Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit klick! zurück

Mit klick! zurück

Titel: Mit klick! zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
letzten Jahr hat sie sich’s anders überlegt. Weil sie etwas gefunden hat, was ihr besser gefällt.“
    „Oh“, sagte Alex. In seinem Kopf fügte sich jetzt einiges zusammen wie bei einem Puzzle. Die Art, wie seine Mum sich bewegt hatte, so sicher und selbstverständlich, als sie den Wagen auf der Rampe inspizierte. Das Gespräch mit der Kundin, die gesagt hatte, dass seine Mum in Wahrheit den ganzen Laden managte. Der alte TR 4, an dem sie in den letzten beiden Jahren herumgebastelt hatte. Und dass die Leute aus der Nachbarschaft alle zu ihr kamen, wenn sie Probleme mit ihren Autos hatten.
    „Mum will in der Werkstatt arbeiten“, sagte er. Warum hatte er das nicht schon längst begriffen?
    „Ja, sieht ganz danach aus.“ Sein Patenonkel stellte den Rückspiegel so ein, dass er sehen konnte, was hinter ihm im Empfangsbereich vorging.
    „Aber warum sagt sie dann nichts, wenn sie lieber in der Werkstatt arbeiten will?“, fragte Alex.
    „Ja, das war ihr großer Fehler.“ Onkel John schaute immer noch in den Spiegel. „Aber sie wusste es anfangs ja selbst nicht, und als ihr endlich klar war, was sie wollte, traute sie sich nicht, mit deinem Vater zu reden, weil sie ihn nicht kränken wollte. Schließlich arbeiten sie seit Jahren auf diese Buchhaltungskanzlei hin, das hast du ja selber gesagt. Wenn man so viel Zeit und Geld investiert hat, ist es nicht einfach, plötzlich Farbe zu bekennen und zuzugeben, dass man es sich anders überlegt hat.“
    Alex dachte daran, wie sein Vater stundenlang mit seiner Mutter für die Prüfungen gepaukt hatte, nur damit sie sich eines Tages selbstständig machen konnten. Und jetzt, als endlich das Ziel in greifbare Nähe gerückt war, sollte seine Mum ihm sagen, dass sie lieber etwas anderes machen wollte? Das war verdammt schwer – noch schwieriger, als zu Mr Kowalski zu gehen und ihm den Anruf bei der Polizei zu beichten.
    „Und dein Dad hat den Fehler gemacht, deine Mum in etwas hineinzudrängen, was sie gar nicht wollte“, fuhr sein Patenonkel fort. „Das steckte in Wahrheit dahinter, wenn sie sich wegen lächerlicher Kleinigkeiten gestritten haben, wie zum Beispiel einem Schraubenzieher oder einem Geschirrtuch. Dein Vater war böse, weil deine Mum sich seiner Meinung nach nicht wirklich ins Zeug gelegt hat, und deine Mum wollte gar nicht.“ Onkel John blickte immer noch in den Spiegel. „Und jetzt will er ihr sagen, dass es okay für ihn ist, wenn sie in der Werkstatt arbeitet, und dass er nichts dagegen hat. Na ja, nicht viel jedenfalls.“
    „Und dann ist alles wieder in Ordnung?“, fragte Alex.
    „Ich denke schon … wenn er es richtig anfängt“, erwiderte sein Patenonkel lächelnd. „Und wenn nicht, drehe ich einfach die Zeit zurück und lasse es ihn gleich noch mal machen.“
    Alex wandte sich auf seinem Sitz um. Durch das Rückfenster konnte er seine Eltern sehen, die im Empfangsbereich saßen und miteinander redeten. Von hier aus ließ sich schwer beurteilen, wie die Dinge liefen. Das Gespräch war sehr lebhaft, aber sie stritten und schrien nicht, was sicher ein gutes Zeichen war. Dann weinte seine Mum, und im nächsten Moment lachte sie wieder, lachte und weinte gleichzeitig, und schließlich streckte sie die Arme aus und umarmte seinen Dad. Sie hielt ihn ganz fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen, und jetzt lachten sie beide …
    „Oh ja …“ Onkel John lächelte zufrieden. „Das sieht sehr vielversprechend aus.“ Dann drehte er sich zu Alex um. „Komm schon, Junge, es wird Zeit, dass ich dich nach Hause bringe.“
    Es war fast eins, als sie zum Oakwood Close zurückkamen. „Mittagessenszeit“, verkündete Onkel John. „Und du isst heute bei Mr Kowalski.“
    „Ehrlich?“, fragte Alex.
    „In einer Minute kommt Callum rüber und erzählt es dir.“ Onkel John stellte den Motor ab. „Er platzt fast vor Freude, weil Lilly heute Nachmittag aus dem Krankenhaus zurückkommt. Das wird er dir als Erstes erzählen, und dann sagt er dir, dass ihr zum Mittagessen eingeladen seid. Wenn ich jetzt mit dir reingehe, werde ich auch eingeladen, aber du wirst verstehen, dass ich das nicht noch mal mache.“ Gähnend fügte er hinzu: „Ich muss nämlich um fünf Uhr in Rom sein.“
    „Noch mal?“, fragte Alex. „Du meinst, du hast das Mittagessen schon mal gehabt?“
    „Zweimal“, sagte Onkel John und hielt seinen Palmtop hoch. „Und das Essen war köstlich. Aber lass die Finger vom golabki . Da ist massenhaft Kohl drin.“
    „Oh“,

Weitere Kostenlose Bücher