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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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ich, ich habe sie gefragt. Und sie sagte, alle ihre Kinder sind ihre Lieblinge, also habe ich gesagt, dass sie mein Liebling ist, von der ganzen Welt, von allen Lehrern, sogar noch vor Mr. O’Brien, und er hat Bonbons. Und sie hat sich sehr gefreut, das habe ich gesehen.«
    »Ab ins Auto mit dir, Schätzchen.«
    »Mum, kann Mrs. Berry zu meiner Geburtstagsparty kommen?«
    »Ja, aber es kann sein, dass sie zu viel zu tun hat.«
    Mir ist aufgefallen, dass Lehrer dazu neigen, Geburtstagsfeiern aus dem Wege zu gehen. Nicht, dass ich ihnen das verdenken kann. Im Laufe eines Schuljahres auf ungefähr dreißig Geburtstagsfeiern aufzukreuzen, um »reiche das Päckchen weiter« zu spielen übersteigt wirklich bei Weitem jegliche Dienstpflicht, auch wenn man sich für einen sozialen Beruf entschieden hat.
    »Aber wir können ihr trotzdem einen Partybeutel geben, auch wenn sie nicht kommen kann, ja?«
    »Ja, natürlich. Jetzt hol deinen Schulranzen, Schätzchen.« Mist, noch etwas, was ich vergessen habe, auf meine Liste für seine Geburtstagsparty zu setzen: verdammte Partybeutel zum Mitnehmen nach Hause. Obwohl man hier wahrscheinlich mit einem Päckchen Smarties und einem Stück Torte davonkommen
kann, anders als bei den Londoner Versionen, die von Jahr zu Jahr anspruchsvoller wurden. Archie möchte auch eine Feier mit Freudenfeuer, so wie wir sie letztes Jahr für Jack hatten, als wir erst ein paar Monate hier waren. Nur mit Superhelden -Kostümen. Aber wenigstens hat er das Feuerwerk vergessen.
    »Mummy?«
    »Ja, Archie.«
    »Ich will auf meiner Party auch Feuerwerk, wie Jack, nur möchte ich mehr Hundekerzen, und ich will nicht, dass Elsie dafür verantwortlich ist, weil sie so viel kommandiert.«
    »Es heißt Wunderkerzen, Archie, und ich bin nicht sicher, dass ich um diese Jahreszeit welche kriege.«
    »Ich wette, du kriegst welche, wenn du es ganz doll versuchst.«
    Mist.

    »Legen Sie sich bitte einfach hin, dann schauen wir uns das mal an, okay?«
    Die Ultraschalltante trägt zu viel Lippenstift und lächelt auf diese für Gesundheitsprofis typische Art und Weise.
    Da mir gerade ziemlich schlecht ist, frage ich mich, ob sie immer noch lächeln würde, wenn ich ihr vernünftiges Schuhwerk vollspucke.
    »Es könnte einen kleinen Moment dauern, das Baby zu finden, wenn wir angefangen haben, also machen Sie sich keine Sorgen.«
    Mir keine Sorgen machen? Warum sollte ich mir Sorgen machen? Hierbei handelt es sich doch nur um den eigentlichen Moment der Wahrheit, wo ich den endgültigen Beweis bekomme, dass dies wirklich passiert. Halb rede ich mir ein, dass es sich um eine Art Phantomschwangerschaft handelt, weil meine Hormone verrückt spielen, und halb verfolgen mich Gedanken,
wohin ich ein Kinderbett stellen soll und wie die Jungs wohl reagieren. Aber hiernach gibt es kein Zurück mehr. Wenn in ein bis zwei Minuten ein Baby auf dem Bildschirm zu sehen ist, kann ich meiner Phantom Du-kommst-aus-dem-Gefängnisfrei-Karte ade sagen. Ich habe einen verstohlenen Blick in eins meiner alten Schwangerschaftsbücher geworfen, als ich gestern Abend im Bad war, und das Baby müsste jetzt ungefähr siebeneinhalb Zentimeter groß sein und Finger und Zehen haben. Es könnte möglicherweise schon lernen, am Daumen zu lutschen. Oh Gott.
    »Heben Sie bitte Ihr T-Shirt hoch, meine Liebe. Das Gel ist ein bisschen kühl, fürchte ich. Haben Sie schon irgendwelche Bewegungen gespürt?«
    »Ich glaube ja.«
    Leichtes Flattern, wie ich es noch von Archie her erinnere, so, als hätte ich zu schnell zu viel Sprudelwasser getrunken. Obwohl ich versuche, weniger Tee und Kaffee zu trinken und stattdessen flaschenweise San Pellegrino, für das ich eine Leidenschaft entwickelt zu haben scheine, sodass es auch das sein kann. Aber so leide ich wenigstens nicht unter Flüssigkeitsmangel, auch wenn ich nicht schwanger bin.
    Ich blicke auf den flackernden Monitor, und da ist nichts. Kein Baby, kein Flattern, nichts. Oh Gott.
    »Jetzt spüren Sie möglicherweise einen leichten Druck, und, oh, tut mir leid, ich habe den Monitor noch gar nicht angeschaltet. Also dann wollen wir mal sehen, ja? Das kann ein klein wenig dauern … oh, na bitte.«
    Da ist ein Baby. Auf dem Monitor. Das mir anscheinend zuwinkt.
    Herrgott. Ein wirkliches Baby.
    Fast möchte ich zurückwinken; was ich genau genommen
wirklich möchte, ist, den Bildschirm berühren und hallo sagen. Da ist eine winzig kleine winkende Person, genau wie ich mich bei Jack und Archie daran erinnere. Und

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