Mit Schwert und Magie
zusammenschlagen.
Er durchquerte mit vier langen Schritten ein steinernes Rondell voller Sträucher, Pflanzen und stark riechender Blüten. Er tauchte rechts neben dem dritten Priester auf, der mit großer Wucht die seltsame Stabwaffe nach ihm schwang.
Necron krümmte sich zusammen, der erste Schlag pfiff über seinen Kopf hinweg und zerfetzte das Leder seines Wamses an seiner Schulter.
Der Alleshändler rollte sich über den Steinboden ab, sprang auf und ging wieder auf den Priester los. Das Schwert glitt in weiten Schlägen aufwärts und abwärts und trieb den Angreifer Schritt um Schritt auf dem Plattenweg des künstlichen Gartens zurück. Ein wuchtiger Schlag zerbrach den Stab, und schließlich traf Necron seinen Gegner.
Mit einem dumpfen Gurgeln starb der Dämonenpriester. Necron ließ das Schwert sinken und blickte die funkelnde Schneide nachdenklich und verwundert an. Eine dunkelrote Schicht lag glänzend auf dem Metall. Sie färbte sich, während Necron beobachtete, wie sich einzelne Tropfen von der Spitze der Waffe lösten, dunkler und dunkler und wurde schließlich schwarz.
»Mein neues Amt hat sich schnell herumgesprochen«, murmelte Necron bissig. »Besonders bei den Gegnern.«
Er schloß die Augen, versammelte seine Gedanken und blickte durch Luxons Augen.
Nichts. Dunkelheit.
Aber er wollte diesen Kontakt nur als lautlosen Ruf verstanden wissen. Als er merkte, daß Luxon begriffen hatte und seinerseits die Augen tauschte, schrie er mit der schwarzen Schwertspitze drei Worte in den Sand neben dem Weg.
Ich - habe - gesiegt.
Mit schnellen Schritten ging er über den Platz, an dem die einzelnen Kämpfe stattgefunden hatten. Aus den Körpern der getöteten Gegner waren vertrocknete, dunkle Dinge geworden, die wie seltsame Wurzeln aussahen und zwischen den zerrissenen Mänteln und neben den Masken lagen. Necron zog fröstelnd die Schultern hoch, blickte hinauf zu der Wolke und reinigte dann sein Schwert. Er bohrte es mehrmals in die feuchte Erde und sah, daß der schwarze Belag sich krümelnd ablöste.
Mit einem entschlossenen Ruck stieß er die Waffe zurück in die Scheide und ging in den Palast zurück.
Er ahnte, daß dies längst nicht der letzte Versuch gewesen war, ihn zu töten oder zu einer Kreatur Achars zu machen.
*
Das Gewühl, das sich auf dem großen Platz mit seinen Brunnen, Stufen, Bäumen und Arkaden ausgebreitet hatte, brandete gegen die Stufen zum Palast und auf ihnen hinauf. Die Menschen in Hadam warteten schon jetzt auf ein besonderes Ereignis, ohne zu wissen, worauf. Aber der Platz mit dem Markt war eine Drehscheibe der Gerüchte und Neuigkeiten für jedermann. Darüber hinaus war die Menschenmasse ein hervorragendes Versteck für jeden, der alles hören und sehen, selbst aber nicht gesehen werden wollte.
Der beste Bogenschütze der Ay lehnte an dem Pfosten eines Marktstands und zauste seinen grauen Vollbart. Wo blieben Daerog und Moihog, die beiden Magier? Er hatte sie bisher noch nicht entdecken können. Wie zufällig schob sich von rechts die hünenhafte Gestalt des haarlosen Uinaho heran. Der Riese knurrte:
»Nichts zu sehen von Luxon? Vom Barden oder von Necron?«
Fanuk, der zwischen den Bewohnern Hadams immer wieder die furchteinflößenden Gestalten der Achar-Priester gesehen hatte, versuchte seinen Aberglauben zu bezwingen und antwortete:
»Niemanden habe ich getroffen, nur Kirgal und Maego. Sie waren zuletzt drüben bei den Palasttreppen.«
Gäste, Soldaten und Händler, Sklaven und Herren aus allen Ländern des Shalladad waren zu sehen. Es herrschte die aufregende Geräuschkulisse; Schreie, Jammern, Flüche, Anpreisungen von Waren, viel Gemurmel und wenig Gelächter. Das Wasser der Brunnen sprudelte hell und einladend. Leder knarrte, Eisen und anderes Metall klirrte, unzählige Schritte ertönten. Aus einigen Häusern kam klagende, winselnde Musik.
»Inzwischen sind viele von uns eingesickert. Trotz der geschlossenen Tore.«
Fanuk kicherte spöttisch.
»Ein einziger Yarl von Prinz Odam öffnet jedes Tor.«
»Vielleicht öffnen es die Wächter von selbst, wenn sie erfahren, was während der Hochzeit vorgeht.«
Noch zwei Tage dauerte die Ungewißheit. Der Platz war schon jetzt so gut wie fertig geschmückt für das feierliche Spektakel. Die Freunde Luxons trafen sich, seit sie in die Stadt gelangt waren, stets zur gleichen Zeit an derselben Stelle - dort drüben am Brunnen. Die Luft war von zahllosen Gerüchen geschwängert, und jetzt zuckten Uinaho und Fanuk
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