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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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Winthrop-Baker-Hochzeitsgesellschaft auf einen Schlag auslöschen, wäre Paris Hilton und Donald Trump mit einem Mal die einzigen verbliebenen Societygrößen.
    Würde es Lucy tatsächlich gelingen, die Winthrops, die Bakers und ihre Freunde – die allesamt mit einem kompletten Goldbesteck im Mund zur Welt gekommen waren – so zu täuschen, dass sie Lucy für ihresgleichen hielten, und nicht für ein hundsgewöhnliches Mädchen aus Minnesota, das
gleich über einer Cocktailbar aufgewachsen war, dann wäre Wyatt auf dem besten Wege, seine Wette mit Trip zu gewinnen, und, wichtiger noch, ein Erfolg versprechendes Buch zu schreiben. Er hatte vor, Lucys Verhalten bei der heutigen Hochzeit ein eigenes Kapitel zu widmen. Aber was, wenn sie mit Pauken und Trompeten unterging? Was, wenn sie sich als Edelstahl unter all dem Sterlingsilber entpuppte? Dann wäre die Sache gestorben. Sein Buch wäre gestorben. Das Ziel, das seinem Leben wieder Sinn und Richtung gegeben hatte – ganz zu schweigen von dem Spaß, den er neuerdings mit Lucy hatte -, würden verlöschen wie eine Kerze in einem Hurrikan.
    Auf einer der handbemalten spanischen Fliesen drückte er seine Zigarette aus, blieb aber noch einen Augenblick auf der Terrasse stehen, bis der Rauchgeruch sich verflüchtigt hatte. Lucy lag ihm wegen seiner Qualmerei ohnehin ständig in den Ohren, weshalb er schon viel weniger rauchte, nur um ihr ewiges Genörgel nicht mit anhören zu müssen. Aber heute Abend war er ein derartiges Nervenbündel, dass er es sich einfach nicht verkneifen konnte.
    Ausreichend gelüftet rückte er schließlich seine Krawatte zurecht und spazierte in den Schlafzimmerflügel des Hauses. »Fertig?«, rief er und klopfte an Lucys Tür. Dahinter hörte er sie durch das Zimmer wuseln und leise vor sich hin summen.
    »Fast!« Schnell ließ sie ihn herein, während sie sich einen mit Diamanten und Perlen besetzten Ohrhänger ansteckte. Sie trug eine mitternachtsblaue Seidenrobe, die ihr ein Designer zur Verfügung gestellt hatte, der Wyatt überhaupt nichts sagte – den Eloise ihr aber wärmstens empfohlen hatte. Eine gute Empfehlung. Lucys schimmernde Haare waren zu einer Grace-Kelly-Frisur hochgesteckt, sodass ihr unerwartet zarter Nacken bloß lag. Ihre Augen sprühten vor
Aufregung, und ihre zart geröteten Wangen verliehen ihrem Gesicht ein sehr lebendiges Strahlen. Wyatt, der sein ganzes Leben lang immer ganz genau gewusst hatte, was Frauen hören wollten, musste nun auf einmal zu seinem eigenen Entsetzen feststellen, dass ihm die Worte fehlten.
    Er trat einen Schritt zurück, um sie gründlich in Augenschein zu nehmen. Das war jetzt nicht der richtige Moment, seinen kritischen Blick über Bord zu werfen, sein Auge fürs Detail, das auch den kleinsten Makel entdeckte …
    »Ich hatte erst Angst, das Kleid könnte an den Hüften auftragen und nicht richtig sitzen. Aber es ist okay, oder?«, meinte Lucy. Sie ging an ihm vorbei zum Schminktisch und tupfte sich hinter jedes Ohrläppchen einen kleinen Tropfen Rosenöl. Einmal hatte sie ihm erzählt, dass sie dieses Parfum schon benutzte, solange sie sich erinnern konnte. Ein zauberhafter, zarter Duft und eins der wenigen Dinge, die schon Lucy Jo richtig gemacht hatte.
    »Ein Schmuckstück solltest du ausziehen.« Nicht unbedingt nötig, aber es kam ihm so unnatürlich vor, sie anzuschauen und nichts auszusetzen zu haben.
    »Wirklich? Aber es ist alles so …«
    »Eine gut angezogene Frau legt immer ein Accessoire ab, bevor sie das Haus verlässt.«
    »Das weiß ich: Coco Chanel – aber können wir heute nicht mal eine Ausnahme machen? Das ist alles so unglaublich schön«, sagte sie mit einem wehmütigen Blick auf das Art-déco-Diamantenarmband, das sich um ihr Handgelenk schlang. Eine wirklich atemberaubend schöne Ergänzung zu ihren Chandelier-Ohrringen.
    »Meine Mutter hält sich auch an diese Regel, und sie hat immer recht. Du willst doch nicht aussehen, als hätte Harry Winston mit seiner Schaufensterauslage nach dir geworfen.«

    »Ich glaube kaum …«
    »Zieh ein Teil aus.«
    Lucy schaute ihn an und zog einen Ohrring aus.
    »Wie neckisch. Zieh das Armband aus. Die Ohrringe reichen. Alles andere lenkt bloß ab von deiner … Gesamterscheinung.«
    Lucy schaute ihn fragend an und ließ das Armband von ihrem Handgelenk gleiten.
    »So, schon viel besser!« Wyatt trat noch mal einen Schritt zurück und ließ ihre ganze Erscheinung auf sich wirken. Sie sah zum Dahinschmelzen aus. Perfekt eigentlich,

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