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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sofort in deine nette kleine Fantasiewelt zurückkehren. Einverstanden?“
    Er warf ihr einen kurzen Blick aus seinen schokoladenbraunen Augen zu. Aus diesen dunklen, alles durchschauenden Augen, die sie so oft im Traum gesehen hatte. Danach schaute er wieder auf die Straße vor ihnen. Auf seinem Gesicht glänzte ein Schweißfilm. Einige Haarsträhnen hatten sich aus seinem Pferdeschwanz gelöst und klebten in feuchten Locken auf seiner Haut. Eine Schweißperle lief an seinem Ohr vorbei und tropfte auf den Aufschlag seiner Smokingjacke.
    „Es tut mir leid“, sagte er entschuldigend und blickte rasch in den Rückspiegel. „Aber das geht nicht. Ich kann nicht anhalten. Da ist ein Mann hinter uns her. Tommy Walsh. Er ist kein besonders netter Mann. Er will mich umbringen, und ichglaube, er wird auch versuchen, dich zu töten.“
    Carrie stieß sich vom Armaturenbrett ab, an das sie sich geklammert hatte, und drehte sich um. Über die Rückenlehne des lederbezogenen Sitzes spähte sie durch das Rückfenster.
    Ihnen folgte tatsächlich ein Wagen. Er fuhr ebenfalls mit halsbrecherischem Tempo. Tommy Walsh. Das musste der Mann mit der beginnenden Glatze, den blassblauen Augen, dem Narbengesicht eines Boxers und dem muskulösen Körperbau sein, der sie vorhin in der Lobby angesprochen hatte.
    „Nun, ich glaube, er ist der Polizist, und du bist der Böse“, meinte sie. „Normalerweise läuft das doch so bei Verfolgungsjagden, oder?“
    „Diesmal nicht“, entgegnete Felipe. „Ich arbeite seit fünf Monaten als verdeckter Ermittler in dieser Sache, und ich habe ein paar Dinge gesehen, die Walsh – und seinen Boss – für Jahre hinter Gitter bringen können. Sie werden mich nicht kampflos ziehen lassen.“
    Carrie sah wieder zu dem Wagen, der sie verfolgte, schaute zu dem Muskelprotz darin und dann zu Felipe. Wie kam er nur darauf, dass sie ihm noch irgendetwas glauben konnte?
    „In Ordnung“, meinte sie abrupt. „Zeig mir deinen Ausweis. Wenn du Polizist bist, beweise es.“
    Er schüttelte den Kopf, ohne die Augen von der Straße abzuwenden. „Weißt du, was ein Einsatz als verdeckter Ermittler bedeutet?“
    Sie näherten sich mit großer Geschwindigkeit einer roten Ampel. Carrie konnte den kreuzenden Verkehr vor ihnen sehen, aber Felipe bremste nicht ab.
    „Herr im Himmel!“, keuchte sie. „Fahr langsamer!“
    „Festhalten“, antwortete er und trat das Gaspedal noch weiter durch.
    Sie würden sterben. Auch ohne den Muskelprotz hinter ihnen, von dem Carlos – oder Felipe oder wie auch immer er heißen mochte – behauptete, er wolle sie töten. Den brauchten sie dafür nicht. Sie würden sich selbst umbringen, ganz ohnedas Nachhelfen irgendeines anderen.
    Carrie schrie auf und krallte sich fest, als sie über die rote Ampel brausten. Ihr Schrei ging unter, als um sie herum gebremst und wild gehupt wurde, während erst ein und dann noch ein Wagen auswich. Ein weiteres Auto geriet ins Schleudern und krachte seitlich in sie hinein. Metall schrammte an Metall entlang, und das grässliche Kreischen, das dabei entstand, ging ihr durch Mark und Bein.
    Dann war es vorbei. Sie hatten die Kreuzung hinter sich und jagten wieder mit sechzig Meilen pro Stunde die Ocean Street hinunter.
    Carrie sah nach hinten. Unglaublich. Die große schwarze Limousine war immer noch hinter ihnen.
    „Wenn ein Detective verdeckt ermittelt“, setzte der dunkeläugige Mann ruhig an, so als wäre alles in Ordnung. So als wären sie nicht gerade beinah bei einem Autounfall ums Leben gekommen, so als hätte er nicht gerade den Lack auf der gesamten Fahrerseite dieses teuren – gestohlenen – Wagens bei einem Zusammenstoß zerkratzt. „Wenn ein Detective ein Gangstersyndikat infiltrieren möchte, dann nimmt er keinen Polizeiausweis mit. Noch mal festhalten, bitte.“
    Felipe riss das Lenkrad hart nach links, schnitt dabei den Gegenverkehr und bog in eine schmale Seitenstraße ein. Der Wagen rutschte über losen Kies, knallte gegen eine Mülltonne aus Metall, die in die Luft flog und ihren Inhalt – gammlige Gemüseabfälle – auf ihrer Windschutzscheibe verteilte.
    „Oh Gott“, hauchte Carrie und schaute zu Felipe. Zum ersten Mal, seit sie im Restaurant die Panik in seinen Augen gesehen hatte, schien der Mann verunsichert.
    Er murmelte etwas auf Spanisch, suchte abwechselnd nach dem Hebel für den Scheibenwischer und spähte durch das winzige Guckloch, das die Abfälle frei gelassen hatten.
    Carrie entdeckte den Schalter zuerst. Sie

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