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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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wahrscheinlich«, vermutet der Sergeant. »Sie haben dort hinten auf alles gefeuert, was sich bewegte. Gottverdammte Scheiße, er war ein guter Junge.«
    »Ich kümmere mich darum«, versichert Ruiz mit finsterer Miene. »Wheeler, seine Erkennungsmarke.«
    »Da kommt McGraw mit Gruppe 1, Lieutenant«, bemerkt Kemper.
    Die Männer weichen humpelnd vor der Kreuzung zurück und schießen nach hinten, um jeden niederzustrecken, der ihnen zu nahe auf den Leib rückt. Zwei mit Blut beschmierte Polizisten haben sich ihnen mit Flinten angeschlossen.
    »Wo steckt Sergeant Lewis?«
    »Keine Spur von ihm«, entgegnet Kemper.
    »Versuchen Sie, ihn über Funk zu kriegen.«
    »Freundliche Einheiten im Anmarsch!« Der Ruf kommt von hinten; es ist Lewis, der mit Gruppe 2 gelaufen kommt.
    »Freundliche Einheiten auf sechs Uhr!«, bestätigt Corporal Hicks, bevor er das Kommando zum Nachladen erteilt.
    »Wir haben es geschafft und einen Block weiter die Straße hinauf eine Blockade errichtet«, setzt Lewis den Lieutenant in Kenntnis. »Ich wusste nicht, dass wir uns hier sammeln sollten. Tut mir leid, Sir.«
    »Macht nichts, Sergeant.«
    Ruiz schaut grimmig drein und droht Lewis: »Wir sprechen später noch ein Wörtchen miteinander, Motherfucker.«
    Lewis kontert: »Fahr zur Hölle, Sergeant.«
    Gruppe 2 beginnt nun, Gruppe 1 in der Bewegung zu decken. Ihre Karabiner knallen, Kugeln schwirren und zerfetzen die Luft.
    Für Bowman ist Gruppe 2 fast nicht wiederzuerkennen. Im Irak wirkten die Jungs nach allem, was sie getan und gesehen hatten, deutlich älter als sie waren, doch der jetzige Eindruck übersteigt selbst jenes Maß: Sie kommen ihm uralt vor. Es liegt an ihren Augen, wie er feststellt. Sie starren mit leeren Blicken nach vorne, die Augen glühend, so alt wie der Krieg selbst.
    Die Jungs sind Mordmaschinen geworden, Geschöpfe wie aus einem Mythos. Er betrachtet Kemper, der diesen Gesichtsausdruck ebenfalls zeigt; Bowman schätzt, er selbst schaue genauso drein.
    Das Platoon besteht nun aus zwei Arten von Soldaten – denjenigen, die passive Zivilisten erschossen haben, und solchen, die es nicht taten. Einigen, die Gesunde töteten, um sich und ihre Kameraden zu schützen, und jenen, die sonst auf der Kreuzung geblieben wären.
    Denjenigen, die es in Zukunft wiederholen würden, und jenen, die davon absähen.
    Kemper nickt Bowman zu. Er kann die Wahl, die der Lieutenant im Krankenhaus traf, jetzt nachempfinden: Die Wahl, sich selbst in Verruf zu bringen, solange es seine Männer vor Schaden bewahrte. Eine nicht eben ratsame, aber nötige Wahl.
    »Es war eine Notversorgungsoperation«, wirft einer der Polizisten mit weit aufgerissenen Augen ein. »Die Lebensmittel-Lastwagen zogen Unmengen von Menschen an, Tausende. Dann gingen mehrere Horden Lyssa-Opfer von allen Seiten auf uns los und bissen die Leute.« Er will sich vor den Soldaten rechtfertigen. »Wir konnten nichts unternehmen!«
    »Ist schon gut, Kumpel«, beschwichtigt einer der Männer.
    Kemper flüstert dem Lieutenant ins Ohr: »Sir, wenn die kaputt sind, dann wir erst recht.« Der andere Polizist wirft Lewis' Leuten einen abschätzenden Blick zu und sagt: »Wir bleiben nicht bei diesen Mördern, Brian. Es gibt bestimmt einen anderen Weg zurück zur Wache.«
    Bowman blickt auf seine Uhr. Die Überquerung der Kreuzung und das Gefecht dauerten ganze vier Minuten, die jedoch genügten, um sie auszulaugen, mit Blut zu besudeln und zu entmutigen.
    »Sie, äh … stehen in Flammen, Jake«, sagt er zu seinem Funker, als er bemerkt, dass Rauch von dessen Rucksack aufsteigt.
    »Ist der Empfänger, Sir«, erklärt Sherman, der ein blaues Auge davongetragen hat. »Zersiebt, das Ding, aber wer weiß? Vielleicht kann ich es reparieren.«
    Bowman nickt. Falls sich das Funkgerät nicht flicken lässt, ist der Zug von nun an vom Rest der Army abgeschnitten. Offiziell genießen sie nun Narrenfreiheit, zumindest, bis sie sich wieder ihrer Kompanie anschließen.
    »Sergeant Ruiz?«, merkt Corporal Hicks auf. Er steht vor Hawkeye, der am Straßenrand sitzt und seinen Oberkörper vor und zurück wiegt. »Er sieht nicht gut aus, Sergeant.«
    Ruiz wischt sich Blut aus dem Gesicht und geht in die Hocke, um den Soldaten anzusehen.
    Hawkeye schlottert und schwitzt, ist blass und hält sich die Hände vors Gesicht. Das Zittern nach einem Gefecht ist eine Folge übermäßiger Adrenalinausschüttung. Der Sergeant legt eine Hand auf die Schulter des Jungen.
    »Alles in Ordnung, mein

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