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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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vielleicht können wir den ja nehmen.«
    »Keine Ahnung«, entgegnete sie geradeheraus. »Und fragen Sie mich auch bitte nicht nach seinem Vornamen, den kenne ich nämlich auch nicht.«
    Wyatt zog die Stirn kraus und griff dann nach seinem schwarzen Who is Who . »Mal sehen.« Willkürlich schlug er das Büchlein irgendwo auf. »Wären Sie lieber Lucia Montgomery Ellis? Lucia Haverford Ellis? Lucia Bancroft Ellis?«
    »Lucia, ähm, Haverford klingt doch ganz nett, finde ich«, erklärte Lucy.
    »Also gut. Und alle nennen Sie einfach bloß Lucy.«
    Und so einfach war eine neue Identität geboren. Mehr oder weniger jedenfalls.
     
    Zweiter Tag, 14 Uhr 54.
    »Hilfe!«, schrie Lucy, als sie Wyatt an der Tür seines hauseigenen Fitnessstudios vorbeigehen sah, wo sie gegenwärtig mit Derrick eingesperrt war, ihrem Ex-Spezialeinheits-Fitnesstrainer. Wyatt steckte den Kopf zur Tür herein. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie dermaßen geschwitzt. Als hätte der Dauerlauf im Morgengrauen durch den Central Park mit Derrick nicht schon gereicht, jetzt hetzte der Kerl sie auch noch durch einen ganzen Satz Gewichtstrainingseinheiten. »Wie lange soll diese Folter denn noch dauern?«, keuchte Lucy, wofür sie das letzte bisschen Sauerstoff aus ihren Lungen quetschen musste.

    »Bloß, bis Sie Modelmaße haben«, entgegnete Wyatt ungerührt. Er hatte ein Buch in der Hand – Soziale Dominanz bei Primaten stand auf dem Rücken. Was für ein Spinner.
    Derrick schob ihr eine fast einen Meter hohe Kiste zu. »Draufspringen«, kommandierte er mit einem fiesen Grinsen. »Und los!«
    »Reicht es denn nicht, dass ich mir heute Morgen den Arsch abgefroren habe bei den Zwischensprints?« Lucy sprang und schaffte es gerade so über den Rand der Kiste, musste aber wild mit den Armen rudern, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Wyatt ging quer durch den Raum und begutachtete mit Kennermiene ihre Kehrseite. »Nein, der ist eindeutig noch da.« Er und Derrick lachten.
    »Das ist überhaupt nicht komisch!«, protestierte sie indigniert und wäre beinahe zum zweiten Mal von der Kiste gefallen. »Und Sie wollen mir Manieren beibringen?«
    Wyatt zog die Stirn in Falten. »Vielleicht habe ich mir das falsche Mädchen ausgesucht«, erklärte er schroff. »Wir können die ganze Sache auf der Stelle abbrechen; ich würde es Ihnen nicht übel nehmen.«
    Lucy Jo landete mit einem gewaltigen Sprung wieder auf der Erde. »Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich hinschmeißen will. Ich will mich bloß nicht zu Tode schuften.«
    »Ach, nun seien Sie doch nicht so melodramatisch! Eins sage ich Ihnen, wenn ich noch einmal Klagen höre – nur ein einziges ›Muss ich wirklich?‹ – dann sind Sie draußen, und dann nehme ich es Ihnen übel . Verstanden?«
    Sie hielt die Luft an und sagte sich immer wieder, dass ihr Traum auf dem Spiel stand. Wyatt war bloß das Mittel zum Zweck. Wenn sie sich ein paar Monate mit ihm arrangieren konnte, dann würde er ihr helfen, einen Job bei einem
Designer zu bekommen, und ihre Karriere würde losgehen wie eine Rakete, und eines Tages hätte sie dann ihre eigene Modelinie. »Also gut«, knurrte sie mit grimmiger Entschlossenheit.
    »Spring!«, kläffte Derrick.
    Als Wyatt zur Tür ging, konnte Lucy es sich nicht verkneifen, ihm die Zunge rauszustrecken – auf die sie sich dann prompt biss, und zwar so fest, dass sie Blut schmeckte. »Autsch!«, jaulte sie und gab Wyatt die Schuld für ihren Schmerz.
    »Geschieht Ihnen recht«, bemerkte der, ohne sich umzudrehen.
     
    Dritter Tag, 0 Uhr 24
    »Tut mir leid«, sagte Margaret, als sie Lucy Jo eine schlammgrüne Pampe vor die Nase stellte. »Was glaubst du eigentlich, wie das arme Mädchen dieses Zeug trinken soll, Wyatt? Wirklich, das ist ja grausam.«
    »Ist doch nur eine Sieben-Tage-Reinigungskur, Margaret«, entgegnete Wyatt ungeduldig, legte sich die Serviette in den Schoß und stürzte sich ungerührt auf sein Steak mit Pommes. Dann warf er den beiden eine Broschüre mit einem hageren Yogi auf dem Titel quer über den Tisch hin. »Sämtliche Models schwören darauf.«
    »Das heutige Mittagessen besteht aus einer verjüngenden Mischung aus Grünkohl, Brokkoli und Seetang – mit ein paar Spritzern Weizengras«, las Lucy Jo mit verschreckter Stimme. »Wenn ihr mich fragt, eine andere Umschreibung für Sumpfgrütze .« Selbst auf der anderen Seite des Tischs konnte Wyatt ihren Magen aus Protest grummeln hören. Aber sie packte tapfer den Shake, hielt sich die Nase zu

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