Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
den Sitz.
    Die Fensterscheibe der Beifahrertür zerbarst.
    Auf sie wurde geschossen.
    Der Typ im Wagen hinter ihnen – Muskelprotz, Tommy Walsh oder wie er auch heißen mochte – schoss auf sie.
    Mit einer Pistole.
    Mit Kugeln. Richtigen Kugeln. Mit Munition, die töten konnte.
    „Festhalten!“, rief Felipe zum x-ten Mal, und zum ersten Mal war Carrie froh über die Aufforderung. Zum ersten Mal wollte sie selbst, dass er noch schneller fuhr.
    Allerdings konnte sie sich so, wie sie auf dem Beifahrersitz kauerte, unmöglich sicher irgendwo festhalten. Die Reifen quietschten, als Felipe um eine Ecke raste, und Carrie geriet ins Rutschen.
    Mit einer Hand griff Felipe nach ihr, zog sie dichter an sich heran und hielt sie fest.
    „Er hat jetzt einen zweiten Mann im Wagen. Einen Scharfschützen“, erklärte er. „Ich habe gesehen, wie er langsamer wurde. Aber dass er angehalten hat, habe ich nicht bemerkt.“
    Eine weitere Kugel durchschlug die Windschutzscheibe, und Felipe duckte sich.
    Dann klingelte das Autotelefon.

4. KAPITEL
    C aroline Brooks lag mit dem Gesicht nach unten quer über Felipes Beinen. Sie drehte sich, um von ihrer recht würdelosen Position zu ihm hochzuschauen. Unter normalen Umständen hätte der Anblick ihrer langen blonden Haare auf seinem Schoß machtvolle erotische Fantasien in ihm ausgelöst. Aber im Moment konnte Felipe kaum einen Gedanken an solches Vergnügen verschwenden. Selbst wenn er sich gestattet hätte, über eventuelle Möglichkeiten nachzudenken: Die Angst und der Schrecken in Carolines blaugrünen Augen hätten ihn schnell in die Realität zurückgeholt.
    Irgendwo unter der schönen Frau klingelte das Autotelefon weiter, und Felipe wusste genau, wer dran war.
    Caroline krabbelte von seinen Beinen und blieb dabei in Deckung, so gut es ging. Während er auf über siebzig Meilen beschleunigte, griff er nach dem Telefon.
    „Hola, Tomás“, meldete er sich.
    Einen Moment blieb es still in der Leitung. Schließlich antwortete Tommy Walsh. „Gib auf, Vasquez“, sagte er. „Oder sollte ich dich lieber Detective Salazar nennen?“
    Felipes Hand krampfte sich um das Telefon. Am liebsten hätte er laut und ausgiebig geflucht, aber er hielt den Mund. Nachdem Tommy Walsh nun seine echte Identität kannte, war er ihm einen gewaltigen Schritt voraus. Wenn Felipe seinen Frust mit wilden Flüchen abreagierte, wäre das nur ein sicherer Hinweis für Walsh, wie sehr er ihn aus der Fassung gebracht hatte.
    Die Stille dehnte sich unangenehm aus. Felipe zwang sich zu einem Lachen.
    „Sehr gut, Tomás“, sagte er, bog auf die Einfahrt zur Interstate ab und gab noch mehr Gas. Fünfundsiebzig Meilen. Achtzig. „Meinen Glückwunsch auch an Mr Richter. Seine Effizienz ist wie immer äußerst bemerkenswert. Natürlich ist ein Maulwurf bei der Polizei ganz hilfreich, nicht wahr?“
    Diesmal herrschte auf der anderen Seite langes Schweigen. „Pass auf, wir machen das so“, eröffnete Walsh schließlich. „Du gibst auf und fährst rechts ran, und ich mache es kurz und schmerzlos. Eine Kugel in den Kopf der Kleinen, eine angenehme, saubere Lösung.“
    Felipe sah kurz zu Carrie. Sie beobachtete ihn mit großen Augen. Hören konnte sie nur, was er sagte.
    „Ich empfehle dir einen kurzen Stopp, um dir ein Wörterbuch zu besorgen“, meinte Felipe, „und die Bedeutung der Begriffe ‚angenehm‘ und ‚sauber‘ nachzuschlagen. Eine Kugel in den Kopf ist nichts dergleichen. Im Gegenteil: Sie ist eine hässliche Sauerei.“
    „Nicht doch“, entgegnete Walsh. „Eine hässliche Sauerei wird es, wenn ich dich weiter kreuz und quer durch die Gegend jagen muss. Eine hässliche Sauerei wird es, wenn ich dich die letzten Stunden deines Lebens zuhören lasse, wie deine kleine Freundin sich die Seele aus dem Leib schreit.“
    Fünfundachtzig Meilen. Felipe zog an einer Reihe von Sattelschleppern vorbei, die selbst deutlich schneller fuhren als die erlaubten fünfundsechzig.
    „Das ist also meine Wahl?“, fragte er. „Option A oder Option B?“
    „Darauf läuft es hinaus“, gab Walsh zurück.
    Neunzig.
    „Weißt du, Mann, es gibt immer eine Option C. Du ergibst dich mir und lässt dich auf einen Handel ein: deine Freiheit gegen deine Aussage gegen Richter …“
    „Noch drei Meilen“, fiel Walsh ihm ins Wort. „Wenn du an der nächsten Ausfahrt vorbeifährst, machen wir es auf die hässliche Weise.“ Damit legte er auf.
    Felipe bemerkte, dass Carrie ihn immer noch musterte. Er lächelte. „Ich

Weitere Kostenlose Bücher