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Mit offenen Karten

Mit offenen Karten

Titel: Mit offenen Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Stelle verschafft. Ich war dort sehr glücklich. Rhoda kam manchmal zu Besuch, und wir verbrachten lustige Zeiten miteinander.»
    «Was waren Sie dort – Gesellschafterin?»
    «Ja – darauf lief es hinaus.»
    «Eher Gärtnergehilfe», meinte Rhoda und erklärte:
    «Meine Tante Emily ist närrisch mit ihrem Garten. Anne hat ihre meiste Zeit damit verbracht, zu jäten und Stecklinge einzusetzen.»
    «Ihr Gesundheitszustand verschlimmerte sich, und sie musste eine gelernte Pflegerin nehmen.»
    «Sie hat Krebs», sagte Rhoda. «Die Arme muss immer Morphium und solches Zeug bekommen.»
    «Sie war sehr gut zu mir. Ich bin sehr ungern fortgegangen.»
    «Ich fahndete gerade nach einem Cottage und suchte jemanden, es mit mir zu teilen. Papa ist wieder verheiratet – gar nicht mein Fall. Ich bat Anne, mit mir herzuziehen, und seitdem ist sie immer hier gewesen.»
    «Nun, das klingt gewiss nach einem höchst untadeligen Leben», bestätigte Battle. «Jetzt müssen wir nur noch die Daten klarstellen. Sie waren zwei Jahre bei Mrs Eldon, sagen Sie. Übrigens, wie lautet deren jetzige Adresse?»
    «Sie ist in Palästina. Ihr Mann ist dort irgendetwas bei der Regierung – ich weiß nicht genau, was.»
    «Nun, das wird sich ja leicht feststellen lassen. Und dann gingen Sie zu Mrs Deering?»
    «Ich war drei Jahre bei ihr», sagte Anne schnell. «Ihre Adresse ist Marsh Dene, Little Hembury, Devon.»
    «Also sind Sie jetzt fünfundzwanzig Jahre alt, Miss Meredith. Nur noch eines – die Namen und Adressen von einigen Leuten in Cheltenham, die Sie und Ihren Vater gekannt haben.» Anne gab sie ihm.
    «Nun, was diese Schweizer Reise betrifft, auf der Sie Mr Shaitana kennen lernten. Sind Sie allein gereist oder war Miss Dawes mit Ihnen?»
    «Wir sind zusammen hingefahren und haben uns dort mit einigen anderen Leuten getroffen. Wir waren eine Gesellschaft von acht Personen.»
    «Berichten Sie mir über Ihre Begegnung mit Mr Shaitana.»
    Anne zog die Brauen zusammen.
    «Da gibt es wirklich nicht viel zu berichten. Er war einfach da. Wir lernten ihn kennen, wie man eben Leute in einem Hotel kennen lernt. Er bekam den ersten Preis beim Kostümball. Er ging als Mephisto.»
    Battle seufzte.
    «Ja, das war von jeher seine Lieblingsrolle.»
    «Er war wirklich fabelhaft», erinnerte sich Rhoda. «Er musste sich kaum herrichten.»
    Der Superintendent blickte von einem Mädchen zum andern.
    «Welche von Ihnen beiden kannte ihn am besten?»
    Anne zögerte. Es war Rhoda, die erwiderte.
    «Anfangs beide gleich gut, das heißt schrecklich wenig. Wissen Sie, unsere Clique war die Ski-Clique, und wir waren meistens auf irgendeiner Tour, und abends haben wir in der Bar getanzt. Aber dann begann Shaitana, Anne den Hof zu machen. Er machte ihr Komplimente, wissen Sie, und all das. Wir haben sie fürchterlich damit aufgezogen.»
    «Ich glaube, er tat es nur, um mich zu ärgern», meinte Anne. «Weil ich ihn nicht mochte. Ich glaube, es machte ihm Spaß, mich in Verlegenheit zu bringen.»
    Rhoda lachte.
    «Wir sagten Anne, dass er eine gute Partie für sie wäre. Sie wurde ganz wütend auf uns.»
    «Würden Sie mir die Namen der anderen Leute nennen, die zu Ihrer Gruppe gehörten?»
    «Sie sind nicht gerade vertrauensselig», sagte Rhoda. «Glauben Sie, dass jedes Wort von uns eine glatte Lüge ist?»
    Battle zwinkerte mit den Augen.
    «Ich werde mich jedenfalls davon überzeugen, dass dem nicht so ist.»
    «Sie sind wirklich misstrauisch», stellte Rhoda fest.
    Sie kritzelte einige Namen auf ein Blatt Papier und reichte es ihm.
    Battle erhob sich.
    «Danke sehr, Miss Meredith. Wie Miss Dawes sagt, scheinen Sie ein besonders makelloses Leben geführt zu haben. Ich glaube, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es ist sonderbar, wie Shaitanas Benehmen sich Ihnen gegenüber verändert hat. Verzeihen Sie mir die Frage, aber hat er Ihnen einen Heiratsantrag gemacht – oder – hm – Sie mit Anträgen anderer Art belästigt?»
    «Er hat nicht versucht, sie zu verführen», fiel Rhoda hilfreich ein, «wenn Sie das hören wollten.»
    Anne errötete.
    «Nein, keineswegs», sagte sie. «Er war immer äußerst höflich und – und – formell. Mich hat nur sein übertriebenes Getue nervös gemacht.»
    «Und vielleicht kleine Dinge, die er sagte oder andeutete?»
    «Ja, vielmehr – nein. Er hat nie irgendwelche Andeutungen gemacht!»
    «Verzeihen Sie, aber diese Frauenjäger machen das zuweilen. Also, gute Nacht, Miss Meredith. Der Kaffee war ausgezeichnet, danke

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