Mit jedem Herzschlag (German Edition)
verärgert. „Phil, sollten wir nicht einfach das bekannt machen, was wir bisher wissen? Ich denke ernsthaft darüber nach.“
„Noch nicht, Mann“, wehrte Felipe ab. „Tu das noch nicht. Ich muss zuerst wissen, wer Richters Mann bei der Polizei ist. Vorher kann ich nicht riskieren, mich zu stellen. Und ohnemich hast du nichts in der Hand.“
„Ich habe auch jetzt nichts in der Hand“, erwiderte Jim. „Vielleicht sollten wir wirklich im Wespennest stochern, um herauszufinden, wer reagiert.“
„Noch nicht“, wiederholte Felipe. „Vielleicht in ein paar Tagen …“
„Ich mache mir Sorgen um dich, Phil.“
„Ich komme schon zurecht“, gab er zurück. Die ruhige Zuversicht in seiner Stimme war zumindest zum Teil nicht gespielt. „Tu bitte nichts, was dich – und Emily – in Gefahr bringt.“
Jim Keegan schwieg, und Felipe erzählte ihm rasch von der Bandaufnahme, die er gemacht und in Rafes Lieferwagen liegen gelassen hatte. „Nur für den Fall der Fälle“, fügte er hinzu.
Jim sagte immer noch nichts. Schließlich brach er das Schweigen und meinte: „Vielleicht solltest du abtauchen. Mach dich unsichtbar. Lass mich noch ein wenig herumschnüffeln. Ich habe schon alle Captains bei der Polizei überprüft bis auf Captain Swick und Captain Patterson. Was Patterson angeht, fällt es mir äußerst schwer zu glauben, dass er irgendwas mit Richter zu tun haben könnte. Er ist ein absolut anständiger Mensch. Swick dagegen …“
„Der mochte mich nie“, warf Felipe ein. „Ich habe mitbekommen, dass er sich … abwertend über meinen … kulturellen Hintergrund geäußert hat. Um es mal diplomatisch auszudrücken.“
„Er ist ein intoleranter Heuchler“, entgegnete Jim unumwunden. „Aber das macht ihn nicht automatisch zum Verbrecher.“
„Er wohnt irgendwo am Wasser, nicht wahr?“ Bei genauerer Betrachtung war es schon seltsam, dass Donald Swick in einem sehr hübschen Haus direkt am Meer wohnte. Der Mann hatte zeitlebens bei der Polizei gearbeitet, und dafür war das Anwesen viel zu groß und zu teuer.
„Ja, an der Casa del Sol Avenue“, antwortete Jim. „SeineFrau ist nicht in der Stadt. Er schiebt im Moment zusammen mit Chief Earley Überstunden ohne Ende, um dich aufzuspüren. Die Medien fahren voll darauf ab: Captain Swick und Chief Earley, die modernen Unbestechlichen.“
„Oh Mann, ich habe da so ein Gefühl, was Swick betrifft. Ich werde ihn überprüfen“, meinte Felipe.
„Lass mich das machen. Halte du dich lieber im Hintergrund.“
„Nein, irgendwas muss ich einfach tun. Du überprüfst Patterson. Ich sehe mir Swicks Haus an.“
„Phil, dann such wenigstens ein sicheres Versteck für Caroline und lass sie da.“
Diesmal schwieg Felipe für eine Weile. „Kannst du mir garantieren, dass Tommy Walsh sie nicht findet, wo immer ich sie auch verstecke?“, fragte er schließlich. „Und kannst du mir auch garantieren, dass sie in ihrem Versteck bleibt, wenn ich eins für sie finde?“ Er schüttelte den Kopf, obwohl ihm klar war, dass Jim es nicht sehen konnte. „Nein, Diego, sie bleibt bei mir. So weiß ich wenigstens, dass sie in Sicherheit ist.“
Ausnahmsweise widersprach Jim nicht. Er lachte nur leise in sich hinein. „Es ist also passiert, hmm? Du hast endlich die passende Partnerin gefunden.“
„Nein …“ Kaum hatte er es ausgesprochen, wurde ihm bewusst, dass es gelogen war. Diego hatte recht. Caroline war die einzige Frau, die er wollte. Die einzige Frau, die er jemals wollen würde. Wenn er sich von ihr verabschiedete, konnte er genauso gut gleich ins Kloster gehen.
„Oh, gut, und der Wahrheit ins Auge sehen kannst du auch nicht.“ Jim lachte. „Armer Hund, du hast nicht die geringste Chance.“
Felipe griff auf seine Muttersprache zurück und verfluchte seinen besten Freund ebenso wortgewaltig wie leise.
Doch Jim lachte nur darüber. „Mach ihr einfach einen Heiratsantrag und bring’s hinter dich“, sagte er. „Du wirst überrascht sein, wie viel besser du dich fühlst, wenn du dich nichtmehr dagegen wehren musst.“
„Das kann ich nicht, Mann. Das ist unmöglich. Du weißt, dass es unmöglich ist.“
„Regel Nummer eins: Nichts ist unmöglich. Vergiss das nie. Der erste Schritt besteht darin, die Straßen von Richters Visage zu befreien und seine ganze Organisation mitsamt dem Mistkerl bei der Polizei hoppzunehmen. Danach kannst du die Sache mit Caroline regeln.“
„Ja. Klar.“ Natürlich würde er die Sache regeln – indem er
Weitere Kostenlose Bücher