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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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empfohlen.«
    »Fernanda Fairchild?«
    »Mitgiftjägerin. So gar nicht süß. Und zur Krönung auch noch Cornelias Busenfreundin.«
    »Gibt es denn in New York überhaupt keine netten Mädels mehr?«, fragte Dottie ungläubig. »Keine wie Trips entzückende Eloise?«
    »Soweit ich das überschauen kann, nein.«
    »Du bist zu wählerisch, das ist das Problem. Kein Mädchen kann je deinen unmöglichen Ansprüchen gerecht werden.«

    Wyatt schaute sie an. So nervtötend ihre ständigen Einmischungen und Kuppelversuche auch sein mochten, so merkte er doch sehr wohl, dass seine Mutter sich ernsthaft um sein Lebensglück sorgte. Sie hatte in der Ehe die große Erfüllung gefunden, und sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es ihrem Sohn anders ergehen sollte. Der legte ihr die Hand auf den Arm und tätschelte sie sanft. »Vielleicht hast du recht. Aber Dad war auch wählerisch, und ihm hat es nicht geschadet.«
    »Also, du überraschst mich doch immer wieder.« Dottie lächelte. Dann faltete sie die Hände anmutig in ihrem Schoß und schaute zum Altar, wo gerade der Pfarrer erschienen war. »Ich wünschte bloß, du würdest mich mal damit überraschen, dass du dir ein nettes Mädel suchst und eine Familie gründest.«

10
    Lucy Jo spähte durch die verschnörkelten schmiedeeisernen Blätterranken, die sich über die Vordertür zu Wyatt Hayes’ Wohnhaus in der Fifth Avenue schlängelten. Sie konnte sich gar nicht entscheiden, was sie furchteinflößender fand – die Fratzen der Wasserspeier, die von der grauen Steinfassade auf sie herabstarrten, oder den weiß behandschuhten Portier, der die in sanftes Licht getauchte marmorne Eingangshalle bewachte. Mit heftig pochendem Herzen und dem Mut wilder Verzweiflung drückte sie auf die Klingel.
    »Ich möchte zu Wyatt Hayes, bitte«, erklärte sie dem Portier, der ihr die Tür öffnete. Wobei sie inständig hoffte, er möge ihre Angst nicht riechen. Atme , sagte sie sich. Was kann dir schlimmstenfalls schon passieren?
    Worauf ihr Gehirn höchst ungebeten prompt eine Antwort gab: Dass er genauso arrogant ist, wie er damals wirkte, und du dich bis auf die Knochen blamierst und wieder zu deiner Mutter und ihren sechs Katzen ziehen musst. Und dann verbringst du den Rest deines Lebens damit, anderen Leuten Plastiknägel auf die Finger zu kleben und mit Rita zu »Pärchen-Verabredungen« mit durchreisenden Truckern zu gehen. Oder Wyatt entpuppte sich als irrer Perverser, der Frauen unter Drogen setzte, sie betäubte und dann in die Sklaverei verkaufte …
    Lucy Jo versuchte, sich zusammenzureißen. Okay, einfach weiteratmen. Gar nicht nachdenken. Denken erschwert nur unnötig das Atmen.

    »Werden Sie erwartet?«, erkundigte sich der Portier.
    »Nein, eigentlich nicht«, entgegnete sie. »Aber er hat mir seine Karte gegeben.« Das Stückchen Papier war schon ganz weich geworden vom vielen In-die-Hand-Nehmen. Lucy Jo hielt sie dem Portier unter die Nase wie eine Dienstmarke.
    Atme, Lucy Jo. Es ist ganz leicht. Du warst doch immer ein tapferes Mädel und hast dich irgendwie durchgeschlagen.
    Nach New York zu ziehen war schon nicht ohne gewesen, gar keine Frage. Aber mit der U-Bahn die dreißig Blocks nach Downtown zu fahren und zu der Adresse auf Wyatts Karte zu gehen, hatte ihr einen derartigen Heldenmut abverlangt, dass sie es kaum für möglich gehalten hatte, das zu schaffen.
    »Ich rufe gleich oben an. Wie ist Ihr Name, bitte?«
    »Lucy Jo Ellis. Danke.«
     
    »Wyatt?« Margaret, die stämmige Irin, die sich schon um Wyatt gekümmert hatte, als der noch in den Windeln lag, steckte den Kopf ins Esszimmer, wo er und Trip gerade gemeinsam zu Abend gegessen hatten. »Unten in der Lobby ist eine junge Dame, die dich sprechen möchte.«
    Wyatt stöhnte gequält, um Trip zu demonstrieren, wie entnervt er war. »Cornelia! Die schreckt auch wirklich vor nichts zurück. Anrufe, E-Mails – und seit Neuestem kommt sie ständig ›rein zufällig‹ hier vorbei.«
    »Und? Gibst du ihr noch eine Chance?«
    »Warum sollte ich? Es hat sich doch nichts geändert.«
    »Es ist nicht Cornelia«, unterbrach Margaret ihn. »Es ist eine junge Dame namens Lucy Jo Ellis.«
    Wyatt legte die Stirn in Falten und versuchte, den Namen irgendwie einzuordnen. Aber Trip war schneller als er. »Hey, ist das nicht das Mädel, das wir während dieses Wolkenbruchs unter der Markise kennengelernt haben? Die dir
dann eine gescheuert hat? Hätte nicht gedacht, dass die auf dein bescheuertes Angebot

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