Mit Sicherheit Liebe
Nacht hinter sich zu haben.
„Wie geht’s Amber?“
„Gut, wie immer. Sie schwärmt ständig von diesem Modeljob in Paris. Außerdem bin ich jetzt wieder auf dem Laufenden, was das neueste Schminkzeugs angeht.“
Garrett musste lachen. „Warum triffst du dich bloß immer mit Frauen, die so oberflächlich sind?“
„Ach, das hat auch seine guten Seiten“, erwiderte Griffin und lächelte anzüglich. „Du verstehst schon. Außerdem – du triffst dich mit einer Frau, die was im Kopf hat, und siehst auch nicht besonders glücklich aus.“
„Wo du recht hast, hast du recht.“ Es stimmte. Er war nicht glücklich. Die Sache mit Alex war komplizierter als je zuvor.
Der Nachmittag auf dem Boot lag nun zwei Tage zurück, und seitdem hatte er sich zwischen Verlangen und Pflichtgefühl hin- und hergerissen gefühlt. Doch das Pflichtgefühl hatte gesiegt.
„Aber so unglücklich bin ich nun auch wieder nicht.“
„Das sieht man dir an“, spottete Griffin.
Garrett hatte keine Lust, sich mit seinem Bruder zu unterhalten. „Geh ins Bett und lass mich arbeiten!“, fuhr er ihn an.
Natürlich blieb Griffin sitzen. „Gibt’s Probleme mit deiner Prinzessin?“
Zornig funkelte Garrett seinen Zwillingsbruder an.
„Oh, Mann. Wenn Blicke töten könnten.“ Griffin zog eine Augenbraue hoch. „Sie lässt dich nicht kalt, was?“
Wütend stand Garrett auf und stapfte zum Fenster. Der mondbeschienene Ozean lag silbrig glänzend vor ihm, aber er nahm ihn kaum wahr.
„Quatsch. Es ist alles in Ordnung. Themenwechsel.“
„Nicht so schnell.“ Sein Bruder erhob sich und stellte sich zu ihm ans Fenster. „Was ist los, Garrett?“
„Nichts. Nichts ist los. Das ist ja das Problem.“
Griffin musste schmunzeln. „Es hat dich ganz schön erwischt, was?“
„Ich weiß nicht, wovon du redest.“
„Nein, natürlich nicht. Bei dir ist alles in Ordnung. Deshalb sitzt du ja auch nachts im Stockdunkeln hier im Büro.“
„Es ist nicht stockdunkel. Meine Schreibtischlampe ist an.“
„Darum geht es nicht.“
„Worum geht es dann, Griffin?“
Griffin lächelte spöttisch. „Darum, dass der mächtige Garrett King sich in eine Prinzessin verguckt hat.“
„Du spinnst doch.“
„Ja, ja, sicher.“
„Sie ist ein Auftrag. Du weißt doch, ihr Vater hat uns engagiert.“
„Hm-hm.“
„Sie ist eine Prinzessin. Und ich bin nun mal kein Prinz.“
„Aber mindestens ebenso reich“, stellte Griffin fest.
„Trotzdem, das ist nicht dasselbe.“ Energisch schüttelte Garrett den Kopf. „Gekrönte Häupter verkehren am liebsten nur mit ihresgleichen. So ist das nun mal.“
„Heutzutage eigentlich nicht mehr unbedingt.“ Als Garrett seinem Bruder einen bösen Blick zuwarf, zuckte dieser mit den Schultern. „Ich meinte ja nur …“
„Lass gut sein. Sie ist ein Auftrag für mich, und fertig.“
„Ja, klar.“ Griffin gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Hör mal, das bringt doch nichts, Garrett. Warum sagst du ihr nicht einfach die Wahrheit? Dass du professioneller Security-Mann bist und für ihren Vater arbeitest?“
Daran hatte Garrett auch schon gedacht. Aber was hätte er damit gewonnen? Er würde sie immer noch begehren. Und er würde sie trotzdem nicht haben dürfen. Und obendrein wären ihre Gefühle verletzt.
„Das geht nicht.“
„Gut, dann lass mich die Sache übernehmen“, schlug Griffin vor.
Entgeistert blickte Garrett ihn an. „Wie bitte?“
„Rollenwechsel. Ich spiele dich, mein liebes Ebenbild. So was ziehen wir doch nicht zum ersten Mal durch. Denk mal an früher, an unsere Schulzeit.“
„Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein.“
„Warum denn nicht? Wenn sie für dich doch nur ein Auftrag ist? Ich gehe als du zu ihr, verbringe Zeit mit ihr und …“
„Du lässt gefälligst deine Griffel von ihr, hast du mich verstanden?“
Griffin grinste. „Hatte ich also doch recht. Sie bedeutet dir etwas.“
Wortlos starrte Garrett aus dem Fenster. In der Scheibe sah er das Spiegelbild seines ratlosen Gesichts.
„Schön, vielleicht bedeutet sie mir ein bisschen was“, murmelte er. „Ich weiß nur nicht, was. Aber in einer Woche oder so reist sie sowieso ab. Und damit wäre das Problem gelöst.“
„Meinst du?“
„Das meine ich nicht, das weiß ich.“ Er musste sich nur noch diese paar Tage zusammennehmen. Der Versuchung widerstehen. Dann wäre sie zurück in ihrem Königreich, und sein Leben würde sich normalisieren.
„Wenn du schon mal hier
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