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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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langen, welligen Locken, diese hohe, gebogene Nase, die übermäßig dichten Brauen und der Duft kostspieligen persischen Parfüms? Erkennst du ihn nicht?«
    Ich mußte eingestehen, daß ich ihn nicht erkannte.
    »Was, das ist der berühmte Journalist und berüchtigte Duellant Isadora Persano!« sagte er. »Jetzt sage mir nur noch, daß du noch nie von ihm gehört hast, oder von ihr, wie es sich erweisen könnte?«
    »Natürlich!« sagte ich. »Der Reporter des Daily Telegraph!«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Raffles. »Er ist jetzt freiberuflich tätig. Aber was, zum Teufel, hat er hier zu suchen?«
    »Nimmst du an«, sagte ich langsam, »daß auch er am Tag ein Wesen und des Nachts ein anderes ist?«
    »Vielleicht«, sagte Raffles. »Aber er könnte auch in seiner Eigenschaft als Journalist hier sein. Er hat ebenfalls gehört, was man sich über Mr. James Phillimore erzählt. Hol’s der Teufel! Wenn die Presse hier ist, kannst du sicher sein, daß der Yard nicht weit ist!«
    Mr. Persanos Gesichtszüge vereinigten eine schroffe Maskulinität mit einer beleidigenden Weibischkeit. Doch der zweite Wesenszug war wirklich nicht seine Schuld. Sein Vater, ein italienischer Diplomat, war noch vor seiner Geburt gestorben. Seine englische Mutter hatte sich nach einem Mädchen gesehnt und war bitter enttäuscht gewesen, daß ihr einziges Kind ein Junge war. Sie hatte ihn, ungehindert von einem Ehemann oder Gewissen, Isadora genannt und als Mädchen aufgezogen. Bis er auf die Volksschule gegangen war, hatte er Kleider getragen. In der Schule wurde er durch sein langes Haar und bestimmte feminine Handlungsweisen zum Objekt einer besonders heftigen Verfolgung durch die Jungen. Dort entwickelte er die Fähigkeit, sich mit den Fäusten zu verteidigen. Als Erwachsener hatte er mehrere Jahre auf dem Kontinent gelebt. Während dieser Zeit hatte er sich die Reputation eines Mannes erworben, den zu beleidigen gefährlich war. Es hieß, er habe ein halbes Dutzend Männer mit dem Degen oder der Pistole verwundet.
    Aus der kleinen Tasche, in der er die Werkzeuge des Gewerbes bei sich trug, holte Raffles ein Stück Seil und einen Knebel hervor. Nachdem er Persano gefesselt und geknebelt hatte, durchsuchte er seine Taschen. Der einzige Gegenstand, der seine Neugier erregte, war eine sehr große Streichholzschachtel in einer Innentasche des Mantels. Als er sie öffnete, brachte er etwas hervor, das im Mondlicht glänzte.
    »Bei allem, was heilig ist!« sagte er. »Es ist ein Saphir!«
    »Ist Persano ein reicher Mann?« fragte ich.
    »Er muß für seinen Lebensunterhalt nicht arbeiten, Bunny. Und da er noch nicht im Haus gewesen ist, nehme ich an, daß er ihn von einem Hehler hat. Ich nehme auch an, daß er den Saphir in die Streichholzschachtel steckte, weil ein Taschendieb kaum eine Streichholzschachtel stehlen würde. In der Tat, sogar ich hätte sie beinahe ignoriert!«
    »Verschwinden wir von hier«, sagte ich. Doch er kauerte sich nieder, starrte auf den Journalisten hinab und warf gelegentlich einen Blick auf das Juwel. Es hatte übrigens nur die Größe eines Viertel Hühnereis. Schließlich rührte Persano sich und stöhnte unter dem Knebel. Raffles flüsterte ihm etwas ins Ohr, und er nickte. »Versetz ihm eins mit dem Totschläger, wenn er schreien will«, sagte Raffles zu mir und löste den Knebel.
    Persano hielt, wie verlangt, die Stimme gesenkt. Er gestand ein, von seinen Unterweltkontakten Gerüchte über die wertvollen Steine gehört zu haben. Nachdem er unseren Hehler aufgespürt hatte, war es ihm schließlich gelungen, eins von Mr. Phillimores Juwelen zu erstehen. In der Tat, sagte er, sogar das erste, das Mr. Phillimore dem Hehler gebracht hatte. Neugierig, woher die Steine kamen, da es keine Berichte über Diebstähle von Juwelen dieser Art gab, war er hierhergekommen, um Phillimore auszuspionieren.
    »Hier läßt sich eine große Story ausgraben«, sagte er. »Aber ich habe nicht die geringste Ahnung, welche. Doch ich muß Sie warnen…«
    Seine Warnung wurde nicht mehr gehört. Sowohl Raffles als auch ich vernahmen die leisen Stimmen vor dem Tor und das Scharren von Schuhen auf dem Kies.
    »Laßt mich hier nicht gefesselt zurück, Jungs«, sagte Persano. »Ich könnte ein paar Schwierigkeiten haben, zufriedenstellend zu erklären, was ich hier treibe. Und dann ist da noch das Juwel…«
    Raffles ließ den Stein zurück in die Streichholzschachtel gleiten und steckte sie in Persanos Tasche. Wenn wir gefaßt werden sollten,

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