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Mit Schimpf und Schande

Mit Schimpf und Schande

Titel: Mit Schimpf und Schande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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allzu große Schwierigkeiten haben, sich an die Aktuatoren zu gewöhnen. Im Moment sind sie selbstverständlich abgeschaltet und leer, aber die Software ist darauf eingerichtet, sich modifizieren zu lassen, sobald ihr beiden herausbekommt, welche Muskelgruppe sich für das Einleiten welchen Manövers am besten eignet. Im Preis inbegriffen ist eine Sicherheitsleine, damit er unter Null-Ge trainieren kann, und die Handbücher stecken in der Tasche. Lies sie dir sehr genau durch, bevor du anfängst, an dem Teil herumzupfuschen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Gut.« Sie erreichten die Luke, und er zog ihren Kopf zu sich hinab, bis er sich auf bequemer Kußhöhe befand. Er strich ihr mit den Lippen über den Mund. »Gute Reise.«
    Sie lächelte, ohne ein Wort zu sagen, und war fest entschlossen, nicht zu schniefen. Paul schob sie sanft in die Zugangsröhre. Honor griff nach der außenbords angebrachten Haltestange und schwang sich durch die Schwerkraft-Grenzschicht. Dort hielt sie inne und rollte sich in der Schwerelosigkeit herum – und da hörte sie hinter sich ein Räuspern.
    »Ach, noch eins. Fast hätte ich vergessen, es zu erwähnen.« Fragend legte sie den Kopf schräg. Als sie seine unheilige Amüsiertheit registrierte, kniff sie die Augenbrauen zusammen.
    »Was?«
    »Nun, ich bin ja schon froh, daß der Anzug noch vor deiner Abreise verfügbar ist. Wo doch alles so knapp war.« Sie kniff die Augenbrauen noch stärker zusammen, und er lächelte unschuldig. »Weißt du, diese eine Sache mußt du Nimitz selber erklären. Onkel Henri hat alles in seiner Macht Stehende getan, damit der Anzug sicher funktioniert, aber die eine Sache, daran ließ sich einfach nichts drehen.«
    »Welche Sache?« verlangte Honor mißtrauisch zu wissen.
    »Laß es mich so formulieren, mein Herzblatt: Ich hoffe, daß Nimitz in toleranter Stimmung ist, wenn du ihm die – Kanalisation erklärst.«
     
    Im Beiboothangar der Jason Alvarez hatte Senior Captain Mark Brentworth gerade den letzten der manticoranischen Würdenträger an Bord seines Schiffes begrüßt, da hörte er, wie hinter ihm jemand sich warnend räusperte. Er fuhr zur Zugangsröhre herum und erblickte einen hochgewachsenen, schlanken weiblichen Captain in Schwarz und Gold, die durch die Röhre schwebte und sich im Vergleich mit den unbeholfen strampelnden Diplomaten mit der Grazie eines Vogels bewegte. Geschmeidig klammerte sich eine langgestreckte Gestalt an ihre Schulter, und vor Freude leuchteten Brentworth’ Augen auf.
    Mit der rechten Hand machte er eine knappe Geste, und der altgediente Maat, der die Seite kommandierte, holte anstelle seiner elektronischen Bootsmannspfeife ein altmodisches, atemluftbetriebenes Horn hervor. Mehrere manticoranische Diplomaten drehten sich erstaunt um, als die knappen, goldenen Klänge über die Galerie tönten und die Ehrenwache aus Grayson Marines aus der ›Rührt-Euch‹-Stellung in ›Habt-acht‹-Haltung ging.
    »Präsentiert das – Gewehr!« bellte ihr Kommandeur. In perfektem Einklang der Bewegungen wurden Pulsergewehre erhoben, die Seite salutierte, und Brentworth nahm die Mütze ab und verbeugte sich schwungvoll. Zu einer zweiten Fanfare trat Honor Harrington aus der Zugangsröhre. Sie blieb stehen, ebenso überrascht wie die Diplomaten, und nur dank der jahrzehntelang praktizierten Disziplin und Selbstbeherrschung gelang es ihr, das Staunen von ihrem Gesicht zu halten.
    »Gutsherrin von Harrington«, sprach Brentworth sie mit tiefer Stimme an, stellte sich stocksteif hin und klemmte sich die Mütze unter den Arm. »Es ist mir eine Ehre und ein Privileg, Sie im Namen des Volkes von Grayson an Bord meines Schiffes begrüßen zu dürfen, Mylady.« Honor sah ihn an und fragte sich dabei, wie wohl die passende Antwort lauten mochte. Schließlich entschied sie sich, sich ebenfalls graziös zu verbeugen.
    »Vielen Dank, Captain Brentworth. Ich bin entzückt, an Bord Ihres Schiffes zu sein, und …« – sie lächelte und hielt ihm die rechte Hand hin – »sie sieht mir ganz nach einem wundervollen Schiff aus, Mark.«
    »Vielen Dank, Mylady. Ich bin selber recht stolz auf sie, und ich freue mich bereits darauf, Sie ein wenig umherzuführen, wann immer es Ihnen genehm ist.«
    »Darauf werde ich Sie festnageln.« Sie drückte ihm kräftig die Hand und war im stillen erstaunt, wie gut er in der Uniform eines Captains aussah. Ganz besonders als Kommandant dieses Schiffes. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er noch Commander, aber

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