Mit Sicherheit Liebe
Junge zum Leben, spie Unmengen an Meerwasser aus und öffnete schließlich die Augen. „Mommy“, rief er verängstigt.
Die Mutter schloss das erschöpfte Kind in die Arme, presste es fest an sich und schluchzte erleichtert.
Alex traten Tränen der Rührung in die Augen. Auch der Vater des Kindes war inzwischen an Bord des Rennbootes geklettert und umarmte Garrett. „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Wenn Sie nicht gewesen wären …“
Alex beobachtete die Szene und war unglaublich stolz auf Garrett. Er hatte dem Kind das Leben gerettet. Ohne ihn wäre es verloren gewesen.
„Es ist gerade noch mal gut gegangen“, erwiderte Garrett kühl. „Rasen Sie nächstes Mal nicht so. Und geben Sie besser auf Ihr Kind Acht. Außerdem sollte es auf jeden Fall eine Schwimmweste tragen.“
„Sie haben ja so recht“, gab der Mann zu und wischte sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich habe völlig verantwortungslos gehandelt. So etwas wird nie wieder vorkommen, das schwöre ich.“
„Ich danke Ihnen tausendmal“, sagte die Mutter zu Garrett. „Wenn Sie und Ihre Begleiterin nicht gewesen wären …“
In diesem Moment blickte sie zu Alex auf dem anderen Boot hinüber. Irgendetwas schien ihr aufzufallen. „Sagen Sie, sind Sie nicht …“
Alex wurde blass vor Schreck, doch in dieser Sekunde platzte Garrett dazwischen: „Sie sollten mit dem Jungen sofort einen Arzt aufsuchen. Er muss dringend durchgecheckt werden.“
„Ja, Sie haben recht“, erwiderte die Frau und dachte nicht mehr an Alex. „Mein armer kleiner Tommy war so lange unter Wasser und hat keine Luft bekommen …“
„Wir fahren sofort an Land“, sagte der Vater. „Nochmals danke für alles, Mister. Was Sie für uns getan haben – das kann ich gar nicht wieder gutmachen.“
Garrett winkte ab, verabschiedete sich und sprang ins Wasser, um zum anderen Boot zurückzuschwimmen. Alex fühlte sich unendlich erleichtert. Vor allem natürlich, weil der kleine Junge mit dem Leben davongekommen war, aber auch, weil ihr Geheimnis bewahrt worden war. Denn die Frau schien sie erkannt zu haben. Wahrscheinlich war sie begeisterte Leserin von Klatschzeitschriften.
Kaum war Garrett an Bord geklettert, umarmte Alex ihn stürmisch. Dass seine Hose klatschnass war, störte sie nicht. „Du warst wunderbar“, flüsterte sie.
„Ach, ich hatte einfach Glück“, erwiderte er und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich hatte plötzlich unter Wasser sein weißes T-Shirt gesehen und bin dann sofort hinterhergetaucht.“
„Sei nicht so bescheiden“, gab sie zurück und strich ihm zärtlich über die Wange. „Du hast ihm das Leben gerettet. Du bist ein Held.“
Er lächelte versonnen. „Na ja, wenn du meinst …“
Sie erwiderte sein Lächeln. „Ja, das meine ich.“
„Man soll nie einer wunderschönen Frau widersprechen“, sagte er schmunzelnd, „das habe ich vor langer Zeit gelernt.“ Er ergriff ihre Hand und gab ihr einen Kuss. „Ich schätze mal, unser Bootsausflug ist damit beendet.“
Sie musste ihm recht geben, aber es tat ihr unendlich leid. Nein, sie wollte nicht, dass dieser Tag schon endete. Es war so viel passiert! Einem kleinen Jungen war das Leben gerettet worden – und ihr Leben hatte eine unerwartete Wendung genommen.
Plötzlich konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen, ohne Garrett zu sein. Sie kannte ihn erst zwei Tage, und schon jetzt hatte er sie tiefer in ihrem Inneren berührt als jeder Mensch zuvor. Er war stark, tatkräftig und humorvoll. Wenn er sie küsste, wenn er sie streichelte, zählte nichts anderes auf der Welt. So wohl, so lebendig wie in seiner Anwesenheit hatte sie sich noch nie gefühlt.
Deshalb schmerzte es sie so, dass dieser schöne Tag sich nun dem Ende zuneigte. Jeder Tag, der verging, brachte sie dem Ende ihrer Auszeit näher – und danach würde sie ihn nie wiedersehen.
„He“, sagte er und runzelte die Stirn. „Was hast du denn? Du siehst plötzlich so traurig aus.“
„Ach, ist schon in Ordnung“, gab sie zurück. „Es ist … es tut mir nur so leid, dass dieser Tag jetzt zu Ende geht.“
Spontan gab er ihr einen Kuss. „Der Tag ist noch lange nicht zu Ende, Alex. Nur unser Bootsausflug.“
„Wirklich?“
„Ja, wirklich. Wir gehen auf jeden Fall noch schön essen.“ Prüfend blickte er an sich hinunter. „Vorher muss ich mich aber unbedingt umziehen.“
Mit Garrett essen gehen – auch das war eine schöne Vorstellung. Dennoch schien es ihr, als ob sich sein Verhalten ihr
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