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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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scheiterten jedoch kläglich.
    »Was aber«, fragte er schüchtern, »hat das alles mit dem Hund oder dem Verbrecher zu tun, hinter dem wir her sind?«
    »Überhaupt nichts, Watson«, antwortete Holmes erstaunt. »Sollte es das denn?«
    Geschlagen warf Alex das Handtuch.
    Holmes spähte noch mehrere Minuten lang in der Gegend herum, dann ergriff er wieder das Wort. »Wenn der Hund wirklich gefährlich ist, müßte er irgendwo in der Finsternis lauern, um uns anzufallen. Demzufolge sollte er in Kürze auftauchen. Hah!« Er rieb sich die Hände. »Ausgezeichnet!«
    »Das glaube ich auch«, murmelte Alex schwach.
    »Sie bleiben hier, Watson«, sagte Holmes. »Ich werde den Weg noch ein Stückchen weitergehen. Wenn Sie das Geschöpf sehen, pfeifen Sie.« Die Laterne erlosch, und das Geräusch seiner Schritte zeigte an, daß er sich von Alex entfernte.
    Die Zeit schien sich bis in die Unendlichkeit auszudehnen. Alex stand allein in der Finsternis, und die feuchte Luft der Moorlandschaft schien im selben Augenblick, in dem seine Nüchternheit zurückkehrte, in seine Knochen Einzug zu halten. Er fragte sich, wie er überhaupt dazu gekommen war, sich in dieses Abenteuer einzulassen. Was würde Tanni dazu sagen? Welche Hilfe konnte er – selbst wenn der Hund wirklich auftauchen sollte – in diesem Fall überhaupt leisten? Bei der menschlichen Nachtblindheit konnte sich die Bestie an ihm vorbeischleichen, ohne daß er etwas davon merkte… Vielleicht konnte er sie aber hören…
    Und da er schon einmal bei diesem Gedanken war: Welche Geräusche würde das Monstrum überhaupt machen, wenn es sich bewegte? Würde es ein patsch-patsch-patsch erzeugen oder konnte der Klang seiner Schritte sich so anhören wie das schrapp-schrapp-schrapp, das jetzt linkerhand von ihm ertönte?
    Das Geräusch – Kreisch!
    Die Nacht löste sich plötzlich auf und machte einer Schwärze Platz, die Alex mit der soliden Festigkeit eines Ziegelsteins genau auf den Hinterkopf traf. Er fiel in einen tiefen Schacht, in dem zahlreiche Sterne aufblitzten, und landete in der tiefsten Besinnungslosigkeit.
    Als er die Augen wieder öffnete, fiel Sonnenschein durch die Zimmerfenster. Sein Herz klopfte, und Alex erinnerte sich an einen fantastischen Alptraum, in dem er – wie furchtbar!
    Überspült von einer Welle der Erleichterung, sank er auf das Kissen zurück. Natürlich. Er war am vergangenen Abend sternhagelvoll gewesen und hatte die ganze Sache nur geträumt. Sein Kopf jedenfalls fühlte sich an, als sei er von einem Dampfhammer bearbeitet worden. Alex hob die Hände und betastete ihn.
    Er war dick einbandagiert.
    Wie eine Marionette zuckte Alex hoch. Die beiden Stühle, die er aufgestellt hatte, um das Bett zu verlängern, fielen krachend zu Boden. »Holmes!« schrie er. »Geoffrey!«
    Die Zimmertür öffnete sich, und die beiden Gerufenen traten, gefolgt von dem Bauern Toowey, ein. Holmes war bereits angezogen und sog an seiner Pfeife; Geoffreys Augen waren blutunterlaufen und geschwollen. »Was ist passiert?« fragte Alex aufgeregt.
    »Sie haben nicht gepfiffen«, sagte Holmes vorwurfsvoll.
    »Jau«, sagte der Bauer Toowey, »dat ham’se nich getan. Als sie dich reinschleppen taten, warste weiß wie ‘n Bettlaken, mein Jung. Sah wirklich schrecklich aus.«
    »Dann war es also doch kein Traum!« rief Alex fröstelnd aus.
    »Ich… äh… sah, wie Sie hinter dem Ungeheuer herjagten«, sagte Geoffrey schuldbewußt. »Ich versuchte Ihnen zu folgen, aber aus irgendeinem Grund konnte ich mich nicht von der Stelle rühren.« Er betastete mit spitzen Fingern seinen Kopf.
    »Ich sah einen schwarzen Schatten, der Sie angriff, Watson«, warf Holmes ein. »Ich nehme an, daß es der Hund war, wenngleich ich ihn nicht genau erkennen konnte. Ich feuerte einen Schuß auf ihn ab, aber ich verfehlte ihn und er tauchte im Moor unter. Da ich Sie nicht allein dort liegen lassen konnte, habe ich ihn nicht verfolgen können und trug Sie statt dessen zurück. Wir haben bereits Spätnachmittag – Sie scheinen einen gesunden Schlaf zu haben, Watson!«
    »Es muß der Ppussjaner gewesen sein«, sagte Geoffrey mit einem kleinen Ansatz seiner ehemaligen äußerlichen Härte. »Wir werden heute das gesamte Moor nach ihm absuchen.«
    »Nein, Gregson«, sagte Holmes. »Ich bin davon überzeugt, daß es der Hund war.«
    »Pah!« sagte Geoffrey. »Das Ding von gestern abend war nur… war nur… Nun, zumindest war es kein Ppussjaner. Es war ohne Zweifel ein einheimisches

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