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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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zog sie ganz eng an sich und hielt sie fest in den Armen.
    Wieder brachte er sie damit kurz zum Schweigen, und er nutzte die wenigen kostbaren Sekunden aus.
    „Bitte“, flehte er sie laut an, damit Richter es mitbekam. „Ich weiß, du wirst es mir kaum glauben. Aber ich habe mich von dir ferngehalten, weil ich dich so sehr mag und …“
    Dann schlug sie zu. Sie riss ihren rechten Arm los, holte aus und rammte ihm die Faust mit Wucht in den Magen. Felipe hatte es kommen sehen und die Bauchmuskeln angespannt. Wahrscheinlich schmerzte der Schlag sie mehr als ihn, aber er lenkte die Aufmerksamkeit des Restaurantpersonals auf sie beide.
    „Was bist du doch für ein Mistkerl“, fauchte Carrie. Ihre Gelassenheit war endgültig dahin, sie kochte vor Wut.
    „Gibt es hier irgendein Problem?“ Der Oberkellner stand plötzlich neben ihnen.
    „Nein, nein“, wehrte Felipe verzweifelt ab. „Es ist alles in Ordnung …“
    „Oh doch, es gibt ganz sicher ein Problem“, unterbrach Carrie ihn. „Dieser … dieser … Betrüger tut so, als würden wir uns länger kennen als die dreißig Minuten, die wir gemeinsam im …“
    „Caroline“, fiel Felipe ihr rasch ins Wort. Betrüger. Okay, das war besser als Polizist, allerdings nicht sehr viel. Ein Blick hinüber zu Richter genügte, um zu erkennen, dass der Ältereihn immer noch beobachtete. Beobachtete und zuhörte. „Ich schätze, dieser Herr sähe es gern, wenn wir unsere Diskussion draußen weiterführen und …“
    Carrie kniff die Augen zusammen. „Woher kennst du meinen Namen?“
    „So ist sie manchmal“, meinte Felipe leise zum Oberkellner. „Sie trinkt zu viel. Helfen Sie mir, sie nach draußen zu schaffen?“
    „Fass mich noch einmal an, und ich schreie“, warnte sie ihn und funkelte beide Männer böse an.
    Der Kellner wich zurück. Ihm ging es nur darum, zu verhindern, dass diese junge Dame in der Lobby seines Viersternerestaurants ausrastete.
    Richter nickte einmal, und Tommy Walsh trat zu ihnen. In seinen blauen Augen entdeckte Felipe emotionslose Langeweile. „Raoul“, sagte Richters Gehilfe, „brauchst du vielleicht irgendwie Hilfe?“
    Carrie starrte Felipe an. „Raoul?“ , fragte sie ungläubig, bevor sie sich empört Tommy zuwandte: „Seltsam, vor sechs Monaten kannte ich ihn als Carlos.“
    Vor sechs Monaten hätte Raoul Vasquez im Gefängnis sitzen müssen.
    „Ach, wirklich?“, erkundigte Tommy sich. „Stimmt das?“
    „Das war im August“, erklärte Felipe hastig und leise. „Ich war auf Bewährung draußen. Verdammt, ich hab achtzehn Monate gesessen und war nicht scharf darauf, zu heiraten. Ich brauchte nur ein bisschen Entspannung, verstehst du? Deshalb habe ich ihr erzählt, mein Name sei Carlos, und …“
    „Es war nicht im August, sondern im Juli“, widersprach Carrie scharf. „Und du hast mich nicht angerührt. Du hast mich im Kofferraum meines Autos eingesperrt. Erinnerst du dich?“
    Sie klang wie eine Verrückte. Aus ihrem Mund klang es, als hätte Felipe – beziehungsweise Raoul oder Carlos oder wie er sich auch genannt haben mochte – eine Gelegenheit ausgeschlagen,die Nacht mit ihr zu verbringen. Ihr aufregend schlichtes blau geblümtes Kleid betonte ihre nahezu vollkommene Figur, ihre Arme waren schlank und gebräunt, ihre Beine wohlgeformt, ihr goldenes Haar glänzte, ihre Augen leuchteten in der Farbe des Ozeans. So wie sie dastand mit ihrem süßen hübschen Gesicht, würde ihr sicherlich kein Mann, der bei klarem Verstand war, einen Korb geben.
    Also lachte Felipe und hoffte inständig, dass Tommy den Witz verstand.
    Er tat es. Tommys fleischiges Boxergesicht verzog sich zu einem angespannten Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. Aber Felipe hatte ihn noch nie wirklich lächeln sehen.
    „Sie ist verrückt, Mann“, sagte er zu Tommy, dankbar für das halbe Lächeln, und wandte sich wieder an Carrie: „Süße, du bist bestimmt sauer gewesen, als du am Morgen aufgewacht bist und ich weg war. Aber …“
    Carrie verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Oberkellner an. „Rufen Sie die Polizei. Ich will, dass dieser Mann verhaftet wird.“
    „Du musst mich mit jemandem verwechseln“, meinte Felipe in einem letzten schwachen Versuch, seine Enttarnung zu verhindern. Aber er wusste: Es war zu spät. Ja, Tommy lächelte. Doch das tat er nur, weil Felipe der Angeschmierte war.
    „Oh nein“, erklärte Carrie voller Überzeugung. „Du bist Carlos. Ganz sicher. Und es war nicht im August. Es war im

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