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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Todesursache ist ein Zytokinsturm, eine Überreaktion des Immunsystems, das sich dabei gegen sich selbst richtet. Stößt es auf einen Eindringling, sorgen Zytokine dafür, dass Armeen von Antikörpern diesen bekämpfen. Normalerweise hören sie dann damit auf, aber manchmal, etwa wenn es sich um ein neues Virus handelt, können sie das nicht. Der daraus resultierende Überschuss an Immunzellen zerstört alles, beschädigt Gefäße und Organe, verschließt die Atemwege und erstickt den Körper mit seinem eigenen bluthaltigen Auswurf. Die Fehlfunktion bedingt, dass das Abwehrsystem den Körper umbringt, zu dessen Schutz es vorgesehen ist.
    Im fortgeschrittenen Stadium dringt Lyssa ins Nervensystem ein und greift das Gehirn an, was zu progressiver viraler Enzephalitis führt, einer immer schlimmer werdenden Hirnhautentzündung, die Betroffene in weniger als einer Woche dahinrafft. Sie zielt spezifisch auf das limbische System ab, das für unser Gefühlsleben zuständig ist, Motivation und Verhalten bestimmt. Das Ergebnis ist eine Art übersteigerter Zorn, der im Volksmund Tollwut genannt wird.«
    Sie atmet abermals durch. Labors im gesamten Land versuchen unter der Weisung der Seuchenschutzbehörde in Atlanta einen Impfstoff zu entwickeln, einige im Wettstreit gegeneinander, andere gemeinsam. Für gewöhnlich würde der Laborkomplex von Hardy und Petrova, eine Einrichtung auf Biosicherheits-Level 2 im Herzen von Manhattan, überhaupt nicht mit einem so gefährlichen Virus wie Lyssa experimentieren, doch die Krankheit grassiert bereits in der Bevölkerung, also wäre sie keine neue Bedrohung, falls sie aus dem Labor träte. Davon abgesehen sind sowohl die Seuchenschutzbehörde als auch das Militärforschungsinstitut verzweifelt. Hardys Team könnte sein Ziel sogar bald erreichen – falls Hunger und der Mob, Stromausfälle und Kälte ihnen nicht vorher einen Strich durch die Rechnung machen.
    »Das weiß ich doch alles«, echauffiert sich Hardy. »Erzählen Sie mir etwas, das ich noch nicht weiß.«
    »Meine Untersuchungen haben mich zu dem Schluss geführt, dass die Variante des Leidens, die zu fortgeschrittener Demenz führt und von den Leuten als Tollwut bezeichnet wird, in Wirklichkeit eine Krankheit für sich ist. Eigentlich handelt es sich bei der Tollwut anscheinend um einen Vorläufer von Hongkong Lyssa , eine primitive Urform. Lyssa ist im Wesentlichen eine gutartige Mutation des Tollwut-Virus, die dessen Überleben dadurch gewährleistet, dass sie sich leichter unter Menschen ausbreitet. In einigen wenigen Fällen greift Hongkong Lyssa aber auch das Gehirn an. Sobald es sich dort eingenistet hat, zeigt das Virus eine bemerkenswerte Eigenart: Es entwickelt sich zurück in seinen einfachen Zustand, wird also wieder zur Tollwut. Lyssa ist deshalb ein – wie sagt man noch gleich? – Trojanisches Pferd für die Tollwut. Wie Sie sehen, verschwenden wir hier unsere Zeit damit, ein Heilmittel für Hongkong Lyssa zu suchen.«
    »Zur Hölle, wir haben dieses Drecksvirus schon in vitro isoliert und arbeiten an einer vollständigen genetischen Entschlüsselung«, bemerkt Hardy bissig. »Gehen Sie nicht so hart mit uns ins Gericht. Wir müssen noch einiges leisten, kommen der Lösung aber immer näher.«
    »Was ich damit sagen will: Wir versuchen, ein Heilmittel für die falsche Krankheit zu finden«, entgegnet sie.
    »Unsinn«, behauptet Hardy lapidar.
    Sie tritt erneut fest mit dem rechten Fuß auf.
    »Ihre Erläuterungen klingen faszinierend, aber auch akademisch. Sie sagten selbst, die Tollwut und Lyssa seien ein und dasselbe; wenn wir also Lyssa heilen können, tilgen wir auch die Tollwut.«
    »Doktor, hören Sie mir genau zu«, mahnt Petrova. »Sie wissen, dass Tollwut und Hongkong Lyssa aus der Familie des Lyssa-Virus stammen, genauso wie die tierische Tollwut. Deren Symptome sind zwar ähnlich, aber genetisch hebt sie sich deutlich ab. Das Virus der Menschen scheint perfekt dafür geschaffen zu sein, sich durch Bisse und kontaminierten Speichel zu übertragen. Deshalb sind die Opfer so aggressiv. Sie unterliegen einem Zwang, andere auszumachen und anzustecken. Daraus ergibt sich ein völlig neuer Übertragungsvektor, der meines Erachtens nach die größere Bedrohung darstellt.«
    Hardy gibt einen Brummton von sich. Sein Interesse ist nun geweckt. »Wie geht das Virus vor?«
    »Wenn ein Tollwütiger einen Gesunden beißt, gelangt es durch die Wunde in den Körper. Es greift die Nerven an und dringt zur

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