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Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal

Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal

Titel: Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schmid-Egger
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alteingesessene Kollegen, die neue Kollegen oder Mitarbeiter auf diese Weise von Anfang an sehr gründlich demotivieren.
    Die Ebene der Selbstoffenbarung
    Mit der vierten Ebene im Vier-Ohren-Modell wird es noch einmal spannend. Denn jeder, der zu einem anderen etwas sagt, offenbart dabei auch eine ganze Menge über sich selbst. Erstaunlicherweise ist vielen Menschen dieser Aspekt nicht bewusst. Dabei sollte uns das vierte Ohr keinesfalls gleichgültig sein. Denn mit unserer Selbstoffenbarung bestimmen wir maßgeblich das Bild mit, das der andere von uns gewinnt.
    Was sagt der Ehemann im Ampel-Beispiel wohl über sich aus? Zuerst hören wir: „Ich bin ein ungeduldiger Mensch, der gerne an seiner Ehefrau herumnörgelt.” Doch vielleicht sagt er auch: „Ich habe Angst, wenn ich mit dir Auto fahre.” Wahrscheinlich würde er jedoch diese Angst nie direkt zugeben.
    Was könnte ein Chef meinen, der zu seinem Mitarbeiter sagt: „Ich erwarte künftig mehr Leistung von Ihnen”? Vielleicht will er damit einfach nur sagen: „Herr Maier, ich bin für die Leistung dieser Abteilung verantwortlich. Leider fallen wir gerade stark zurück. Mein Kopf ist in Gefahr. Um diese Gefahr abzuwenden, müssen wir alle mehr tun, auch Sie.”
Auf den Punkt gebracht
Das Vier-Ohren-Modell beschreibt, dass jede Nachricht vier verschiedene Aspekte enthält und der Empfänger auf vier Ohren gleichzeitig hört.
Ohr 1 ist die Sachebene. Hier werden Inhalte ausgetauscht.
Ohr 2 ist der Appell. Hier wird eine Aufforderung ausgesprochen.
Ohr 3 ist die Beziehungsebene. Hier wird ausgesagt, in welchem Verhältnis die beiden Gesprächspartner zueinander stehen.
Ohr 4 ist die Selbstoffenbarung. Hier sagt der Sender der Nachricht etwas über sich selbst aus.
    Wie Konflikte entstehen
    Das Vier-Ohren-Modell bietet Ihnen nun eine einfache Möglichkeit, wie Sie Ihre Kommunikation vereinfachen und konfliktfrei gestalten können.
    Bleiben wir beim Ampel-Beispiel. Was bringt denn die Ehefrau wirklich auf die Palme? Ist es die Farbe der Ampel oder die Art, wie ihr Ehemann das sagt? Natürlich hat die Ausdrucksweise des Ehemanns die Szene ausgelöst. Stellen Sie sich dazu vor, dass Sie frisch verliebt sind, mit Ihrem neuen Partner auf einer rosa Wolke schweben und dabei durch die Stadt fahren. Die Ampel springt auf Rot um. Ihr Partner fährt munter weiter. Wahrscheinlich würden Sie spontan rufen: „Pass auf, die rote Ampel, brems bitte!”
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Konflikte entstehen fast nie auf der Sach-, sondern meist auf der Beziehungsebene. Dort können sie auch wieder gelöst werden.

    Ihr Partner bremst, doch mehr passiert nicht. Im Gegensatz zur Situation mit dem alten Ehepaar würde hier kein Konflikt entstehen. Denn Ihre Beziehungsebene als verliebtes Paar ist so stabil, dass die Bemerkung dort nicht falsch verstanden werden kann. Sie kommt dort an, wohin sie gesandt war, auf der Sachebene sowie als Appell.
    Darin liegt eine wesentliche Erkenntnis: Konflikte entstehen niemals auf der Sachebene, sondern stets auf einer der anderen Ebenen, meist auf der Beziehungsebene.
    Zudem entstehen Konflikte auch nicht, weil das entsprechende Ohr falsch bedient wurde. Der Ehemann hat ja die Beziehungsebene gar nicht angesprochen. Dazu müsste er sagen „Ich halte nichts von deinen Fahrkünsten”, und die Ehefrau hätte einen echten Grund, beleidigt zu reagieren.
    Nein, die meisten Konflikte entstehen, weil das entsprechende Ohr überhaupt nicht angesprochen wurde. Also interpretieren wir in die Aussage etwas hinein und reagieren auf unsere eigene Interpretation des Gesagten.
    Diese automatische Interpretation von Aussagen anderer Menschen ist die wirkliche Ursache für die vielen Missverständnisse und Konflikte, die uns im täglichen Arbeits- und Privatleben passieren. Wir lösen den Konflikt selbst aus, nicht der andere!
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Menschen stören sich daran, wenn bestimmte Ohren mit einer Nachricht nicht angesprochen werden. Sie Interpretieren dann etwas in die Aussage hinein.
    Ein Mitarbeiter interpretiert zum Beispiel eine harmlose Bemerkung vom Chef als beleidigend, weil ihm der Chef gestern den Kopf gewaschen hat. Der Chef hat die Sache längst wieder vergessen, der Mitarbeiter jedoch nicht. Erglaubt, dass die Beziehungsebene nachhaltig gestört ist und wird künftig jede Bemerkung vom Chef negativ werten. Das Verhältnis der beiden wird eskalieren.
    Ist die Beziehungsebene zwischen Chef und Mitarbeiter jedoch stabil, wird ihm der Mitarbeiter dieselbe Bemerkung verzeihen und sie sofort

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