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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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ständig in seine Richtung warf, vermutlich ja – oder es war nur noch eine Frage der Zeit.
    »Versuchen wir es doch einfach mal mit Laufen, ja?« Angelique verlor langsam die Geduld.
    »So leicht darfst du sie nicht vom Haken lassen, Angie. Lucy kann nicht gehen lernen, ehe sie mindestens eine kamerafreundliche Pose draufhat.«
    »Aber das könnte ja Stunden dauern.« Angeliques volle Lippen verzogen sich zu einer schmollenden Schnute.
    Lucy ging beinahe der Hut hoch. Als ein Meter achtzig große Schönheit mit wallenden blonden Locken und Wangenknochen, die zum Diamantenschneiden taugten, konnte Angelique vermutlich gar nicht nachvollziehen, dass es Menschen gab, die nicht aus dem Bett fielen und aussahen, als gingen sie zu einem Fotoshooting. Etwas angestunken
streckte sie die Hüfte raus und reckte das Kinn trotzig in die Höhe.
    »Ja!«, rief Wyatt entzückt. »Schon viel besser.«
    » Na endlich «, brummte Angelique. »Und jetzt probieren wir was anderes.« Womit sie sich vor der imaginären Kamera so drehte, dass diese ihren gertenschlanken, geschmeidigen Körper seitlich und von hinten erwischt hätte und ein Stückchen von ihrem Rücken zu sehen gewesen wäre. Dann legte sie kokett den Kopf schief, neigte das Kinn zur Schulter und lächelte.
    Lucy machte es ihr nach und warf Wyatt im Spiegel ein unbekümmertes Lächeln zu.
    Der blinzelte zurück, begutachtete sie kritisch und nickte dann. »Nicht schlecht«, verkündete er. »Gut gemacht.«
    »Hey, danke!« Verblüfft wirbelte Lucy auf dem Absatz herum und schaute ihn an, geradezu schockiert, dass ihm ein Lob über die Lippen gekommen war.
    »Gut gemacht, Angelique . So, Lucy, und jetzt darfst du Gehen üben.«
     
    Sechster Tag, 15 Uhr 12.
    »Füll die Leerstelle aus«, befahl Wyatt. Als Lucy in einem schwarzen Satinkleid von Dolce & Gabbana aus dem Umkleideraum bei Bergdorf trat, schüttelte er prompt den Kopf. Das Kleid war viel zu aufreizend für ihre Zwecke. Energisch schickte er sie zurück hinter den schwarzen Samtvorhang, damit sie das nächste Outfit anprobierte. »Schwule männliche Begleiter gehören als Bestandteil Leerstelle zum Arsenal jeder Dame der besseren Gesellschaft.«
    »Keine Ahnung.« Ihre Stimme klang gedämpft durch den Stoff, den sie sich gerade über den Kopf zog. »Überholt?«
    » Unverzichtbar . Charmante, stilsichere, gebildete Männer
kommen nie aus der Mode. Ich habe ein paar Verabredungen zum Mittagessen für dich arrangiert mit den Besten ihrer Zunft, sozusagen. Denn ich werde dich nicht zu jedem Termin begleiten können. Schließlich muss ich irgendwann auch noch meine Arbeit machen.«
    Mit hochrotem Gesicht von der Anstrengung, in Rekordzeit drei ganze Kleiderständer voller verschiedener Outfits durchprobiert zu haben, schob Lucy den Vorhang beiseite. Diesmal trug sie ein raffiniertes Cocktailkleid von Rodarte aus zartrosa Chiffon, das ihre Figur sehr hübsch betonte, die dank Derrick bereits erheblich schlanker geworden war. Das fand auch Wyatts Zustimmung.
    »Ich will drei Wie Mutter immer sagt von dir«, befahl er.
    In der Kabine mühte Lucy sich in einen langen Kaschmir-Cardigan und eine schmal geschnittene schwarze Hose. » Mutter sagt immer, lieber zu gut angezogen als zu schlecht. Mutter sagt immer, sieh dir an, wie ein Mann die Suppe isst, das sagt eine Menge über seinen Charakter.« Dann zog sie den Vorhang zur Seite, damit Wyatt das letzte Ensemble begutachten konnte.
    Der nickte wohlwollend. »Perfekt fürs Wochenende, weißt du, wenn du mal zu Hause bleibst.«
    »Wenn ich zu Hause bleibe?« Mit einem ungläubigen Blick auf das Preisschild zog sie eine Grimasse. »Findest du allen Ernstes, achthundert Dollar für einen Pullover sei ein angemessener Preis für das Gammeloutfit für einen gemütlichen Sonntag auf der Couch?«
    »Natürlich. Du musst immer damit rechnen, fotografiert zu werden. Was sagt Mutter sonst noch so?«
    Mit einem Seufzen leierte Lucy herunter: »Qualität hat ihren Preis.«
    Wyatt musste lächeln. Sie lernte schnell. Und er bekam
alles, was er für sein Buch brauchte, an dem er nach einem Vierzehnstundentag mit Lucy nun spätabends fieberhaft arbeitete. Mit Herz und High Heels hatten Kipling und er überlegt, es zu nennen. Das Experiment würde ein Meilenstein der Anthropologie – und würde seiner Karriere den entscheidenden Schub verpassen.
     
    Siebter Tag, 1 Uhr 54.
    »Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Das G in Gstaad wird nur angedeutet!« Ungeduldig tigerte Wyatt um die

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