Mit jedem glühenden Blick
welchem Tier sie gehörten, und er hatte ihr beigebracht, wie man mit Rindern umging.
Jake war auf dem College gewesen, als sie zwölf war und ihre Mutter sie verließ. Sobald er davon gehört hatte, war er nach Hause gekommen, um nach ihr zu sehen und zu hören, wie sie damit fertig wurde. Mit seiner Hilfe und der seiner Familie und ihres Vaters hatte sie sich langsam daran gewöhnt, allein gelassen worden zu sein.
Im Laufe der Jahre war ihre Liebe zu Jake stetig gewachsen.
Ungeduldig hatte sie ihren sechzehnten Geburtstag herbeigesehnt, denn sie hatte entschieden, dass sie dann erwachsen genug war, um auch von Jake als Frau gesehen zu werden. Sie hatte erwartet, dass er ihr seine Liebe gestehen und versprechen würde, auf sie zu warten, bis sie ihre Ausbildung beendet hatte, und sie heiraten konnten.
Dieser dumme Traum war am Abend ihres sechzehnten Geburtstags geplatzt. Oh, er hatte ihr seine Gefühle gestanden, das schon, aber leider waren seine Worte nicht die gewesen, die sie immer erwartet hatte, und sie war gezwungen gewesen einzusehen, dass sie sich in Bezug auf Jake zum Narren gemacht hatte.
Zwei Jahre später wurden dann auch die letzten Zweifel hinsichtlich seiner Gefühle ihr gegenüber zunichte gemacht. Das war kurz bevor sie die Highschool beendet hatte, an dem Tag, als er Tiffany heiratete.
Tagelang hatte sie damals geheult und versucht zu akzeptieren, dass ihre Träume niemals wahr werden würden. Ständig hatte sie nachts von Jake geträumt – von einem reuigen Jake, der sie um Vergebung bat, ihr seine unsterbliche Liebe gestand und sie anflehte, ihn zu heiraten.
Niemals würde sie Jakes Gesichtsausdruck vergessen, als Tiffany in der Kirche auf ihn zugeschritten war. Sie, Ashley, hatte er nie so angesehen. Das war der Moment, in dem sie mit absoluter Sicherheit gewusst hatte, dass er in ihr nie etwas anderes als ein Kind sehen würde, eine Plage, die er als Teil seines Lebens akzeptiert hatte.
Einige Wochen später hatte sie ihren Vater überredet, sie aufs College gehen zu lassen. Kurz nachdem Jake und Tiffany aus den Flitterwochen zurück waren, war sie abgereist. Sie hätte es nicht ertragen, die beiden zusammen auf der Ranch zu beobachten. Abgesehen von kurzen Besuchen bei ihrem Vater während der letzten Jahre, war sie der Ranch fern geblieben, hatte sich auf ihre Ausbildung konzentriert und Jake aus ihren Gedanken verbannt – zumindest hatte sie sich das eingeredet.
Jetzt hatte sie zugestimmt, zu ihm zu fahren und ihm zu helfen.
Was für eine Idiotin sie doch war.
Nachdem Ashley sich abgetrocknet hatte, zog sie eine saubere Jeans und ein Sweatshirt an, griff nach ihren Turnschuhen und packte ein paar Sachen für die Nacht ein. Als sie ihre Wohnung verließ, nahm sie sich vor, den Gefühlen, die sie vielleicht noch für Jake hatte, keinesfalls nachzugeben.
Es war bereits halb drei, als sie schließlich auf der Ranch ankam. Sie parkte vor dem Haus und ging auf die große Doppeltür zu. Jake schien schon nach ihr Ausschau gehalten zu haben, denn er öffnete die Tür, sobald sie aus ihrem Pick-up gestiegen war.
"Danke, dass du gekommen bist", sagte er und schloss die Tür hinter ihr. Er sah genauso müde aus, wie sie sich fühlte. Er deutete auf die Treppe. Ashley schloss eine Sekunde lang die Augen. Sie war froh, dass er ihre Reaktion auf ihn nicht mitbekam. Der tiefe Klang seiner Stimme ließ ihr einen wohligen Schauder über den Rücken rieseln. Als sie an ihm vorbeiging, spürte sie seine Körperwärme. Sie hörte ihn atmen und nahm seinen Duft wahr. Er benutzte noch immer dasselbe Aftershave wie früher.
"Kein Problem", log sie. "Wo ist sie?"
"Oben."
Dieses Haus war in der Kindheit ihr zweites Heim gewesen. Jakes Eltern hatten sich liebevoll um sie gekümmert und sie so behandelt, als wäre sie eine von ihnen. Ashley war nicht auf die Erinnerungen gefasst gewesen, die sie auf einmal überfielen, als sie Jake nun nach oben folgte.
Du kannst es schaffen, redete sie sich ein. Nur weil du seit Jahren nicht mehr in seiner Nähe warst, bedeutet das nicht, dass du jetzt so auf ihn reagieren musst. Du bist nicht länger das Kind von damals. Und auch er hat sich verändert.
Ein Gedanke, den sie nicht besonders beruhigend fand.
Sobald sie oben waren, marschierte Jake den Flur entlang und blieb vor einer angelehnten Tür stehen. Ashley wartete darauf, dass er eintrat, doch er winkte sie schweigend an sich vorbei.
Das Erste, was Ashley sah, als sie zum Bett kam, war ein Schopf
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