Mit Sicherheit Liebe
Bootes stand ein kleines Kind.
„Der Skipper ist ein totaler Schwachkopf“, rief Garrett Alex zu, als das Boot eine scharfe Kurve nahm. „Wenn er das Tempo nicht drosselt, wird noch jemand …“
Bevor er den Satz beenden konnte, geschah es. Das Kind wurde aus dem Boot geschleudert und versank im Wasser! Das Boot setzte seinen Kurs fort. Den beiden Erwachsenen an Bord schien nicht bewusst zu sein, was passiert war.
„Oh Gott!“ Alex winkte wie wild mit den Armen, um die Aufmerksamkeit des Bootsführers zu erregen, aber er schien sie nicht zu bemerken. „Der Junge! Er ist immer noch nicht wieder aufgetaucht!“
Garrett stellte den Motor aus, riss sich sein Shirt vom Körper und rief Alex zu: „Bleib im Boot!“ Dann sprang er ins Wasser.
Gebannt beobachtete Alex, wie er mit kräftigen Zügen auf die Stelle zuschwamm, wo der Junge untergegangen war.
Sie war fast verrückt vor Angst um das Kind und fühlte sich entsetzlich hilflos, nutzlos. Sie musste irgendetwas tun!
Kurz entschlossen stellte sich ans Steuer und ließ den Motor wieder an. So langsam und vorsichtig wie möglich nahm sie Kurs auf die Stelle, auf die Garrett zuschwamm. Da sie vorher noch nie am Steuer eines solchen Bootes gewesen war, hatte sie einen Höllenrespekt vor den Kräften, die sie jetzt zu kontrollieren versuchte. Eine falsche Reaktion, und sie könnte sowohl Garrett als auch das Kind gefährden. Wenn sie zu viel Gas gab, konnte sie einen der beiden rammen oder überfahren. Und auch die Schiffsschraube unter Wasser stellte eine tödliche Gefahr dar.
Ihre Hände hielten das Steuerrad so fest umklammert, dass die Knöchel weiß hervorragten. Wie gebannt blickte sie auf Garrett, der kraftvoll durchs Wasser glitt. Wo war der Junge? Warum war er noch nicht wieder aufgetaucht? Hatte Garrett überhaupt eine Chance, ihn zu finden?
So langsam wie möglich fuhr sie auf die Stelle zu. Das Rennboot war in der Zwischenzeit nicht einmal mehr zu hören.
„Irgendeine Spur von dem Jungen?“, rief sie Garrett zu.
Er schüttelte den Kopf, dann tauchte er unter Wasser.
Alex stellte den Motor ab und blickte gebannt auf die Stelle, an der Garrett verschwunden war. Hoffend, wartend, bangend. Die Zeit verstrich. Es kam ihr wie Stunden vor, dass Garrett untergetaucht war.
„Komm schon, Garrett“, murmelte sie angespannt vor sich hin. „Du musst wieder hochkommen. Tauch auf!“
Konnte er überhaupt so lange den Atem anhalten? Was sollte sie nur tun? Auch ins Wasser springen? Nein, was sollte das bringen? Sie war ohnehin keine besonders gute Schwimmerin.
Plötzlich hörte sie wieder Motorenlärm und wirbelte herum. Das Rennboot kam auf sie zugeschossen. Wenn der Mann am Steuer die Geschwindigkeit nicht drosselte …
„Halt! Stopp!“ Wie eine Verrückte sprang Alex auf und ab und ruderte mit den Armen. Diese Idioten! Offenbar hatten sie inzwischen gemerkt, dass das Kind von Bord gefallen war, aber mit ihrer wahnwitzigen Geschwindigkeit gefährdeten sie nicht nur ihr eigenes Kind, sondern auch Garrett.
Endlich wurde das Rennboot langsamer. Dann wurde der Motor abgestellt. Das Röhren erstarb, und die plötzliche Stille wirkte umso beängstigender.
„Tommy!“, rief die Frau, während der Mann ins Wasser sprang. Voller Panik lehnte sie sich über die Reling und schien Alex nicht einmal zu bemerken, so fixiert war sie auf das, was unter ihr geschah.
Alex wusste nicht, wie lange Garrett mittlerweile unter Wasser war. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, konnte keinen klaren Gedanken fassen, konnte kaum atmen.
Dann endlich tat sich etwas. Luftblasen stiegen auf, und Garrett schoss aus dem Wasser, in seinen Armen der Junge – bewusstlos, leblos. Sekunden später tauchte der Mann vom Rennboot ebenfalls auf und versuchte, Garrett den Jungen abzunehmen, der nicht älter als fünf oder sechs Jahre sein konnte.
Garrett ignorierte den Mann und schwamm in Richtung des Rennbootes. Gebannt verfolgte Alex das Geschehen.
„Um Himmels willen, um Himmels willen“, schrie die Frau auf dem Boot mit tränenerstickter Stimme. „Mein kleiner Tommy! Atmet er noch?“
Garrett kletterte an Bord und versuchte sofort, das Kind durch künstliche Beatmung wiederzubeleben. Er blies Luft in seinen Mund, einmal, zweimal, dreimal. Zäh verrannen die Sekunden. Es war totenstill. Nur die Mutter des Jungen schluchzte leise.
Wieder blies Garrett Luft in die Lungen des Kindes, und allmählich hatten seine Bemühungen Erfolg.
Hustend und prustend erwachte der
Weitere Kostenlose Bücher