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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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vor eine Wahl stellt, die Billy Chen nicht wieder treffen wollte und von ihnen auch weiterhin nach Möglichkeit gemieden wird. Sie sind sich jetzt nicht sicher, was sie wem schulden. Mit Lieutenant Bowmans totalem Krieg wollen sie nichts zu schaffen haben, doch ihnen erschließt sich weder ein Weg aus der Armee noch nach Hause, zumal es Letzteres ohnehin eventuell gar nicht mehr gibt.
    Ein paar Stunden Ablenkung kämen ihnen gelegen.
    »Einer meiner Schullehrer hatte immer einen Flachmann mit Whiskey in seiner Schublade«, erzählt Finnegan. »Während der Mittagspause nippten wir heimlich daran und fühlten ihn wieder mit Wasser auf.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass ich vor anderthalb Jahren meinen Abschluss an der High School gemacht habe«, sinniert Carrillo. Er lässt seinen Blick über die Schülertische schweifen, die sie vor die hintere Wand des Zimmers geschoben haben. »Mann, habe ich seitdem eine Menge Scheiße gesehen.«
    »Sich mit 18 fühlen, als sei man Mitte 40«, sagt Ratliff. Mooney nickt lächelnd.
    »Für eine eiskalte Flasche Bud würde ich töten«, seufzt Finnegan.
    »Vergiss Budweiser «, entgegnet Ratliff. »Nichts geht über Heineken .«
    »Für mich kommt nur das Edelste infrage«, tönt Carrillo. » Guinness vom Fass.«
    »Carrillo steht auf die schweren Sachen.«
    »Einheimisches Bier ist nur Wasser mit gelbem Farbstoff, Jungs. Ihr sauft mit Kohlensäure versetzte Pisse.«
    »Ich mag Bud .«
    »Und was ist mit Corona ?«
    »Sagt mal, was ist eigentlich der Unterschied zwischen ›Halb und Halb‹ und ›Black and Tan‹? Hab ich nie kapiert.«
    Rollins nimmt den letzten Bissen seines Hershey's -Riegels zu sich, seufzt und schaut wehmütig auf die Verpackungsfolie. »Ich frage mich gerade …«, sagt er. »Falls es wirklich so schlimm um uns steht, wie der Lieutenant behauptet: Werden diese Schokoriegel immer noch hergestellt, oder ist das hier bis auf Weiteres alles?«
    »Und was ist mit Filmen?«, hängt Finnegan an. »Livekonzerten, Football-Spielen, dem Hustler ?«
    »PlayStation«, fügt Wyatt hinzu. »Die Badenixen-Ausgabe von Sports Illustrated .«
    »Heiße Chicks, Dope, Rock'n'Roll und Bier«, zählt Ratliff auf.
    »Meinem Alten wird das überhaupt nicht in den Kram passen«, ruft Corporal Eckhardt durch den Raum, während er Schlagbolzen und Verschluss seines Karabiners mit Zahnbürste und Lösungsmittel schrubbt. »Er steckt ja so einiges weg. Haut sich abends zwei Sixpacks in den Kopf, steht am nächsten Morgen auf und geht zur Arbeit.«
    »Klingt nach 'nem duften Typen«, prustet Wyatt.
    »Mein alter Herr ist ein Psycho; falls irgendwer das hier durchstehen kann, dann er.«
    »Mein Dad ist Buchhalter«, gibt Finnegan an. »Er verabscheut Gewalt. Als ich zur Army ging und herauskam, dass man mich in den Irak schickte, bekam er fast einen Herzinfarkt.«
    »Mein Dad hat den Keller voller Knarren«, berichtet Carrillo. »Er liebt sein AK57 mehr als meine Mom. Ist ein echter Wichser; Leute wie er kommen immer durch.«
    »Das deutet wohl an, wie die Welt aussehen wird, wenn dieses Riesenelend vorbei ist«, ahnt Mooney.
    »Stimmt, die Weicheier sind dann alle tot«, pflichtet Eckhardt bei.
    »Und die Irren halten den Laden am Laufen«, sagt Mooney. »Stellt euch das mal vor.«
    Die Soldaten verfallen ins Schweigen und versuchen, eben nicht daran zu denken.
    »Meine Freundin«, platzt es geradezu aus Ratliff heraus, allerdings leise und fast wie im Selbstgespräch. »Sie ist zäh, wird okay sein. Ihr Dad hat 'ne Kanone, und wie man schießt, hab ich ihr beigebracht. Sie wird durchkommen.«
    Finnegan schaut zum Fenster hinaus. Er muss die Augen wegen der Sonne zusammenkneifen. Plötzlich bricht er in unkontrolliertes Gelächter aus. Alle starren ihn an.
    »Wisst ihr, mein Dad …«, sagt er und unterbricht sich gleich wieder. Sein Lachen klingt ab.
    Wenige Augenblicke später zerreißt ein allmähliches Aufheulen irgendwo im Kern von Manhattan ihre trübsinnige Stille. Fliegeralarm! Eine zweite Sirene heult am anderen Flussufer los, dann noch eine aus weiterer Entfernung, blechern und verloren. Der unangenehme Lärm schwillt an, bis er fast ohrenbetäubend laut ist.
    Mooney sieht hinaus. So wie das Sonnenlicht einfällt, muss es später Nachmittag sein, genauer gesagt null-fünfhundert.
    Von jetzt an tritt die Ausgangssperre in Kraft.
    Die Gruppe rafft sich langsam auf. Sie beabsichtigen, sich etwas zum Abendessen zu beschaffen. Danach werden sie einer Bestattung beiwohnen.
    In zwei

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