Mit Liebe gestrickt
Spaß ist. Das hat sie mir gesagt, wisst ihr, am Wochenende, vielleicht mache es ja Spaß, und sie denke nicht daran, ihre Zeit damit zu verschwenden, irgendeinen Wichser zu heiraten, nur um ein Baby zu haben.«
»Also, da muss man ihr recht geben, Linda. Aber ich bin sicher, dass sie dich nur auf die Palme bringen wollte.«
»Tja, hat verdammt gut geklappt.«
Cath lässt ihr Strickzeug sinken.
»Aber wir wünschen uns doch wohl nicht die schlimmen alten Zeiten von Engelmachern und Heimen zurück, oder?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Dann glaube ich, dass alles eine Frage der Erziehung und des Miteinanderredens ist. Sie müssen wissen, wie viel Arbeit Babys machen. Ich möchte, dass Olivia es sich aussuchen kann, aber ich möchte auch, dass sie sich über die Tatsachen im Klaren ist. Ich bin sicher, dass deine Lauren sehr viel vernünftiger ist, als du glaubst, Linda, und du sprichst mit ihr über alles.«
»Ich weiß. Nützt mir aber nicht viel.«
Angela sammelt die Teller ein.
»Ich persönlich finde nicht, dass etwas nicht stimmt mit Frauen, die sich entschließen, allein ein Baby großzuziehen, jedenfalls nicht mehr. Früher fand ich das schon, aber ich glaube, man wollte die Frauen nur zu Hause halten. Penny hat mir das erklärt.«
Tina lächelt und nickt.
»Und das Gleiche gilt für Heirat, nicht wahr? Zu jung zu heiraten kann auch eine lebenslange Strafe sein.«
Linda seufzt.
»Wem sagst du das. Meine Güte, wenn ich an die Jahre denke, die ich verschwendet habe, wird mir übel. Und es tut mir leid, Jo. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich mich nicht für dich freue. Das weißt du, nicht wahr?«
»Natürlich weiß ich das. Hör zu, warum schickst du Lauren nicht mal für ein paar Stunden vorbei zum Windelwechseln, wenn das Baby da ist, vielleicht von Mitternacht bis sechs Uhr morgens? Glaubst du, das würde helfen? Damit sie die weniger glamouröse Seite kennenlernt.«
»Oh, würdest du das wirklich tun? Ich wäre dir unglaublich dankbar.«
Tina legt erneut den Arm um sie.
»Linda, sie will dich nur aufziehen. Deine Lauren ist viel vernünftiger als du denkst.«
»Tja, das hoffe ich verdammt noch mal, weil ich absolut noch nicht bereit bin, Großmutter zu werden. Tut mir leid, Ange, aber bin ich einfach nicht.«
Nachdem alle mich und Connie ausgiebig dafür bedauert haben, dass wir das bevorstehende Sommerfest in viktorianischen Kostümen durchstehen müssen, wenden wir uns Grans Hochzeit zu und der Frage, was jeder anziehen wird, und als alle gehen, hat sich die Stimmung deutlich gebessert. Linda umarmt mich lange zum Abschied, sodass ich glaube, sie ist okay, was mich sehr erleichtert. Ich nehme an, dass das einer der Nachteile des Kleinstadtlebens ist: Du wirst quasi öffentlicher Besitz. Wirst sogar von Teenagern benutzt, um ihre Mütter auf die Palme zu bringen. Du liebe Güte. Ich bin absolut noch nicht bereit für Teenager.
Ich fühle mich total ausgelaugt und erschöpft, als ich mit Connie und Lulu das Geschirr abwasche.
»Du solltest nach Hause gehen und dich hinlegen. Und lass dich nicht von deiner Mutter ärgern. Versprochen?«
»Es ist okay, Con. Alles ist bestens.«
»Nein, ist es nicht. Mit dem Baby und dem Laden, manchmal glaube ich, dass es zu viel ist. Einige Menschen kannst du einfach nicht zufriedenstellen. Also hör auf, es zu versuchen.«
»Okay.«
»Brava.«
»Himmel, mir fällt gerade wieder ein, dass ich morgen mit ihr einkaufen gehen muss, wenn ihr blöder Koffer nicht wieder auftaucht.«
»Nein, Lulu wird mit ihr gehen, oder ich, nicht du. Du wirst dich ausruhen vor der Hochzeit.«
»Ach ja? Hat das schon jemand den Jungs gesagt?«
Lulu bringt die letzten Teller herein.
»Ich gehe sehr gern mit ihr einkaufen.«
Lulu ist manchmal so süß; naiv, aber süß.
»Ich sollte dich wahrscheinlich warnen, sie stänkert die ganze Zeit die Verkäufer an. Und wirft Sachen auf den Fußboden, wenn sie nicht passen. Tatsächlich ist sie in Läden ein totaler Albtraum.«
»Klingt doch lustig.«
»Dann nur zu.«
Vin sieht fern, als wir nach Haus kommen, umringt von Eisenbahnschienen.
»War’s nett beim Stricken, Mädels?«
Lulu setzt sich auf ihn.
»Halt den Mund, Vin. War’s nett, Eisenbahn zu spielen?«
»Ich habe dir schon mal gesagt, wirkliche Männer spielen nicht Eisenbahn, sie sind nur zur Unterstützung des Vergnügens ihrer Neffen da.«
Sie küsst ihn.
»Ehrlich, du bist ein echter Wichser, Vin.«
»Runter von mir, du Fettkloß. Ich kriege
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