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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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es fühlt sich an, als hätte es nichts mit mir zu tun, als hätte das Baby es irgendwie ganz allein geschafft, trotz einer Mutter, die so bescheuert ist, dass sie nicht mal gemerkt hat, dass sie schwanger ist. Vielleicht ist diese Winkerei ein Versuch, sicherzustellen, dass die Botschaft endlich bei mir ankommt. Hallo. Hier bin ich.
    Ich weine jetzt, ein ziemlich leises, zurückhaltendes Weinen statt eines posaunenartigen Schluchzens.
    »Tut mir leid.«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen, meine Liebe.«
    Sie reicht mir ein Taschentuch, und ich liege da und betrachte den Bildschirm, während sie diverse Knöpfe anklickt und Berechnungen anstellt.
    »Sie müssen einen der besten Jobs der Welt haben.«
    »Meistens, ja. Manchmal kann es auch schwierig sein.«
    Schweigen setzt ein, und plötzlich fühle ich eine Welle von Schuldgefühl in mir aufsteigen. Es gibt so viele Frauen da draußen, die diesen Augenblick, diesen Zustand herbeisehnen, und ich habe versucht so zu tun, als würde es nicht wirklich passieren. Aber nicht mehr.
    »Vor Ihnen hatte ich Zwillinge, und das ist immer schön.«
    Verdammter Mist. Zwillinge.
    »Es gibt kein Anzeichen für Zwillinge, oder?«
    Sie lächelt.
    »So weit ich sehen kann nicht.«
    »Und alles sieht okay aus?«
    »Absolut perfekt.«
    Absolut perfekt. Das Baby ist absolut perfekt.

    »Ellen?«
    »Ja?«
    »Es ist ein Baby, alles absolut perfekt, die richtige Größe und alles, und sie haben alle Tests gemacht, und meine Hausärztin bekommt die Resultate, aber alles sieht bestens aus, ein bisschen zu groß für meine Daten, aber alles gesund. Und mein Blutdruck und alles ist total normal, außer, dass ich ständig heule. Ist das nicht wundervoll?«
    »Na besten Dank auch. Ich selber fühlte mich auch ziemlich weinerlich, den ganzen verdammten Morgen schon.«
    »Ich war auch bei dem Schwangerschaftsberater, was mehr ist, als ich in London je getan habe. Er war sogar ziemlich nett, keine witzige Fliege oder dergleichen, und er hat mich auch nicht behandelt, als wäre ich eine Idiotin. Sie empfehlen mir einen Kaiserschnitt, wie bei Archie, aber ich kann auch eine vaginale Entbindung haben, wenn ich möchte.«
    »Vaginale Entbindung, Herrgott - hatten sie nichts auf Lager, was noch deprimierender klingt?«
    »Sie reden alle so. Wie auch immer, ich habe gesagt, ich würde darüber nachdenken, bin aber ziemlich sicher, dass ich mich für einen Kaiserschnitt entscheide. Auf die Weise kann ich das genaue Datum bestimmen und alles Notwendige für die Jungs organisieren. Und es ist auch sicherer für das Baby, besonders bei einer so alten Mutter wie mir.«
    »Hallo?«
    »Alles über neunzehn gilt in der wundervollen Welt der Schwangerschaft als alt, sei unbesorgt. Und unter neunzehn giltst du als Teenager, und sie verlangen von dir, spezielle Kurse zu besuchen, du kannst also nicht gewinnen.«
    »Schweinepriester.«
    »Es gab nur einen schlimmen Moment, nämlich als ich mich
bei der Hebamme anmeldete. Sie fragte mich nach dem Namen meines Mannes, also gab ich ihn ihr, und erst als sie mich nach seiner geschäftlichen Telefonnummer fragte, fiel es mir wieder ein. Wie bescheuert ist das?«
    »Ach, Schnuffilein.«
    »Sie musste ein neues Anmeldeformular herausholen und von vorn anfangen, sodass ich mir wie ein kompletter Idiot vorkam. Aber zumindest hieß das, dass sie mich nicht nach dem Namen des Vaters gefragt hat. Sie hat mich allerdings gefragt, ob ich eine Geburtsbegleitung habe.«
    Ellen möchte unbedingt meine offizielle Geburtsbegleitung sein, und sie lässt deswegen zunehmend unsubtilere Andeutungen vom Stapel.
    »Und?«
    »Ich sagte ihnen, dass ich Mum heute Abend anrufen werde, ob sie dazu bereit ist.«
    »Oh, verstehe.«
    »Ellen, ich bin schwanger, nicht durchgeknallt. Natürlich möchte ich dich, wenn du es willst. Obwohl ich es verstehen würde, wenn du im Flieger unterwegs zu einer wichtigen Geschichte wärst. Ich werde auch Gran fragen, quasi als zusätzliche Absicherung.«
    »Sag ihr, dass ich die offizielle Geburtsbegleitung bin: Ich möchte nicht, dass sie sich einmischt. Ich werde es in meinen Lebenslauf aufnehmen.«
    »Großbritanniens beliebteste Nachrichtenmoderatorin und Teilzeit-Geburtsbegleitung?«
    »Ja.«

    Als ich in den Laden gehe, ist es beinahe halb eins, und Elsie saust nach Hause, um ihre Wäsche von der Leine zu kriegen, weil es nach Regen aussieht.
    »Ich glaube, Martin ist zu Haus, also bleibe ich wahrscheinlich und mache ihm etwas zu essen.«
    »Natürlich,

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