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Mit jedem glühenden Blick

Mit jedem glühenden Blick

Titel: Mit jedem glühenden Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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ehrlich." Tränen rannen ihr über die Wangen, und sie wischte sie hastig weg. "Es ist so hart, Jake", jammerte sie. "Ich weiß einfach nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Sie ist ungezogen und hört nicht auf mich. Gerade neulich hat sie doch einfach einen Lippenstift aus meiner Handtasche geholt und sich das ganze Gesicht damit verschmiert. Sie weiß, dass sie das nicht darf, doch sie wollte mich ärgern! Ich habe wirklich mein Bestes getan, aber ich weiß einfach nicht, was ich mit ihr machen soll!"
    "Und du meinst, ich weiß es?"
    Schniefend sagte sie: "Na ja, zumindest wüsste ich, dass sie bei ihrer Familie ist. Und du wirst bestimmt keine Probleme mit ihr haben, denn du konntest schon immer gut mit Kindern umgehen. Es ist die beste Lösung für Heather. Du wirst hier jemanden auf der Ranch finden, der sich um sie kümmert, wenn du keine Zeit hast."
    Jake hielt seine Armbanduhr ins Licht. "Um ein Uhr in der Nacht? Das bezweifle ich irgendwie."
    Tiffany fasste sich wieder ein wenig. "Ich bin sicher, dass sie ein, zwei Tage mit dir auskommt." Sie sah sich auf der Terrasse um. Jake hatte den Eindruck, sie wünschte, sie wäre überall, nur nicht hier. "Ich … äh, wusste nicht, dass es schon so spät ist. Ed und sein Fahrer waren so geduldig. Sie warten schon seit Stunden, dass du nach Hause kommst." Sie lächelte zaghaft. "Tut mir Leid, wenn ich dir eine heiße Verabredung vermasselt habe."
    Trotz ihrer Worte bewegte sie sich nicht, sondern sah ihn misstrauisch an.
    "Ich habe es ernst gemeint, Tiffany. Ich werde dieses Kind nicht damit strafen, dass wir um sie streiten. Entscheide dich also."
    Sie ließ die Schultern hängen. "Ich weiß, Jake. Ich liebe sie so sehr, aber ich bin einfach für diese Mutterrolle nicht geeignet. Ich war entsetzt, als ich herausfand, dass ich schwanger war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Grandma hat mich überredet, das Kind zu bekommen und versprach, mir zu helfen. Und es tut mir auch nicht Leid, dass ich sie bekommen habe. Wirklich nicht. Es ist nur …" Sie suchte nach Worten. "Irgendwie ist sie einfach zu viel für mich. Meine Nerven halten diesen Druck nicht aus."
    Sie senkte den Blick und drehte sich langsam um.
    Jake schwieg, als sie die Terrasse verließ.
    "Ach ja", rief Tiffany ihm plötzlich zu, "das hätte ich fast vergessen, Jake. Ich habe alle Papiere für sie mitgebracht – ihre Geburtsurkunde, Impfpass, all das. Ich hatte sie schon eingepackt, weil ich dachte, ich bräuchte sie, wenn wir ins Ausland fliegen. Ich habe außerdem ihre Kleidung und andere Dinge dagelassen. So hat sie wenigstens etwas Vertrautes. Ich hoffe, das wird es ihr leichter machen, sich einzugewöhnen." Sie machte eine theatralische Pause. "Auf Wiedersehen, Jake. Pass gut auf sie auf."
    Jake blieb regungslos auf der Terrasse stehen. Er war völlig betäubt von den Ereignissen des Abends. Kurz darauf sprang der Motor an, und er sah die Rücklichter der Limousine in der Dunkelheit verschwinden.
    Die Stille der Nacht kehrte zurück.
    Wenn Tiffany die Wahrheit sagte, hatte er eine Tochter. Dabei war er schon seit langem davon ausgegangen, dass er niemals eine eigene Familie haben würde.
    Das war die gute Neuigkeit.
    Die schlechte Neuigkeit war, dass er eine Tochter hatte, die am Morgen in einer fremden Umgebung inmitten von Fremden aufwachen würde. Er hatte eine Tochter, die wahrscheinlich anfangs Angst vor ihm haben würde.
    Jake ging zurück in die Küche. Er bemerkte erst jetzt den großen Umschlag, der auf dem Tresen lag. Er setzte sich und öffnete ihn.
    Obenauf lag eine Geburtsurkunde. Ihr Name war Heather Anne Crenshaw, und sie hatte am 28. September Geburtstag, was bedeutete, dass sie in gut sechs Wochen vier Jahre alt wurde.
    Er war als Vater eingetragen.
    Jake starrte mit brennenden Augen auf das Dokument. Er war nicht dabei gewesen, als sie geboren worden war. Er war nicht da gewesen, als sie gelernt hatte zu sitzen und zu stehen, als sie die ersten Schritte gemacht und ihre ersten Worte gesagt hatte. Er war nicht dabei gewesen, als aus dem Baby ein kleines Mädchen geworden war.
    Er hatte bereits so viel von ihrem Leben versäumt.
    Jake nahm den Hut ab, schaltete das Licht in den unteren Räumen aus und ging hinauf in sein Zimmer. Nachdem er sich die Stiefel ausgezogen hatte, ging er auf Socken in Heathers Zimmer. Sie lag jetzt auf der Seite, aber noch immer hielt sie den rosa Hasen im Arm. Am Fußende des Bettes bemerkte er noch weitere Plüschtiere. Seine kleine Tochter sah so

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