleder.
Als Frau sollte man schließlich nicht unvorbereitet in einen Heiratsantrag stolpern, den man überhaupt nicht erwartete.
9
Ach, Schätzchen, nein. Als wir von dem inzwischen berühmt-berüchtigten Zwischenfall mit der Kellnerin bei Nola Sinclairs Show letzten Samstag erfuhren, hätten wir uns in den Hintern treten können, dass wir nicht zum erlauchten Kreis der Gäste gehörten und es mit eigenen Augen gesehen haben. Doch dann hat sich einer unserer Leser erbarmt und uns in seiner unendlichen Großzügigkeit dieses Foto
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