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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Drehkreuzgerät Fahrkarten erstanden hatten, betraten wir die Plattform und warteten auf – worauf, weiß ich nicht! Vor uns lagen Eisenbahnschienen, und meine Schlußfolgerung, daß es sich um irgendeinen Bahnhof handeln mußte, bestätigte sich ein paar Minuten später, als sich ein Zug unbekannten Typs und Modells näherte. Der Zug hielt, und wir betraten einen Waggon, setzten uns und fuhren in einem seltsamen, unbehaglichen Schweigen dahin, bis meine Begleiterin andeutete, es sei an der Zeit, den seltsamen Zug wieder zu verlassen.
    Wir kehrten zur Erdoberfläche zurück, und ich stellte fest, daß wir am Rand eines breiten, ebenen Platzes standen, der so groß war wie ein Kricketfeld (oder noch größer), doch seine Oberfläche bestand nicht aus Gras, sondern aus einem harten, groben Material, das nicht die übliche Nachgiebigkeit und dämpfende Wirkung einer natürlichen Substanz aufwies.
    Meine Begleiterin führte mich an der Hand über die erhärtete Oberfläche, bis wir vor dem seltsamsten Mechanismus standen, den ich in meiner Verwunderung je gesehen habe.
    Das Ding war so lang wie eine Droschke und ruhte auf Rädern, zwei ziemlich großen am einen und einem kleinen am anderen Ende. Sein wesentlichster Bestandteil schien ein gewellter Zylinder von ungefähr einer Rute Länge zu sein, der mit einem auffälligen Material bedeckt war, das nun feucht im Nieselregen der Nacht schimmerte.
    Auf der Oberseite des Dings befanden sich zwei offene Führerkabinen, mit gebogenen Zellhorn- oder Fischleimschildern vor beiden, und einer verwirrenden Anordnung von Knöpfen und Hebeln in einem. Stämmige Vorsprünge erstreckten sich von den Seiten und dem hinteren Teil der Maschine, und an einem Ende war ein größeres Holzgerät angebracht, einer Schiffsschraube nicht unähnlich, montiert an einen schwarzen, leistungsfähig wirkenden Motor, von dem ich nur vermuten konnte, daß es sich um einen unabhängigen Antrieb handelte, wie er manchmal auf kleinen Testschiffen verwandt wird.
    Am seltsamsten von allem waren vier freischwingende Flügel, die sich aus einem Pfosten erstreckten, den man auf das Oberteil der Maschine montiert hatte; ihre Enden hingen unter ihrem eigenen ungestützten Gewicht herab, und in ihrer Gesamtheit ächzten und schwangen sie leicht bei jedem Wechsel des eisigen, durchdringenden Windes.
    Meine Begleiterin griff in die erste Führerkabine, zog eine Kopfbedeckung für sich und eine für mich daraus hervor und zeigte mir wortlos, wie man sie aufsetzen mußte. Sie bestand aus weichem Leder und umschloß völlig den Schädel des Trägers. Ein Gurt, der unter dem Kinn des Trägers befestigt wurde, schützte vor einem Verrutschen und garantierte einen sicheren Sitz der Kopfbedeckung, und eine mit durchsichtigen Linsen versehene Schutzbrille konnte über die Augen gezogen, um sie vor Wind oder Feuchtigkeit zu schützen, oder in die Stirn geschoben werden, um bei guten Wetterbedingungen eine ungehinderte Sicht zu gewährleisten.
    Meine Begleiterin setzte einen wohlgeformten Fuß auf den stämmigen Vorsprung, der aus der Seite der Maschine hervorragte, und kletterte grazil in die Führerkabine. Mittels stummer Gesten vermittelte sie mir ihren Wunsch, ich möge ihrem Beispiel folgen, und da ich diese tapfere und fähige Person nicht enttäuschen wollte, tat ich wie geheißen, stieg auf den Vorsprung und von dort aus in die zweite Führerkabine, wo ich mich auf einem nicht unbequemen Lederpolster wiederfand.
    Meine Begleiterin drehte sich auf ihrem Platz um und deutete mit Gesten an, ich müsse meine sitzende Position sichern, indem ich mir einen gewebten Gürtel über den Schoß schnallte. Wieder gehorchte ich. Ich sah meiner Begleiterin über die Schulter, als sie sich festschnallte, und ich keuchte dann erstaunt auf, als plötzlich aus einem nahe gelegenen Gebäude ein ölverschmierter Mechaniker in einem Leinen-Overall erschien, über das offene Feld zu unserer Maschine lief, den hölzernen Gegenstand ergriff, der mich noch immer an eine Schiffsschraube erinnerte, und ihn drehte.
    Meine Begleiterin, die das Erscheinen des Mechanikers kommentiert hatte, indem sie den Daumen der rechten Hand hob, betätigte einige Schalter, und der unabhängige vordere Motor des seltsamen kleinen Gefährts erwachte keuchend und stotternd zum Leben! Nachdem meine Gefährtin den Motor einige Minuten lang aufgewärmt hatte, gab sie dem Mechaniker erneut ein Zeichen, der daraufhin eine Reihe unauffälliger Bremsklötze von den

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