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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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Gewissensbisse, weil er ihr sein wahres Motiv verheimlichte. »Wir haben diese Woche noch ein paar Partys vor uns. Das reicht gerade noch, um dich für die Hochzeit nächstes Wochenende fit zu machen. Die erste echte Herausforderung für dich.«

17
    MR. UND MRS. MORTIMER WINTHROP
BITTEN UM DIE EHRE IHRER ANWESENHEIT
BEI DER HOCHZEIT IHRER TOCHTER
Tamsin Dean Winthrop
MIT
Mr. Henry Baker
SAMSTAG, DEN 24. JANUAR
18 UHR
BETHESDA-BY-THE-SEA
PALM BEACH
FÖRMLICHE ABENDKLEIDUNG ERBETEN.
    Wyatt zündete sich eine neue Zigarette an und ließ den Blick über die weitläufige Rasenfläche hinter dem Anwesen der Hayes schweifen, das vor tropischer Üppigkeit nur so strotzte. Er wusste nicht so recht, ob es an der Hitze in Florida lag oder an der gespannten Erwartung, was der Abend bringen würde, dass ihm die Schweißperlen auf die Stirn traten. An diesem Abend sollte die Hochzeit des Jahres steigen: die Verbindung zweier altehrwürdiger, mächtiger Familienclans, Ost- und Westküste, zwei schillernde junge Jetsetter, ein eisenharter Ehevertrag. Wyatt wischte sich die Handfläche an seiner Smokinghose von Turnbull & Asser ab. Er war fast so nervös, als sei er selbst der Bräutigam. Die laue Luft schien zu knistern vor Spannung, ja gar von drohender Gefahr
zu künden – wie oft konnte man das an einem Samstagabend in Palm Beach schon behaupten?
    Weil Dottie das Wochenende in Lyford Cay verbrachte, ein kleiner Urlaub von ihrem anstrengenden müßiggängerischen Leben, hatten Lucy und Wyatt ihr palastartiges Anwesen im spanischen Hazienda-Stil ganz für sich allein. Kurz hatte Wyatt befürchtet, es könne für sie beide irgendwie eigenartig sein, allein zu zweit in dem Haus zu wohnen – aber nachdem sie seit über einem Monat beinahe Tag und Nacht zusammen gewesen waren, wäre es irgendwie noch eigenartiger, wäre Lucy mehr als einen Katzensprung von ihm entfernt untergebracht. Also wurde sie im gelben Zimmer einquartiert, während er selbst das blaue Zimmer bezog. – In Dotties Haus gab es außerdem noch ein violettes Zimmer, ein apricotfarbenes Zimmer, ein creme- und türkisfarbenes Zimmer und ein Zimmer in Lindgrün und Lavendelblau – bei den vielen Zimmern waren Dottie die Primärfarben rasch ausgegangen, weshalb sie das Farbenspektrum auf die Palette eines Kinder-Wachsmalkastens ausgeweitet hatte, inklusive diverser Farbkombinationen.
    Wyatt wusste, wenn die Leute sahen, dass er und Lucy gemeinsam zu der Hochzeit kamen, dann würde sofort das Gerücht umgehen, die Hazienda seiner Mutter sei neuerdings das Liebesnest der beiden Turteltäubchen. Die sorgfältig zurechtgelegte Geschichte, er und Lucy seien bloß Sandkastenfreunde aus alten Kindertagen, quasi wie Geschwister, war bei beinahe jedem außer Max Fairchild auf ein stillschweigendes, aber tief sitzendes Misstrauen gestoßen. Dieses störende kleine Detail übersahen die Leute wohl auch deshalb so gerne, weil sie wirklich ein hübsches Paar abgaben. Wyatt hatte beschlossen, die Gerüchte einfach nicht mehr zu dementieren. Wenn die feine Gesellschaft sie beide unbedingt
als das neue Traumpaar sehen wollte, dann bitte sehr, warum nicht? Sie hatte sich so gut gemacht – und so hübsch herausgemacht, wo er gerade dabei war -, dass er nicht mehr um seinen Ruf fürchten musste. Außerdem verstärkte der Klatsch nur den Eindruck, dass Lucy ihren rechtmäßigen Platz ganz oben in der Ostküstensociety eingenommen hatte.
    Der heutige Abend würde die schwerste und bisher riskanteste Prüfung für Lucy werden. Dotties Dinnerparty hatte sie mehr schlecht als recht durchgestanden, dann Libets Vernissage, eine Spendengala für Mimi Rutherford-Shaws gemeinnützige Baby-Stiftung – der derzeit angesagteste gute Zweck – sowie diverse Cocktailpartys, bei denen sie sich irgendwie durchlaviert hatte, indem sie einfach nickte und lächelte und nicht allzu viel sagte. Aber die Winthrops gehörten wirklich und wahrhaftig zu den oberen Zehntausend; sie waren eine der ältesten Familien von ganz New York City. Ihre Vorfahren waren dabei gewesen, als 1665 die Holländer aus New Amsterdam vertrieben wurden. Und die Bakers gehörten zu den alteingesessenen Familien von San Francisco. Beide Clans besaßen Luxus-Anwesen in Palm Beach, die perfekte Kulisse für ein derartiges Ereignis. Die heutige Feier brachte alles zusammen, was Rang und Namen hatte. Sollte an diesem Abend zufälligerweise ein Meteorit im Bath & Tennis Club einschlagen und die gesammelte

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