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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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er sie festhielt. Sonst wäre sie glatt vom Tisch geflossen.
    Niemand beobachtete sie. Niemand in dieser Menschenmenge hatte mitbekommen, dass Felipe sie so geküsst hatte, als ob die Welt unterging.
    „Viel besser“, sagte er und strahlte sie an. „Jetzt hast du diesen hormongesättigten Glanz in deinen Augen wie alle anderen.“
    „Habe ich nicht“, gab sie beleidigt zurück, wohl wissend, dass er recht hatte. Sie knuffte ihn in die Seite.
    Lachend rückte er ein Stück von ihr ab, ließ dabei aber den Parkplatz nicht aus den Augen. „Hast du wohl. Weißt du, du siehst aus wie eine Sechzehnjährige in diesem Bikini. Das Ding ist gefährlich. Deinetwegen kriegt hier noch jemand einen Herzinfarkt.“
    „Tja, und du siehst so aus, als wärst du gerade mal alt genug, um zur Wahl zu gehen. Damit passen wir wieder zusammen.“
    Er nahm ihre Hand, spielte mit ihren Fingern. „Ich wünschte, ich hätte dich gekannt, als du sechzehn warst“, sagte er, lösteseinen wachsamen Blick vom Parkplatz und schaute ihr prüfend in die Augen. „Du warst vermutlich eins dieser wirklich intelligenten, begehrenswerten Mädchen. Ich wette, dir ist jeder Junge in der Highschool nachgestiegen.“
    Carrie lachte. „Ich war die totale Langweilerin. Mir ist niemand nachgestiegen.“
    „Ich wäre es.“
    „Du hättest mir Todesangst eingejagt.“ Sie lachte. „Das tust du immer noch.“
    Er sah wieder hinüber zum Parkplatz, kniff die Augen im hellen Sonnenlicht zusammen und suchte nach Jim Keegans Auto. „Tatsächlich?“
    Ja, tatsächlich. Carrie hatte Angst. Er hatte ihr Herz erobert – und sie fürchtete, dass nichts mehr so sein würde wie vorher, wenn er sie verlassen hatte. Sie fürchtete, niemals einen Mann zu treffen, der dem Vergleich mit Felipe standhalten konnte. Sie fürchtete, dass sie ihn bis in alle Ewigkeit lieben würde. Immer noch lieben würde, wenn er längst fort war und sie längst vergessen hatte.
    Und am meisten fürchtete sie sich davor, dass sie sich in ihm täuschte und er doch in die Spielplatzmorde verwickelt war.
    Sie antwortete ihm nicht. Stattdessen sah sie sich um. Sie betrachtete die Wellen, die im Licht des späten Nachmittags glitzerten und an den strahlend weißen Sandstrand rollten.
    „Ich mag Strände“, meinte sie. „Weißt du, ich war schon achtzehn, als ich das erste Mal das Meer gesehen habe. Bis dahin kannte ich es nur von Bildern, aus Kinofilmen und Fernsehshows. Aus Wiederholungen von Hawaii Fünf-Null , Miami Vice oder Flipper . Flipper mochte ich ganz besonders. Sandy und Bud, erinnerst du dich? Also bin ich nach Florida gegangen, um dort zu studieren und am Meer sein zu können. Vor allem, um am Meer sein zu können.“
    Felipe hörte aufmerksam zu. Gleichzeitig beobachtete er das Kommen und Gehen auf dem Parkplatz, musterte die Leute, die vorübergingen. Doch wann immer er zu ihr schaute, erkanntesie an seinen Augen, dass er auf jedes ihrer Worte achtete. Das war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass ihr jemand wirklich zuhörte.
    „Zu Hause haben mich alle nur ausgelacht, weil ich Meeresbiologin werden wollte“, fuhr sie fort. „Jeder hat mir gesagt, dass Farmerstöchter aus Montana einfach keine Meeresbiologinnen werden können.“
    „Warum nicht?“
    Sie lächelte und strich ihm die Haare zurück. „Genau die Frage habe ich auch gestellt. Warum nicht?“ Sie zuckte mit den Achseln. „Niemand konnte mir darauf eine befriedigende Antwort geben, und deshalb bin ich jetzt hier. Eine Meeresbiologin aus Montana.“
    Felipe umfasste ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie. Sein Mund war so süß, seine Lippen waren so zärtlich. Carrie schlug das Herz bis zum Hals. Sie liebte ihn so sehr.
    Er beendete den Kuss und sah ihr tief in die Augen.
    Verlegen löste Carrie sich von ihm. Sie fürchtete, dass die Gefühle ihr deutlich anzusehen waren, und betrachtete angelegentlich ihre Zehen.
    „Trägt das zu unserer Tarnung bei?“, fragte sie. „Wirken wir eher wie College-Studenten, wenn du mich küsst?“
    „Das ist nicht der Grund, warum ich dich geküsst habe. Ich habe dich geküsst, weil ich es wollte. Denn wenn ich mit dir zusammen bin, Caroline, kann ich mich nicht mehr beherrschen. Ich habe keine Kontrolle über mich.“
    Sie blickte auf. Nein, er lächelte nicht. Er machte keine Witze. Seine Miene war todernst, während er erneut den Blick über den Parkplatz schweifen ließ.
    „Keine Kontrolle“, murmelte er, und die Muskeln in seinem Unterkiefer spannten sich

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