Mit Pflanzen verbunden
anderem Zink und wirken daher wie eine pflanzliche Zinksalbe. Gegen Kopfschmerzen helfen auf die Stirn gelegte Blätter.
Zubereitungsform: Tee: Einen gehäuften Teelöffel pro Tasse mit siedendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Mehrere Tassen täglich trinken. Kann als Tee gut mit anderen hustenlindernden Kräutern wie Malve, Gundermann, Quendel oder Spitzwegerich gemischt werden.
Umschläge: Frische Blätter zerstampfen und auflegen.
Dampfbad: Bei Erkältung und Lungenentzündung kann man mit einem starken Tee aus Huflattichblüten, eventuell zusammen mit Kamillenblüten, Dampfbäder machen.
Sirup: Bei meinen Nachbarinnen, den Allgäuer Bäuerinnen, gilt der Huflattichsirup, löffelweise eingenommen, als Wundermittel bei Bronchial- und Asthmaleiden. Bei Venenentzündung und Ohrenschmerzen wird er direkt auf die Haut gestrichen. Der Sirup wird wie folgt hergestellt: Die Blätter werden, abwechselnd mit einer Lage Zucker, schichtweise bis zum oberen Rand in ein Glas gefüllt. Wenn sich der Inhalt setzt, werden in abwechselnden Lagen erneut Blätter und Zucker nachgefüllt. Schließlich wird das Glas gut zugebunden und in einem Erdloch – wenn möglich im Pferdemist – vergraben. Der Huflattich soll zwei Mondläufe (zwei Monate) darin gären, ehe er ausgegraben wird.
Rauchmischung: Huflattich ist Hauptbestandteil von Asthmazigaretten.
Sammelzeit: Die gelben Blüten werden im Vorfrühling kurz vor ihrem völligen Aufblühen gesammelt und vorsichtig im Schatten getrocknet. Die Blätter sammelt man im Frühsommer.
Ein freundschaftlicher Wink
Seit einigen Jahren lebe ich nun schon mit meiner Familie und etlichen Tieren in den Allgäuer Bergen. Im Herbst sammle ich im Wald Holz, damit wir es in dem langen Allgäuer Winter warm haben und unser Essen kochen können, im Sommer pflege ich unseren großen Gemüsegarten. Diese Arbeit tut mir gut und hält mich fit. Im Winter dagegen schreibe ich Bücher oder Artikel. Dies bedeutet für mich stundenlanges Sitzen, viel Kaffeetrinken und dem Elekrosmog eines Computers ausgesetzt sein. Das ist weniger gesund. Beim Schreiben befindet sich das Bewusstsein in einer nichtmateriellen Dimension, so dass der Körper leicht in Vergessenheit gerät. Man muss sich daher bewusst Zeit nehmen, zu gehen, zu rennen oder sich auf andere Weise körperlich zu betätigen, um die Seele wieder mit dem Körper zu verbinden. Kreislaufbeschwerden gehören zu den Berufsrisiken der Schriftsteller – insbesondere wenn sie beim Schreiben auch noch Tabak rauchen.
Einmal, nachdem ich den ganzen Winter am Computer verbracht und auch viele Stunden im Auto gesessen hatte, um Vorträge oder Workshops zu halten, signalisierte mein Körper deutlich, dass ich ihn vernachlässigt hatte. Die Blutgefäße in einem Bein, das ich vor vielen Jahren einmal verletzt hatte, schickten SOS-Botschaften, die ich aber ignorierte. Wer nicht hört, muss fühlen! So kam es, dass sich während einer Kräuterwoche auf der schönen, über 1400 Meter hoch gelegenen Peer-Alm in Tirol die Venen im Bein entzündeten. Plötzlich wurden sie rot und dick wie Gartenschläuche. Sie schmerzten so sehr, dass ich nicht mehr still stehen konnte. Nur das Laufen und das Hochlegen des Beins half gegen die starken Schmerzen. Die alte Bäuerin, bei der wir zu Gast waren, hatte gleich ein echtes Bauernrezept zur Hand: Sie hieß mich, die geschwollenen Venen mit hochprozentigem Enzianschnaps einzureiben, mit Tüchern fest zu umwickeln und dann zum Trost noch einige Gläschen vom Hochprozentigen zu trinken. Als ich nach dieser Trinkkur wieder nüchtern war, merkte ich, dass die Therapie wenig, wenn überhaupt, geholfen hatte.
Eigentlich hätte ich die Kräuterwoche abbrechen sollen. Es waren immerhin noch fünf Tage zu bewältigen und eine solche Venenentzündung, eine Phlebitis, sei nicht ungefährlich, wie mir eine medizinisch ausgebildete Teilnehmerin versicherte. Ich solle mich gleich in ärztliche Behandlung begeben, denn es könnten sich Blutgerinnsel bilden, die häufig zu einer Thrombose, Lungenembolie oder sogar zum Schlaganfall führten. Keine schönen Aussichten! Aber ich wollte nicht kapitulieren. Als ich dann allein war, sammelte ich mich, schaute über die blühende Almwiese und sagte: „Ihr Pflanzen seid Heiler. Bitte helft mir! Du Pflanzenfreund, der mir helfen kann, bitte zeig dich!“
Auf einmal bewegte sich ein dickes Huflattichblatt, es wedelte hin und her, als ob es mir zuwinken wollte – und das, obwohl
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