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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wie alte Knochen – ich grabe sie aus.«
    Und er behielt recht, doch dieses Abenteuer sollte sich erst in weiteren sechs Monaten ereignen.

Ein weiterer Hund, diesmal ein gewöhnlicher Cockneyspaniel, jener Art, die im Gesamtwerk als die ursprünglichen Baker Street Irregulars erschien, nach der die gleichnamige Gesellschaft benannt ist. Achten Sie auf den Slang. Am Ende der Geschichte werden Sie ihn (vielleicht) ohne Hilfe verstehen.
     
     
    EDWARD WELLEN
     
    Die Stimme aus dem Nichts
     
    »Wartn Se ma, Watson«, sagte der Cockneyspaniel.
    Ich blieb mitten im Schritt stehen, und meine sich schon schließende Faust erstarrte vor dem Türknopf. Ich drehte verdrossen den Kopf und musterte den Hund. Eine verfluchte Unverschämtheit. Sein allzu intelligenter Blick senkte sich nicht vor dem meinen.
    »Gabriel« war Holmes’ ursprüngliche Bezeichnung für das Hundesimulakrum, doch da es den Fährten mit der Nase nachging und »Ich rase« im Cockney-Slang »Nase« bedeutet, nannten wir es im allgemeinen »Ich Rase«.
    Meine Augen weiteten sich, als ich sah, daß Holmes trübsinnig in seinem Morrissessel saß. Warum hatte er auch nicht die makellosen Basenji-Biochips verwandt?
    »Wirklich, Holmes. Wie können Sie diesem… diesem Mechanismus erlauben, mich so vertraut anzusprechen?«
    Der sorgfältig gestärkte und mottenzerfressene Morgenmantel rührte sich, als Holmes aus seinem Pfeifentraum hervorkam. Sein Blick schoß zu Ich Rase, und ich hatte den unterschwelligen Eindruck, die beiden würden einander unmerklich zublinzeln. Durchaus möglich, daß ich es mir nur eingebildet habe. Es beschämt mich, eingestehen zu müssen, daß ich auf ihr Verhältnis eifersüchtig geworden war. Gleichzeitig hatte es etwas so übernatürliches an sich, daß ich ihre gegenseitige Empathie, diese Bereitschaft, aufeinander zu reagieren, voller Ehrfurcht bewunderte. Ich hätte beinahe schon akzeptiert, die Erklärung dafür sei Telepathie.
    »Ich bin sicher, Ich Rase meinte es nicht böse, Watson«, sagte Holmes gedehnt. »Wäre es Ihnen lieber, er nennt Sie ›Euer Gnaden‹?«
    »Wesentlich lieber«, entgegnete ich heftig.
    »Gemacht«, sagte er.
    Mich nicht aus den Augen lassend, berührte Ich Rase in einer Geste spöttischer Erniedrigung seine Stirn mit der Pfote. »Na jut, Euer Gnaden. Nun denn, mein Biber, würdn Se uns erzähln, wie Se entdeckt ham, dat ich nich wirklich en Hund bin?«
    Mein Biber, mein Lieber – vertraulich. Genauso unverschämt. Unbelehrbar. Doch die Frage reizte mich. Mein Verstand griff durch einen Nebel zurück. »Es war eines Abends, nicht lange nachdem dich Mr. Holmes mit nach Hause gebracht hat. Er hatte mir lediglich gesagt, du seist ein guter Spürhund, und das akzeptierte ich natürlich. Doch an dem Abend, von dem ich spreche, legte ich zufällig eine Patience; du hast mir über die Schulter gesehen und mir geraten, die rote Königin auf den schwarzen König auszuspielen. Nachdem sich meine Erregung über dein Kibitzen gelegt hatte, fiel mir ein, daß echte Hunde gar keine Farben sehen und du daher ein Ding aus Biochips sein müßtest.«
    »Bravo, Watson«, sagte Holmes nach einem Augenblick des fast schockierten Schweigens. Ich hatte das unheimliche Gefühl, daß er und Ich Rase insgeheim unbehagliche Blicke miteinander tauschten. Dann fuhr er fort: »Ich sehe, das Zusammenleben mit mir hat auf Sie abgefärbt. Sie haben sogar gelernt, meine Methoden anzuwenden.«
    Ich strahlte vor Vergnügen. »Da dieses Lob von Ihnen kommt…«
    »Ganz und gar nicht, mein lieber Freund.« Er deutete ein Lächeln an. »Nun, nachdem wir mehrere unwesentliche Punkte geklärt haben, Watson, sollten Sie sich ein paar Gedanken darüber machen, warum Ich Rase Sie ansprach, gerade, als Sie gehen wollten.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Woher wußten Sie, daß ich mich auf den Weg machen wollte, Holmes? Sie schienen sich in einer eigenen Welt zu befinden, und ich dachte, Sie wären sich meiner Anwesenheit so wenig bewußt, daß Sie meine Abwesenheit gar nicht bemerken würden.«
    Holmes tat die Bemerkung mit einer Handbewegung ab. »Lenken Sie nicht ab, Watson. Ich habe Ihnen eine Aufgabe gestellt. Machen Sie sich daran.«
    Ich senkte den Blick erneut auf Ich Rase, der gemächlich mit dem Schwanz auf den Orientteppich schlug. »Nun gut«, sagte ich. »Warum?«
    Ich Rases Nase blieb auf seinen Pfoten liegen, und ein unerschütterliches Auge blickte mich an. »Heut wäscht wirklich eine Hand de andere, Euer Gnaden. Ich

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