Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
Mädels bedachte sie mit einem mitleidigen Lächeln. Neider , dachte Cornelia. Glaubt bloß nicht, dass ich euch zu meiner Hochzeit einlade, ihr Miststücke.
»Und wer ist heute Abend dein Date?« Leslie zog ihren Lippenstift nach und tupfte sich dann mit einem Taschentuch den Mund ab.
»Bis jetzt habe ich mich noch nicht entschieden«, gab Cornelia zurück.
Leslie wirkte gänzlich unbeeindruckt. »Ich würde tot umfallen, wenn ich Jackson mit einer anderen Frau sehen würde – vor allem, wenn sie so aussähe wie diese Lucy.« Jackson war ihr Freund, ein blondschopfiger Versager.
»Du findest sie wirklich hübsch?« Cornelia schnaubte verächtlich und fuhr sich mit der Hand durch die goldblonden Locken. »Wyatt hat es nicht eilig. Wir wissen, was wir aneinander haben. Wir brauchen uns nicht verzweifelt aneinanderzuklammern.« Die anderen Brautjungfern verzogen keine Miene, wohl zum Zeichen, dass sie ihr die Geschichte nicht abkauften.
»Zeit für die Fotos!« Tamsins Schwester steckte den Kopf zur Tür herein. Schnell schnappten sich die Mädels ihre lavendellila Täschchen, und nach einigen verzweifelten, aber gänzlich erfolglosen Versuchen, ihre schlecht sitzenden Kleider zurechtzuzupfen, schwärmten sie schnatternd nach draußen.
»Les, warte mal«, sagte Cornelia und betrachtete weiter unbeirrt ihr Spiegelbild. Dann drehte sie sich mit großen Augen zu ihrer Busenfeindin um. »Ich muss dir gratulieren. Wie weit bist du jetzt – im dritten Monat? Oder im vierten?«
Leslie klappte den Mund auf, um entschieden zu protestieren. Hektisch hielt sie sich eine Hand vor den Bauch. »Was redest du denn da? Ich bin nicht…«
»Ach, bitte, Schätzchen, ich habe dein Bäuchlein gleich auf den ersten Blick entdeckt, als ich dich gesehen habe! Sehr geschickt eingefädelt. Jetzt wird Jackson dich doch sicher endlich heiraten, oder?« Woraufhin sie ihr fiesestes Lächeln aufsetzte. »Keine Sorge, von mir erfährt keiner ein Sterbenswort. Du weißt doch, ich kann schweigen wie ein Grab.«
»Wir sind gerade erst reingekommen, Max«, sagte Wyatt gedehnt. Max hatte sich sofort an Lucys Fersen geheftet, als sie an Wyatts Arm den Hochzeitssaal betreten hatte. Was ihr zwar einerseits schmeichelte, aber andererseits wünschte sie sich nichts sehnlicher, als kurz durchzuatmen. »Vielleicht
möchte Lucy etwas trinken? Also, ich könnte auf jeden Fall was vertragen.«
»Danke, Mann!«, entgegnete Max mit einem aufrichtigen Lächeln. »Ich nehme einen Ketel One mit Soda, wenn du schon dabei bist.«
Wyatts säuerlichem Gesicht nach zu urteilen hatte er sich das etwas anders vorgestellt. Dann wurden sie von Binkie Howe unterbrochen, Dotties Freundin, die Wyatt zur Begrüßung einen herzlichen Kuss auf die Wange drückte. »Ich muss schon sagen, ihr beide seid wirklich ein schönes Paar«, sagte sie an Lucy und Wyatt gewandt. »Es freut mich, dich so glücklich zu sehen, Wyatt!«
»Aber die beiden sind doch gar kein Paar!«, fiel Max ihr ins Wort. »Die beiden sind bloß alte Freunde. Sandkastenfreunde. Lucy ist für ihn – wie sagtest du so schön, Wyatt – wie eine kleine Schwester.«
»Stimmt genau«, entgegnete Wyatt. Irgendwie guckte er ganz komisch.
»Würdet ihr mich bitte einen Augenblick entschuldigen?« Lucy drehte sich um und schlängelte sich durch das lavendelfarbene Rüschenmeer vor der Damentoilette. Dann sah sie Cornelia mit einer der Brautjungfern plappern und geriet augenblicklich in Panik. So zu tun, als hätte sie sie nicht gesehen, würde das Ganze bloß noch schlimmer machen, also schwenkte Lucy zur Begrüßung ihr Glas Veuve Cliquot. »Hey, Cornelia!«, rief sie und steuerte anschließend schleunigst auf eine der Kabinen zu.
Als Cornelia zunächst nichts erwiderte, streckte die andere Brautjungfer, ein weizenblondes Mädel mit Pferdegesicht, ihre Hand aus. »Ich bin Leslie.« Jetzt musste Lucy notgedrungen doch hingehen, um Leslie die Hand zu geben. »Leslie Reynolds. Ich glaube, wir kennen uns noch nicht.«
»Lucia Ellis … Lucy.«
Cornelia starrte noch immer unbewegt in den Spiegel und würdigte Lucy keines Blickes, was – sogar für Dayviller Verhältnisse – ein unmögliches Benehmen war. »Hallo, Cornelia.« Lucy übernahm einfach die Initiative. »Wir haben uns bei Dottie Hayes Dinnerparty kennengelernt.«
»Ach, tatsächlich? Ich kann mir einfach keine Namen merken. Und Gesichter erst recht nicht. Und an dem Abend waren so viele neue Leute da.« So, wie Cornelia neu sagte, klang es,
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