Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
ich darüber nicht ein Buch schreiben sollte… Aber nehmen Sie doch bitte Platz, Gentlemen; setzen Sie sich und lassen Sie mich nun endlich wissen, um was es eigentlich geht.«
    Den letzten Rest an Würde zusammenkratzend, dessen sie noch fähig waren, nahmen Alex und Geoffrey auf den ihnen zugewiesenen Stühlen Platz. Holmes selbst zwängte sich in einen dermaßen stark gepolsterten Sessel, daß er beinahe aus ihrem Blickfeld verschwand. Die beiden Menschen sahen sich plötzlich einem kurzen Beinpaar, einer leuchtenden Knubbelnase und einer qualmenden Pfeife gegenüber.
    »Zuerst«, sagte Alex, indem er sich zusammenriß, »möchte ich Ihnen Mr. Geoffrey vorstel…«
    »Dz, dz, Watson«, sagte Holmes. »Sparen Sie sich das. Ich kenne den verehrten Mr. Gregson zumindest vom Hörensagen – wenn nicht gar vom Ansehen.«
    »Geoffrey, verdammich!« schrie der Mann vom IBP.
    Holmes lächelte nachsichtig. »Na gut, Sir, wenn Sie unbedingt auf einem Decknamen bestehen, soll das mein Problem nicht sein. Aber unter uns können wir die Dinge etwas entspannter sehen, oder nicht?«
    »Wo-wo-woher«, stammelte Alex, »wissen Sie denn, daß er Gregson heißt?«
    »Mein lieber Watson«, sagte Holmes, »da er ein Polizeibeamter und Lestrade mir bereits wohlbekannt ist, wer sollte er wohl sonst sein? Ich habe hervorragende Dinge über Sie gehört, Mr. Gregson. Wenn Sie auch in Zukunft damit fortfahren, die von mir entwickelten Methoden anzuwenden, werden Sie es noch weit bringen.«
    »Vielen Dank«, knurrte Geoffrey.
    Holmes legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Und nun, Mr. Gregson«, fuhr er fort, »lassen Sie mich Ihr Problem hören. Sie, Watson, werden sich zweifellos Notizen machen wollen. Auf dem Kaminsims liegen Feder und Papier.«
    Alex nahm sie zähneknirschend an sich. Geoffrey begann mit seiner Geschichte, die Holmes hin und wieder mit den Worten »Kommen Sie auch mit, Watson?« unterbrach. Gelegentlich legte der Meisterdetektiv auch eine Pause ein. Und wenn er der Meinung war, Alex habe den Faden verloren, wiederholte er Wort für Wort und mit langsamer Stimme das, was er kurz zuvor gesagt hatte.
    Als Geoffrey fertig war, blieb Holmes für eine Weile schweigend sitzen und paffte an seiner Pfeife. »Ich muß gestehen«, sagte er schließlich, »daß dieser Fall einige interessante Aspekte aufweist. Ich muß allerdings zugeben, daß die Sache mit diesem seltsamen Hund mich verwirrt hat.«
    »Aber ich habe doch gar keinen Hund erwähnt«, sagte Geoffrey wie betäubt.
    »Das ist ja gerade das Sonderbare«, erwiderte Holmes. »Das Gebiet, von dem Sie annehmen, daß es das Versteck dieses Verbrechers birgt, ist das Territorium von Baskerville, und Sie haben den Hund nicht einmal erwähnt.« Er seufzte und wandte sich an den Hoka von Scotland Yard. »Nun, Lestrade«, meinte er, »ich glaube, es wäre besser, wenn wir uns allesamt nach Devonshire hinunterbegäben. Dort können Sie alle notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung von Mr. Gregsons Suchaktion ergreifen. Ich glaube, wir können den Zug um acht Uhr fünf von Paddington morgen früh nehmen.«
    »Oh, nein«, sagte Geoffrey, der mittlerweile wieder etwas von seiner Direktheit zurückerlangt hatte. »Wir können noch heute abend dort hinunterfliegen.«
    Lestrade schien schockiert zu sein. »Aber das geht doch nicht!« rief er aus.
    »Unsinn, Lestrade«, sagte Holmes.
    »Jawohl, Mr. Holmes«, sagte Lestrade sanft wie ein Lamm.
     
    Der Ort Wo-der-heilige-Vitus-tanzte bestand aus einem Dutzend strohbedeckter Häuser und Läden, einer Kirche und einem Gasthof, die sich allesamt inmitten einer sie umringenden graugrünen wogenden Moorlandschaft befanden. Nicht weit davon entfernt konnte Alex eine Baumgruppe erkennen, die – wie er erfahren hatte – das Anwesen der Baskervilles umgaben. Vor dem Gasthof hing ein Schild mit der Aufschrift »St. Georg und der Drache«, und darunter befand sich das Bild eines Hokas in eiserner Rüstung, der mit einer Lanze gerade ein obskures Monster aufspießte. Als sie den mit einer niedrigen Decke ausgestatteten Gastraum betraten, wurde Alex’ Gruppe von einem überschwenglich freundlichen Wirt empfangen, der ihnen gleich seine sauberen und ruhigen Zimmer anpries, deren einziger Fehler darin bestand, daß die Betten nur für ein Meter große Hokas konstruiert worden waren.
    Schließlich wurde es Nacht. Holmes trieb sich irgendwo draußen herum, hielt die Ohren offen und unterhielt sich mit den Dörflern. Lestrade ging zu Bett, während

Weitere Kostenlose Bücher