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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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nicht arbeiten, Sir!«, braust Lucas auf. »Falls Sie wünschen, dass ich meine Untersuchungen weiterverfolge, während wir auf längere Sicht hier festsitzen, sollten Sie wenigstens versuchen, für angemessene Arbeitsbedingungen zu sorgen.«
    »Stülpen Sie ein paar Mülltüten über die Belüftungsschlitze«, rät Hardy und huscht vorbei.
    Dr. Saunders tritt aus seinem Labor. Sein breiter, kahl werdender Schädel glänzt im Licht der Neonröhren. Er ruft den Flur hinunter: »Hey, Joe! Irgendwelche Nachrichten von der Seuchenschutzbehörde oder dem Militärforschungsinstitut für Infektionskrankheiten bezüglich unserer Rettung, bevor wir hier verhungern und erfrieren?«
    »Nein!«, ruft Hardy über seine Schulter hinweg, ohne stehen zu bleiben.
    »Fünf Minuten, Doktor«, bittet Petrova. »Mehr verlange ich nicht. Es ist ziemlich dringend.«
    Sie betreten den Pausenraum für Angestellte. Hardy baut sich vor einem Verkaufsautomaten auf und betrachtet ihn eine Weile.
    »Treten Sie zurück, Petrova«, sagt er dann.
    »Was ist?«
    »Treten Sie einfach einen oder zwei, besser drei Schritte zurück.«
    »Warum? Sie … hier? Ist das denn zulässig.«
    »Ja, das ist es voll und ganz, vielen Dank.«
    Er holt tief Luft, bevor er den Putter so fest er kann gegen den Automaten schwingt. Der Schläger trifft aufs Sichtfenster. Es zerbricht. Das Klirren ist erschreckend laut; Glasscherben verteilen sich am Boden.
    »Wow! Haben Sie das gesehen?«
    »Sie hätten mich davor warnen können, dass Sie das tun«, beschwert sich Petrova.
    »Ob Sie es glauben oder nicht, es hat mich genauso erschreckt wie Sie.«
    Als Hardy an sich hinabsieht, erwartet er fast, Splitter aus seinem stämmigen, rundlichen Körper ragen zu sehen, während in Gedanken seine Mutter mit ihm schimpft wie in seiner Kindheit: Siehst du, was du davon hast, wenn du mit Dingen spielst, die du nicht begreifst, Joey? Sobald er sich unversehrt weiß, zieht er seine Maske an und langt in den Automaten, um einen Beutel Erdnuss-M&M’s zu entnehmen, den er alsdann mit einem hungrigen Grunzen aufreißt.
    »Musste das sein?«, fragt seine Kollegin.
    »Haben Sie nicht gehört, wie ich eben zu diesem Trottel Bill Saunders sagte, dass die Seuchenschutzbehörde und das Militärforschungsinstitut nicht auf meine Anrufe reagieren? Das bedeutet, dass wir von der Außenwelt abgeschnitten sind!«
    Petrova nickt. »Verstehe.«
    »Tun Sie das?«, hakt er hektisch kauend nach. »Im Erdgeschoss droht ein Mob damit, Menschen umzubringen, falls wir ihm nicht den Zaubertrank aushändigen, den es gar nicht gibt. Wir werden belagert.«
    »Ja, das weiß ich doch alles.«
    »Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, rief meine Tochter vergangene Nacht an, um mir zu sagen, dass ein paar Verrückte die Bewohner ihres Appartementhauses angreifen und alle Notrufnummern besetzt seien.« Er lässt die Schultern hängen. »Um Gottes willen, bei dieser Belagerung, während der Strom immer wieder ausfällt und draußen die Hölle losbricht, bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob wir zu Ende führen können, was wir hier begonnen haben.«
    »Ich erkenne, dass die Situation schwierig ist.«
    »Ach ja? Dann können Sie bestimmt auch nachvollziehen, warum mir ihre Forschungsergebnisse momentan egal sind.«
    Petrova fasst ihn kritisch ins Auge. »Doktor, Sie wissen genau, dass mein Ehemann und mein Sohn in London festsitzen, weil seit dem Ausbruch der Pandemie alle Flüge abgesagt worden sind. Mein Junge ist drei Jahre alt, und ich habe sowohl ihn als auch meinen Mann seit Wochen nicht gesehen. Der Mobilfunk ist überlastet. Ich habe vor 72 Stunden zum letzten Mal mit den beiden sprechen können. Ich …« Ihre Stimme versagt kurz, als ein schmerzlicher Ausdruck über ihr Gesicht huscht. »Ich glaube durchaus, dass ich den Ernst der Lage erkenne.«
    »Ich vergaß.« Hardy errötet. »Tut mir leid.«
    »Genauer gesagt«, fährt sie fort, indem sie sich mit sichtlicher Mühe zusammenreißt, »maße ich mir einen einzigartigen Blickwinkel auf die tatsächliche Schwere der Situation an, und zwar anhand meiner Testergebnisse.«
    »Schon gut, schon gut«, räumt er ein. »Stattgegeben. Sie erhalten Ihre fünf Minuten.«
     

Wir versuchen, ein Heilmittel für die falsche Krankheit zu finden
     
    Petrova atmet tief durch, bevor sie Hardy erzählt, was sie herausgefunden hat.
    »Das Lyssa-Virus überträgt sich wie die Grippe, dringt über die Atemwege in den Körper ein und greift die Lungen an. Die häufigste

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