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Mitch

Mitch

Titel: Mitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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gewünscht hatte, und sie war die schönste Braut, die Mitch je gesehen hatte. Sie waren sehr verliebt und überglücklich. Zumindest war er es – am Anfang.
    Als sie erfuhren, dass Lori schwanger war, freute er sich darauf, Vater zu werden. Doch nach Chrissies Geburt war ihr Leben bald völlig aus den Fugen geraten. Mitch bedeckte das Gesicht mit den Händen. Er wollte nicht mehr daran denken.
    Nervös ging er in seinem Büro hin und her. Nun war ihm klar, dass es ein Fehler gewesen war, an der Trauerfeier teilzunehmen. Jahrelang hatte er sich nicht mit seinem Schmerz auseinander gesetzt, und jetzt hatte er das Gefühl, als würde er innerlich zusammenbrechen.
    Noch nie hatte er sich so verzweifelt gefühlt.
    „Mitch.“
    Unvermittelt drehte er sich um. Bethany war hereingekommen und sah ihn mitfühlend an.
    „Ist alles in Ordnung?“
    Er nickte, aber gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er ihr nichts vormachen konnte. „Nein“, brachte er schließlich hervor.
    Langsam kam sie auf ihn zu. „Was ist los?“
    Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
    Als Bethany ihm sanft die Hand auf den Arm legte, zuckte er zusammen, als hätte er sich verbrannt. Er verspürte jedoch keinen Schmerz, sondern Erleichterung.
    „Lass mich dich in den Arm nehmen … bitte“, sagte er. „Ich … ich brauche dich.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, zog er sie an sich und barg das Gesicht an ihrer Schulter. Sie war so warm … Er atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen.
    „Alles ist gut“, flüsterte sie an seinem Ohr.
    In ihren Armen fühlte er sich geborgen. Als er Bethany zum ersten Mal begegnet war, hatte er sich vorgenommen, sich nicht mit ihr einzulassen, und bisher hatte er sich auch daran gehalten. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass er sie einmal so sehr brauchen würde.
    Im selben Moment, als Mitch klar wurde, wie sehr er sich nach ihr gesehnt hatte, wusste er, dass er sie küssen würde. Er stöhnte auf, bevor er seinem Verlangen nachgab.
    Als ihre Lippen sich trafen, durchzuckte es ihn heiß. Er hatte so lange auf diesen Augenblick gewartet. Die eine Hand in ihr Haar geschoben, küsste er Bethany immer wieder, als könnte er nicht genug von ihr bekommen.
    Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass es ihm Leid tat, aber er konnte sich nicht von ihr lösen.
    Bethany hatte ihm die Arme um den Nacken gelegt, und er strich ihr immer wieder über den Rücken, um ihre Nähe auszukosten. Sie erwiderte den Kuss mit derselben Leidenschaft.
    Schließlich löste er sich widerstrebend von ihr, denn er befürchtete, es könnte sich mehr aus dem Kuss entwickeln, wozu sie beide noch nicht bereit waren.
    Bethany atmete tief durch, während sie eine Hand auf die Stelle presste, an der ihr Herz pochte. Zärtlich ließ Mitch den Zeigefinger über ihre geschwollenen Lippen gleiten und sah dann hoch, um sie zu betrachten.
    Sie blinzelte verwirrt.
    „Das hätte nicht passieren dürfen“, flüsterte er.
    Darauf erwiderte sie nichts.
    „Ich verspreche dir, dass ich es nicht wieder tue“, fügte er hinzu.
    Nun begannen ihre Augen zu funkeln – vor Wut? Offenbar wollte sie etwas sagen, doch dann überlegte sie es sich anders. Ehe er sich’s versah, hatte sie sich umgedreht und das Büro verlassen.
    Für Matt war der Tag sehr anstrengend gewesen, denn er hatte an der Trauerfeier für seine Großmutter und dem anschließenden Beisammensein teilgenommen.
    Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass auch er um Catherine trauerte, obwohl er sie kaum kannte. In all den Jahren hatte sie ihre Familie nur selten besucht.
    Zum Geburtstag und zu Weihnachten hatte sie ihm immer eine Karte mit einem Scheck geschickt, und nachdem er Abitur gemacht hatte, hatte sie ein Treuhandkonto für ihn einrichten lassen. Mit diesem Geld hatte er das Hotel gekauft.
    Seine Großmutter hatte nie erfahren, was er mit dem Geld gemacht hatte. Als er im Sommer darüber hatte verfügen dürfen, hatte sich ihr Zustand so verschlechtert, dass sie ihn gar nicht mehr erkannt hatte. Matt hoffte, sie hätte es akzeptiert.
    Nach der Trauerfeier hatten fast alle Einwohner Hard Lucks ihm ihr Beileid ausgesprochen und sich erkundigt, wie weit er mit den Renovierungsarbeiten sei.
    Obwohl alle sehr nett zu ihm waren, zog er sich zurück, weil er zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt war. Er mochte gar nicht darüber nachdenken, was noch alles getan werden musste, bevor er das Hotel eröffnen konnte. Manchmal fühlte er

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