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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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umsehen?«
    »Ja.«
    »Also, ich habe etwas gefunden. Nur ist es eigentlich kein richtiges Haus, es ist mehr eine Art Scheune.«
    »Eine umgebaute Scheune kann sehr schön sein.«
    »Ja, aber dies ist definitiv eine Scheune vor dem Umbau.«
    »Hat sie ein Dach?«
    »Teilweise.«
    »Oh.«

    »Es steckt so viel Potenzial darin, und ich kann dort wohnen, während ich sie restauriere, und es wäre einfach toll für mein ganzes Holz und alles, und das ist es, was ich wirklich gern tun würde. Ich habe nichts gegen Computer, vor allem, wenn ich wie jetzt frei arbeite, ich kann es nur nicht ertragen, den ganzen Tag im Büro zu hocken. Aber es ist nicht das, worauf ich wirklich Lust habe. Und es ist wichtig, Spaß an dem zu haben, was man den ganzen Tag tut, nicht wahr?«
    »Absolut.«
    »Ich möchte Schränke bauen. Tischlerarbeiten im Allgemeinen. Wahrscheinlich muss ich alle möglichen Aufträge übernehmen, bis ich etabliert bin, aber das ist mein Plan. Wirst du mir also helfen, es ihr zu erklären? Dad steht hundertprozentig hinter mir, aber du weißt ja, wie sie ist - ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht.«
    »Oder alle fünf Minuten mit einem Eintopf vorbeischaut.«
    Er lacht.
    »Das auch nicht. Ich weiß, dass sie einen Aufstand machen wird, und ich hasse das zutiefst. Sie plustert sich schrecklich auf, aber darunter ist sie weich wie Butter, wirklich, ist sie. Aber sie macht sich nun mal Sorgen. Und dann wird sie despotisch, und ich würde sie am liebsten umbringen. Was nicht gut ist.«
    »Natürlich helfe ich dir, wenn ich kann. Wie schlimm steht es denn um die Scheune? Gibt es Elektrizität?«
    »Oh ja, jeglichen modernen Komfort. Na ja, kein Gas, aber es gibt Wasser. Ziemlich viel Wasser genau genommen. Das meiste in Pfützen über den Fußboden verteilt.«
    Elsie wird einen Anfall kriegen.
    »Aber es gibt einen Wasserhahn, und ein Klo?«
    »Nicht direkt.«
    Sie wird ausflippen. Total.

    »Dann wird es eine Weile lang mehr Camping?«
    »Ja. Ich wusste, dass es sich eines Tages auszahlen wird, jede Woche zu den Pfadfindern geschickt zu werden. Ich kann Marshmallows über offenem Feuer toasten, während ich mir überlege, wie ich die Scheune vor dem Totalzusammenbruch rette.«
    Vier Servietten später weiß ich genau, wo er die neue biologisch abbaubare Senkgrube anlegen will, weil die Scheune nicht an das allgemeine Abwassersystem angeschlossen ist, und wo die Solarpaneelen installiert werden sollen, und die Holzpelletsanlage, und wie schön die alten Balken werden, sobald er sie gereinigt hat, abgesehen von den verfaulten, die er durch Eiche ersetzen wird, die schon lange bei ihm lagert. Und warum Esche ein ganz wunderbares Holz ist, und welches Design er für seine Stuhlbeine im Kopf hat.
    Connie bringt uns den Kaffee, und er zeigt auch ihr seine Zeichnungen, und dann fängt er an, mir von Eibenholz zu erzählen, und wie biegsam es ist, weshalb sie früher Langbogen daraus gefertigt haben, was eine weitere Serviette erfordert.

    Als wir nach Hause gehen, erzählt er mir von der über zweihundert Jahre alten Eibe auf dem Friedhof, die offenbar praktisch ein Teenager ist nach Eibenmaßstab.
    »Es gibt eine in Irland, die ist über tausend Jahre alt. Ich habe Bilder gesehen, aber ich würde gern mal hinfahren, um sie mir anzusehen. Nicht dass ich besessen bin oder so. Ich möchte nicht, dass du mich für einen Schwachkopf hältst. Ich habe dich doch nicht gelangweilt, oder?«
    »Absolut nicht.«
    Tatsächlich stimmt das, so merkwürdig es klingt; auch wenn ich nicht wusste, dass ich so viel über Holz erfahren wollte, aber
er ist so leidenschaftlich bei der Sache, dass es wirklich Spaß gemacht hat, ihm zuzuhören.
    »Noch mal danke für das Essen, obwohl ich immer noch finde, dass wir uns die Rechnung hätten teilen sollen.«
    »Ich wollte dich einladen, Martin, als mein Dankeschön.«
    »Na gut, lass mich wissen, wenn du noch weitere Regale brauchst. Wäre mir ein Vergnügen. Ich habe immer gern ein Projekt am Laufen.«
    »Es klingt so, als würde die Scheune dich vollauf beschäftigen.«
    »Wenn ich sie bekomme, ja. Aber das ist ein großes Wenn.«
    »Ich habe schon an einige weitere Regale gedacht, für unten neben der Ladentür, wenn du dir sicher bist, aber nur, wenn du mich dieses Mal bezahlen lässt, besonders wenn das dein zukünftiger Beruf ist. Du kannst mir ja ein gutes Angebot machen. Wäre das in Ordnung?«
    »Das wäre spitze. Du kannst mein erster offizieller Kunde sein. Aber es hat mir

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